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Netzwerkausrüster Ericsson will Cloud-Telefonie-Anbieter Vonage für 6,2 Milliarden Dollar kaufen

Europas führender Netzausrüster schlägt einen neuen Kurs ein. Die Übernahme der US-Cloud-Firma Vonage wäre der größte Deal der Unternehmensgeschichte.
22.11.2021 - 10:22 Uhr Kommentieren
Ericsson gehört neben Nokia zu den beiden führenden europäischen Netzausrüstern. Quelle: Reuters
Ericsson-Zentrale in Stockholm

Ericsson gehört neben Nokia zu den beiden führenden europäischen Netzausrüstern.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Der schwedische Netzausrüster Ericsson will den US-Anbieter von cloudbasierter Telefonie, Vonage, für 6,2 Milliarden Dollar übernehmen. Das gaben beide Unternehmen am Montag bekannt. Ericsson plant, 21 Dollar je Vonage-Aktie zu bieten. Inklusive Schulden wird Vonage mit 6,2 Milliarden US-Dollar (5,5 Milliarden Euro) bewertet.

Die Übernahme wird für das erste Halbjahr 2022 erwartet. Sowohl Vonage-Aktionäre als auch Regulierungsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Für Ericsson wäre die Übernahme die größte der Firmengeschichte, berichtete die Finanzagentur Bloomberg.

Ericsson-CEO Börje Ekholm sagte: „Vonage bietet uns eine Plattform, mit der wir unseren Kunden helfen können, ihre Investitionen in das Netzwerk zu monetarisieren, was Entwicklern und Unternehmen zugutekommt.“ Ekholm hatte Ericsson zuletzt vor allem darauf ausgerichtet, die Infrastruktur für Telekommunikationsnetze zu liefern. Ericsson stellt unter anderem die Ausrüstung für 5G-Mobilfunknetze her. An der Börse gab die Ericsson-Aktie im frühen Handel am Montag um mehr als vier Prozent nach.

Nach dem Willen von Ekholm soll Ericsson zudem stärker von der gesamten Wertschöpfung mit Mobilfunkdienstleistungen profitieren. Genau dieses Ziel verfolgt das Unternehmen mit der Übernahme von Vonage. Das 2001 im Holmdel Township in New Jersey gegründete Unternehmen bietet cloudbasierte Telefonie an. Zu den Kunden zählen unter anderem größere Unternehmen oder auch Callcenter. Die Vonage-Plattform zählt 120.000 Kunden.

Die Strategie hinter der Übernahme beschrieb Ericsson folgendermaßen: „Längerfristig will Ericsson dem gesamten Ökosystem – Telekommunikationsbetreibern, Entwicklern und Unternehmen – durch die Schaffung einer globalen Plattform für offene Netzwerkinnovationen, die auf den komplementären Lösungen von Ericsson und Vonage aufbaut, Vorteile bieten.“

Vonage-Vorstand befürwortet Übernahme

Rory Read, CEO von Vonage, sagte: „Ericsson und Vonage haben das gemeinsame Ziel, unsere langfristige Wachstumsstrategie zu beschleunigen.“ Der Vorstand von Vonage hat sich laut Mitteilung des Unternehmens bereits für die Übernahme ausgesprochen.

Das Übernahmeangebot entspricht einem Aufschlag von 28 Prozent auf den Schlusskurs der Vonage-Aktie am 19. November von 16,37 Dollar pro Aktie und einem Aufschlag von 34 Prozent auf den volumengewichteten durchschnittlichen Aktienkurs über die drei Monate bis zum 19. November von 15,71 Dollar pro Aktie.

Der Ericsson-CEO plant die größte Übernahme der Firmengeschichte. Quelle: via REUTERS
Börje Ekholm

Der Ericsson-CEO plant die größte Übernahme der Firmengeschichte.

(Foto: via REUTERS)

Die Übernahme wird durch die bestehenden Barmittel von Ericsson finanziert, die sich zum Ende des dritten Quartals auf brutto 88 Milliarden schwedische Kronen (rund 8,7 Milliarden Euro) und netto auf 56 Milliarden schwedische Kronen (rund 5,5 Milliarden Euro) beliefen.

Ericsson gehört neben Nokia zu den beiden führenden europäischen Netzausrüstern, die wichtigsten Wettbewerber sind Huawei und ZTE aus China. Seit 2019 gibt es in Europa erhebliche Vorbehalte gegen chinesische Netzausrüster. Unter anderem Schweden hatte mit Verweis auf Sicherheitsbedenken Huawei vom Ausbau des 5G-Netzes ausgeschlossen.

Ericsson und Nokia hatten zwar in Europa von den Vorbehalten gegen chinesische Wettbewerber profitiert. Dafür geriet ihr Geschäft in China unter Druck. Bei der Vergabe von 5G-Verträgen kamen Ericsson und Nokia weniger zum Zug. Dabei gilt China als der weltweit größte Mobilfunkmarkt.

Mehr: Einfach, energiearm, sicher – Ein neuer 5G-Standard eröffnet Europas Industrie eine neue Zeitrechnung

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