DÜSSELDORF. "Silizium hat als Werkstoff in der Uhrenindustrie eine ganze Reihe von Vorteilen", sagt Andre Perret, der als Vice President Strategic Relations am Centre Suisse d' Electronique et de Microtechnique für zahlreiche Entwicklungsprojekte der Schweizer Uhrenindustrie verantwortlich ist. "Das Material lässt sich ätzen. Dadurch können mehrere Bauteile auf einmal hergestellt werden."
Die Uhrenhersteller verwenden das gleiche Silizium wie die Chipindustrie. Dieses wird allerdings noch mit einer Oxydschicht überzogen, um die Bauteile unempfindlich gegen Temperaturschwankungen zu machen. Das ist notwendig, um die Ganggenauigkeit der Uhrwerke zu gewährleisten.
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"Doch nur, wenn diese Schicht die richtige Dicke hat, reagiert das Material nicht auf unterschiedliche Temperaturen", sagt Perret. Die Beschichtung sei daher ein echter Wettbewerbsvorteil, denn das patentierte Verfahren sei extrem schwierig zu kopieren. Der schweizerische Uhrenexperte geht davon aus, dass es vor allem die Entwicklung von Spiralen aus Silizium vorantreiben wird. "Auch wenn die Spiralen teurer sind, ist die Montage einfacher und der Aufwand für die Wartung geringer."
Neben Silizium kommen bei Uhren vermehrt auch künstliche Diamanten zum Einsatz - vor allem bei Hemmungsrädern, die die größte Belastung in der Unruh der Uhr aushalten müssen. Die Hemmung sorgt dafür, dass die Unruh gleichmäßig schwingt.
