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Smartphones Aus der Nische in den Mainstream? Samsung nimmt neuen Anlauf bei faltbaren Smartphones

Der südkoreanische Hersteller hat wieder neue Foldables vorgestellt. Mit aufgeputzter Technik sollen die Nischenprodukte nun ernst genommen werden.
11.08.2021 - 20:35 Uhr Kommentieren
Samsung will die neuesten Falt-Modelle massentauglich machen. Quelle: AP
Samsung Galaxy Flip 3 und Fold 3

Samsung will die neuesten Falt-Modelle massentauglich machen.

(Foto: AP)

Düsseldorf Eines wollte Samsung am Mittwoch bei der Vorstellung seiner neuen Handys deutlich machen: Aufklappbare Smartphones sind gebaut, um zu bleiben. Der südkoreanische Tech-Konzern stellte zwei neue Geräte vor, die beiden faltbaren Modelle Galaxy Z Fold und Galaxy Z Flip – die nun im Mainstream ankommen sollen.

Betont hatte das Unternehmen bei der Vorstellung vor allem die Verbesserungen, welche die zwei Handymodelle mit sich bringen. Das Design unterscheidet sich kaum von seinen Vorgängern, noch immer ist das Z Fold zugeklappt ein etwas dickeres Smartphone, das Z Flip eher eine Art quadratischer Taschenspiegel.

Der Unterschied sei aber spürbar. Samsung verspricht, die Klapphandys würden so gut wie alle Funktionen bieten, die auch ein Laptop oder PC bietet. Dazu gehört auch, dass man auf beiden Bildschirmen des 7,6-Zoll-Smartphones gleichzeitig arbeiten können soll. Außerdem sollen die verbesserte Display-Qualität, ein wasserdichtes und robusteres Gehäuse, ein ausdauernder Prozessor und verbesserte Datensicherheit Kunden überzeugen.

Tatsächlich greift Samsung damit einen Teilmarkt auf, der immer bedeutender werden könnte. Der deutsche IT-Branchenverband Bitkom befragte im Februar dieses Jahres Smartphone-Nutzer, nach welchen Kriterien sie ihre Geräte auswählen würden. Von knapp 80 Teilnehmern antworteten fast 30 Prozent, ein faltbarer Bildschirm sei ihnen beim Kauf wichtig. Aus der letzten Trendstudie von Deloitte und Bitkom im Jahr 2019 ging hervor, dass jeder dritte Verbraucher in Deutschland sich vorstellen könnte, ein faltbares Smartphone zu kaufen.

Anders als bei herkömmlichen Geräten ohne Klappfunktion soll laut Samsung vor allem Multitasking auf den neuen Handys möglich sein. Teamoon Roh, CEO von Samsung Mobile, erklärt es so: Normalerweise müsse man beim Schreiben in mehreren Chats den einen schließen und den anderen öffnen. Mit dem aufklappbaren Smartphone soll man auf der einen Seite die eine Anwendung, auf der anderen Seite eine andere Anwendung nutzen können.

Updates sollen die Foldables langlebiger machen

Die dritte Generation des Galaxy Z Fold bestehe außerdem aus robusterem Aluminium und stärkerem Glas. Samsung reagierte mit diesen Neuerungen vor allem auf die Kritik an den Vorgängermodellen. Tester und Journalisten unterschiedlicher Medien hatten vor allem beim ersten Modell 2019 das Kunststoffdisplay kritisiert. Eine verbesserte Schutzfolie soll die neueste Version des Z Fold nun nach eigenen Angaben 80 Prozent widerstandfähiger machen.

Erstmals ist auch der Smartphone-Stift für die Foldables nutzbar. Quelle: VIA REUTERS
Fold 3 mit Stift

Erstmals ist auch der Smartphone-Stift für die Foldables nutzbar.

(Foto: VIA REUTERS)

Eine weitere Neuerung der faltbaren Smartphones ist ihr wasserfestes Gehäuse. So sollen die Handys auch im Regen benutzbar sein. Zum ersten Mal ist außerdem der S Pen, der Smartphone-Stift für Samsung-Handys, für die faltbaren Modelle nutzbar. Mit einem neuen Algorithmus soll laut Samsung nun die Fehlerquote mit dem Stift verringert worden sein.

