Neue Nutzungsbedingungen Warum ich beim Facebook-Voting nicht mitgemacht habe

Facebook hat darauf verzichtet, seine Mitglieder zum Beispiel per Sammel-Mail über die Abstimmung zu den neuen Nutzungsbedingungen zu informieren.
Düsseldorf Jetzt sind sie also da, die neuen Facebook-Nutzungsbedingungen. Das weltweit größte soziale Netzwerk hat sie eingeführt, nachdem sich zu wenige Mitglieder an einer Abstimmung beteiligt hatten, bei der für den Erhalt der alten oder für die Einführung der neuen Richtlinien gevotet werden konnte. Lediglich 343.000 der mehr als 900 Millionen Facebook-Nutzer gaben ihre Stimme ab, das sind gerade mal 0,04 Prozent.
Wen wundert’s? Auch ich habe nicht abgestimmt. Dabei gehörte ich sogar zu denjenigen, die über das Abstimmungsverfahren informiert waren und die Seite „Facebook Site Governance“ sowie die Abstimmungs-App entdeckt hatten. Das ist nicht selbstverständlich, denn Facebook hat darauf verzichtet, seine Mitglieder zum Beispiel per Sammel-Mail über die Abstimmung zu informieren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Trotzdem - ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen, für die eine oder für die andere schlechte Variante zu voten. „Beide Richtlinien sind auf ihre Weise unzumutbar“, hat Christinan Solmecke im Interview gesagt – und wer sich auch nur ein bisschen ins Thema eingelesen hat, muss dem Rechtsanwalt und Facebook-Experten Recht geben. Die Facebook-Nutzer hatten die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Die Möglichkeit, einfach beide Versionen abzulehnen, bestand nicht.
Ich habe deswegen auch nicht das Gefühl, meine demokratische Pflicht vernachlässigt zu haben. Denn das Voting war alles, aber nicht demokratisch. Meint auch Christian Solmecke: „Facebook agiert nach dem Motto ‚Friss oder stirb‘.“
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Zu Facebook gibt es doch auch Alternativen. Sogar eine neue aus Deutschland: www.quott.com! Die gehen schon etwas anders mit den Nutzerdaten um als Facebook. Und auch die Privatsphäre der Nutzer wird stärker geschützt.
Ich bin Mitte vierzig und lebe ein gutes Leben (sicher auch nicht hinterm Mond) - auch ohne Facebook. Facebook ist völlig sinnfrei und ich kann nicht verstehen, wieso man seine Zeit damit verschenden kann. Der direkte Kontakt mit echten Freunden und der Familie ist viel mehr wert. Viele junge Menschen werden später noch bereuen, so viel von sich unwiderruflich preisgegeben zu haben. Der Kater kommt erst noch wenn die Party vorbei ist.
Weitergabe von Daten
„Wir überlassen deine Daten Personen und Unternehmen, die uns bei der Erbringung, Erläuterung und Verbesserung der von uns angebotenen Leistungen behilflich sind.“ Mit dieser Passage holt sich Facebook das Recht, seinen kompletten Datenbestand weiterzugeben, solange die Person behaupten kann, sie helfe Facebook dabei, seine Dienstleistung zu verbessern. Was eine Verbesserung ist, ist nicht geklärt.
Text aus einer der Bilderklärungen vom Handelsblatt.
Wenn auch erst im letzten Absatz, hat die Autorin zumindest ansatzweise erkannt worum es geht.
Natürlich ist Facebook keine Schlachtbank. Je länger der User auf der Platform bleibt, umso besser. FB ist ein Unternehmen und nicht das Rote Kreuz. Wer kann also allen Ernstes erwarten, dass einem ein Medium, welches im Unterhalt (Server, Programmierlesitungen etc) Unsummen kostet, einem ohne Gegenforderung zur Verfügung gstellt wird? Soviel Naivität hätte ich nicht von der Redakteurin einer Wirtschaftszeitung erwartet.
Facebook verdient Geld mit unseren Daten? So what? Gut, wenn ich als Mann Anfang 30 keine Werbung für Damenhygiene oder Treppenlifte oder Schulanfänger angezeigt bekomme. Aus genau diesem Grund vertrau ich auch darauf, das Unternehmen wie Facebook, Google etc a) meine Daten nicht weitergeben und b) diese auch bestmöglich schützen. Würde einer dieser Fälle eintreten, würde das Geschäft solcher Unternehmen unmittelbar vor dem Absturz stehen.
"Selbstverständlich kann man Facebook-Nutzer nicht mit Schweinen vergleichen, die sich willenlos zur Schlachtbank führen lassen."
Warum eigentlich nicht? Die Betonung liegt hier auf "willenlos". Betrachtet man, wie gebannt vor allem junge Leute von diesem sogenannten Sozialen Netzwerk sind, bis hin zu der Angst, mal für einige Minuten offline zu sein, dann bekommt man eine Vorstellung davon, welche Abhängigkeit Facebook ganz bewußt bei den Nutzern erzeugt.