Quartalsbilanz Facebook profitiert von Coronakrise

Die Bilanz des Tech-Schwergewichts hat schon zu Beginn der Woche für Kursanstiege gesorgt.
Menlo Park Facebook spielt in der Coronakrise seine Stärken aus. Angesichts geschlossener Läden brachten noch mehr Unternehmen ihre Werbung ins Netz, um im Weihnachtsgeschäft Kunden online anzulocken. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal um 33 Prozent auf knapp 28,1 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Internetnetzwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte, das rund 97 Prozent des Umsatzes mit Anzeigen macht. Dies ist deutlich mehr als von Analysten erwartet. Der Gewinn kletterte sogar um 53 Prozent auf 11,22 Milliarden Dollar.
Die Quartalszahlen spiegeln dabei auch den Erfolg der neuen Fokussierung auf den Onlinehandel wider. Mit Angeboten wie Instagram Shopping oder Facebook Marketplace will der von Mark Zuckerberg 2004 gegründete US-Konzern davon profitieren, dass in der Krise immer mehr Menschen online einkaufen. Zudem kamen kürzlich Kaufmöglichkeiten innerhalb von Apps hinzu. „Diese Investition in den E-Commerce scheint sich genau in dem Moment auszuzahlen, in dem herkömmliche Geschäfte mehr Online-Aktivitäten anstreben“, schrieben die Analysten der BofA.
Auch die Nutzerzahl legte weiter zu. Mindestens einmal im Monat kamen 2,8 Milliarden Nutzer zu Facebook – 60 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Täglich waren es 1,84 Milliarden nach 1,82 Milliarden im Schlussquartal des Vorjahres. Insgesamt griffen 3,3 Milliarden Nutzer monatlich auf mindestens eine App des Facebook-Konzerns wie auch Instagram oder WhatsApp zu. Damit ist mehr als jeder dritte Bewohner der Welt bei dem US-Konzern angemeldet. Für das laufende Jahr kündigte Zuckerberg neue Produkte an, durch die „ökonomische Chancen“ entstünden.
Allerdings muss sich Facebook auch mit einigen Problemen auseinandersetzen. Dazu gehört zum einen die Rolle der sozialen Medien beim Sturm auf das US-Kapitol, die Auswirkungen des Banns des früheren US-Präsidenten Donald Trump und zum anderen Wettbewerbsklagen sowie der Streit mit Apple um das neue Betriebssystem und verschärfte Datenschutzregeln.
Facebook hat als erster der großen US-Technologiekonzerne, die den Großteil ihrer Einnahmen mit Werbung erwirtschaften, Einblick ins abgelaufene Quartal gegeben. In den nächsten Tagen folgen Alphabet, Twitter, Snap sowie Pinterest.
Die Facebook-Aktie schloss am Mittwoch mit 3,5 Prozent im Minus bei 272 Dollar. Nach der Präsentation der Zahlen konnte die Facebook-Aktie nachbörslich etwas zulegen.
Hier gehts zum aktuellen Kurs der Facebook-Aktie.
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