Bei der kleineren Version des Falt-Smartphones, dem Z Flip, können Nutzer das Handy nun auch im zugeklappten Zustand verwenden. Mit einem Preis von etwa 1500 Euro für das Galaxy Z Fold 3 übertrifft Samsung preislich vor allem seinen Konkurrenten Apple, dessen aktuelles iPhone 12 für etwa 800 Euro zu haben ist. Erhältlich sind die neuen Samsung-Modelle ab Ende August.

Erst holpriger Start mit faltbaren Smartphonemodellen

Den ersten Anlauf für ein faltbares Smartphone startete Samsung bereits 2019 mit dem Galaxy Z Fold der ersten Generation: zusammengeklappt ein dickes Handy, ausgeklappt wie ein Tablet im Miniformat. Erfolg hatte Samsung mit dem Neuling in seinem Portfolio damals kaum, bereits bei Journalisten und Testern erwies sich der Kunststoffbildschirm des Klapp-Smartphones als Problem. Es sei laut Berichten anfällig für Schäden gewesen, Schmutz konnte leicht in das Display gelangen.

Einige Tester hatten auch irrtümlich die Schutzschicht auf dem Display abgezogen, die aber als Bestandteil des Bildschirms gedacht war. Auch die große Lücke zwischen Scharnier und Gehäuse in zugeklapptem Zustand wurde damals bemängelt. Im April 2019 war zwar die Markteinführung geplant, Samsung musste diese aber dann um einige Monate verschieben, um die Mängel zu beheben.

Einige Monate später, im September 2019, kam das Gerät dann tatsächlich auf den Markt, mit vergrößerter oberer Schutzschicht auf dem Display. Außerdem sorgten zusätzliche Metallschichten für einen besseren Schutz unterhalb des Bildschirms.

Samsung ist außerdem nicht der einzige Anbieter für faltbare Smartphones. Huawei hat im Februar etwa sein neuestes Modell, das Mate X2, vorgestellt. Allerdings lässt sich das Handy des Konkurrenten nach innen und nicht nach außen falten. Mit einem Acht-Zoll-Display ist es größer als das Samsung Fold und kommt auf einen Kostenpunkt von etwa 2000 Euro.

Allerdings hat es das Huawei Klapp-Smartphone noch nicht in den deutschen Markt geschafft. Auch der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi ist dieses Jahr in den Markt mit Foldables eingestiegen. Das Modell Mi Mix Fold ist auch noch nicht in Deutschland erhältlich.

Im Markt überholte Samsung im zweiten Quartal Apple deutlich

Bei den Smartphone-Marktanteilen macht Xiaomi Samsung jedenfalls Konkurrenz. Das schnell wachsende Unternehmen konnte sich im zweiten Quartal 2021 auf dem zweiten Platz hinter Samsung einreihen und ließ Apple auf Platz 3 hinter sich. Samsung hatte nach dem Weihnachtsgeschäft 2020 mit günstigeren Smartphones als Apple dem amerikanischen Konzern den ersten Platz genommen.

Grafik

Xiaomi bietet im Vergleich zu Samsung und Apple deutlich günstigere (nicht faltbare) Smartphones an, was die Erfolge des Anbieters erklären kann. Im zweiten Quartal des Jahres konnte sich Xiaomi um 83 Prozent steigern und erzielt nun einen weltweiten Marktanteil von 17 Prozent, hinter Samsung mit 19 Prozent. Apple liegt auf Platz drei mit 14 Prozent.

Traditionell ist bei der Samsung-Vorstellung im Sommer immer das neueste Galaxy-Note-Modell zu sehen. Dieses Jahr musste der Konzern aber darauf verzichten. Grund dafür war der anhaltende Chipmangel, der es Samsung nicht ermöglicht, ein weiteres Modell in hoher Stückzahl zu produzieren. Auch auf ein weiteres Smartphone lässt Samsung wegen des Chipmangels noch länger warten: Das Galaxy S21 FE hätte ebenfalls im August vorgestellt werden sollen. Womöglich erscheint das neue Galaxy S Modell nun erst im Herbst oder nächstes Jahr.
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