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Neue Dachmarke Telekom greift in Österreich mit „Magenta“ wieder an

In der Alpenrepublik bündelt der Dax-Konzern sein Geschäft unter einer neuen Marke. Damit will die Deutsche Telekom den Marktführer herausfordern.
06.05.2019 - 21:00 Uhr Kommentieren
Der Manager führt seit 2012 als CEO die Österreich-Tochter der Deutschen Telekom. Quelle: Reuters
Andreas Bierwirth

Der Manager führt seit 2012 als CEO die Österreich-Tochter der Deutschen Telekom.

(Foto: Reuters)

Wien, Düsseldorf Die Deutsche Telekom schaltet in Österreich auf Angriff. Der alte Markenname der Landesgesellschaft T-Mobile Austria soll verschwinden. Dafür soll die Tochter des Dax-Konzerns künftig unter der Marke „Magenta“ firmieren. 3000 Gäste sind zur Auftaktveranstaltung geladen. Telekom-Chef Timotheus Höttges reist für den Marktstart nach Wien.

Aus Sicht der Spitzenmanager in Bonn war die Landesgesellschaft in Österreich lange ein Problem. Fast überall in Europa konnte die Telekom über ihre Tochtergesellschaften Mobilfunk und Festnetz anbieten. Der Ansatz gilt in der Branche als besonders attraktiv. Denn der Kundschaft lassen sich sogenannte Bündelangebote machen.

Das steigert die Effizienz. Doch in Österreich fehlte die Möglichkeit. Denn die Bonner hatten seit dem Jahr 2000 zwar ein Mobilfunk-, aber kein eigenes Festnetz im Land. Das änderte sich vergangenes Jahr, als der Konzern den Kabelnetzbetreiber UPC für 1,8 Milliarden Euro übernahm.

Unter der Marke Magenta wollen die Bonner ihren neuen Führungsanspruch bekräftigen, mit dem sie den langjährigen Marktführer und Ex-Monopolisten A1 Telekom Austria herausfordern. Zuletzt hat der Konzern kräftig in den Netzausbau investiert. Beim anerkannten Mobilfunktest des Dienstleisters P3 und der Zeitschrift „Connect“ konnte sich die Tochter der Telekom zuletzt vom dritten auf den ersten Platz vorkämpfen.

„Wir verbinden das ultraschnelle Glasfasernetz und das beste Mobilfunknetz“, sagte der Österreichchef der Deutschen Telekom, Andreas Bierwirth. Dazu kündigte das Unternehmen an, noch in dieser Woche Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde im Festnetz für eine Million Haushalte im Ballungsraum Wien anzubieten.

„Damit ist Wien eine der führenden Gigabitstädte in Europa“, verkündet der Telekom-Manager. Bislang bekommen die UPC-Kunden maximal 300 Megabit pro Sekunde. Außerhalb von Wien soll nun die Netzgeschwindigkeit auf ein halbes Gigabit verdoppelt werden.

„An jedem Ort sind wir gleich gut oder signifikant besser als unsere etwas größeren Wettbewerber. Das ist eine exzellente Ausgangslage“, sagte Bierwirth. Selbst die Konkurrenz blickt anerkennend auf die Leistung der Deutschen. „Die geben wirklich Gas“, sagte ein Vorstandsmitglied eines Wettbewerbers dem Handelsblatt.

Für die Deutsche Telekom ist Österreich ein Versuchslabor für den nächsten Mobilfunkstandard 5G. Im März hat in der Alpenrepublik das Tochterunternehmen ein eigenes 5G-Netz in Betrieb genommen. Der Start ermöglicht den Standard allerdings nur für ausgewählte 200 Kunden wie öffentliche Einrichtungen und Firmen aufgrund der begrenzten Zahl der dafür notwendigen Router. Derzeit verfügt die Telekom über 24 Masten im Echtbetrieb für das 5G-Netz. „Wir waren die Ersten im Konzern, die 5G anbieten konnten“, sagte Bierwirth.

Telekom hält sich Aussagen zu Huawei zurück

Bis Ende 2025 soll 5G nach den Vorstellungen der Regierung flächendeckend angeboten werden. Österreich erwartet nach Angaben von Wirtschaftsministerin und Ex-Österreichchefin der Telekom Austria, Margarete Schramböck, durch den 5G-Ausbau zusätzlich 35.000 Arbeitsplätze. Bei der Telekom-Tochter wird nach der Übernahme von UPC zunächst jedoch rund jeder fünfte Job gestrichen. So soll die Mitarbeiterzahl in Österreich ohne Kündigungen in den kommenden Jahren von derzeit 2 500 auf 2 000 gesenkt werden.

Obwohl die Telekom 5G in Österreich schnell ausrollen will, macht der Konzern offiziell noch keine Angaben, welche Technik für das Netz eingesetzt werden soll. Bislang hat Europas größter Netzbetreiber in Österreich vor allem auf den chinesischen Ausrüster Huawei gesetzt.

Doch Huawei wird vor allem von den USA als Sicherheitsrisiko eingestuft. Und dort will die Telekom ihre lokale Tochter mit dem Rivalen Sprint verschmelzen. Öffentliche Rückendeckung für Huawei könnte den Deal gefährden, heißt es in Konzernkreisen. Deshalb hält sich die Telekom mit Aussagen zu Huawei zurück.

„Wir führen derzeit Gespräche. Huawei ist eine der Firmen davon“, sagte Bierwirt über die Pläne in Österreich. Die Chinesen sind bereits Partner der Telekom-Tochter. Beim 5G-Ausbau wurden die ersten 200 Router auch von dem chinesischen Konzern geliefert.

Der österreichische Markt ist hart umkämpft. Branchenprimus ist A1 Telekom Austria, eine Tochter des Telekomriesen America Movil des mexikanischen Multimilliardärs Carlos Slim. Der österreichische Staat ist bei A1 Telekom Austria der zweitgrößte Aktionär. Die Deutsche Telekom steht hinter dem lokalen Champion. Auf Platz drei folgt die Firma „Drei“ des in Hongkong ansässigen Mischkonzerns Hutchison.

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