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Softwarehersteller SAP will Vertrauten von Chefaufseher Hasso Plattner in Aufsichtsrat berufen

Rouven Westphal leitet die Stiftung und das Family Office des SAP-Mitgründers Plattner. Künftig soll der Manager auch im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns sitzen.
25.02.2021 - 17:22 Uhr Kommentieren
Der Mitgründer des Softwareherstellers lässt einen Vertrauten für den Aufsichtsrat nominieren. Quelle: dpa
SAP-Chefaufseher Hasso Plattner

Der Mitgründer des Softwareherstellers lässt einen Vertrauten für den Aufsichtsrat nominieren.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Trotz seiner 77 Jahre will Hasso Plattner als Aufsichtsratschef von SAP weitermachen. „Auf ein paar Jährchen mehr“ komme es auch nicht mehr an, solange er gesund sei, sagte er dem Handelsblatt vor einigen Monaten – es gehe in den unruhigen Corona-Zeiten um Sicherheit und Kontinuität.

Dennoch will der Mitgründer und Großaktionär jemanden ins Aufsichtsgremium holen, der auch über Plattners eigene Amtszeit hinaus dessen Interessen vertreten kann. SAP hat dafür Rouven Westphal vorgeschlagen. Der 48-Jährige ist Vorstandsmitglied der Hasso Plattner Foundation und Geschäftsführer des Family Office HPC Germany.

Der Softwarekonzern nominiert ihn als Nachfolger des Aufsichtsrats Pekka Ala-Pietilä, der zur Hauptversammlung im Mai sein Mandat niederlegen wird. Die Amtszeit läuft daher zunächst bis 2022. Zudem steht beim Aktionärstreffen die Bestätigung Qi Lus an: Der Chef der Firma Miracle Plus und langjährige Microsoft- und Baidu-Manager folgte der früheren Google-Cloud-Chefin Diane Greene nach, die im Dezember ihr Mandat niedergelegt hatte.

Westphal, der Maschinenbau studierte und in Betriebswirtschaftslehre promoviert hat, gilt als enger Vertrauter Hasso Plattners, der in mehreren von dessen Projekten eine wichtige Rolle einnimmt und über die Investmentvehikel zudem Einfluss auf die Finanzen des Milliardärs nimmt.

Nach Handelsblatt-Informationen ist Westphal bereits jetzt immer wieder im Umkreis SAPs aktiv. Der Dax-Konzern verweist darauf, dass der Manager über Erfahrung in der Unternehmensberatung und der Risikokapitalbranche verfügt. Zudem war er von 2002 bis 2005 beim Nürnberger Datenbankspezialisten Exasol tätig, bevor er bei der Beteiligungsgesellschaft Hasso Plattner Ventures anheuerte.

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Die Fondsgesellschaften und Stimmrechtsberater dürften sich diese Personalie genau ansehen. Durch die direkte Verbindung mit Großaktionär Plattner sei Westphal kein unabhängiger Kandidat, das spreche aber nicht gleich gegen seine Nominierung, erklärte Christian Strenger, aus der Geschäftsführung der Fondsgesellschaft DWS Investment, dem Handelsblatt.

Allerdings sei der Manager für ein Kontrollgremium wie den Prüfungsausschuss nicht geeignet, auch mit Blick auf die geplante Neuaufstellung des Deutschen Aktienindexes: „Wir Aktionärsvertreter wollen bei dieser entscheidenden Kontrolle einen freien, unabhängigen Blick, den auch die Regeln für den Dax 40 vorsehen.“

Darauf würden auch die großen institutionellen Anleger bei der Abstimmung über den Vorschlag achten, betont der Corporate-Governance-Experte.

SAP will Dividende um 17 Prozent erhöhen

Vanda Rothacker von Union Investment verweist zudem darauf, dass auf der Kapitalseite mindestens die Hälfte der Vertreter unabhängig sein müsse, im Falle SAPs also fünf. Mit der Ernennung von Qi Lu dürfte der Softwarehersteller dieses Kriterium voraussichtlich erfüllen. Zu prüfen sei bei diesen beiden Kandidaten aber, ob Ämterhäufung vorliege.

Auf der Hauptversammlung werden die Aktionäre zudem über die Dividende abstimmen. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung um 17 Prozent auf 1,85 Euro vor, das entspricht einer Ausschüttungsquote von 41 Prozent.

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Das Geschäft des Softwareherstellers stagnierte 2020 zwar, er konnte den Gewinn aber um 57 Prozent auf 5,28 Milliarden Euro steigern.

Das ist einerseits auf Kostensenkungen zurückzuführen, die SAP während der Coronakrise durchgeführt hat, andererseits auf niedrigere Ausgaben für Restrukturierungen und Aktienoptionen, die 2019 deutlich höher waren.

Mehr: „Eine 50 Jahre alte Organisation verändern" – Wie die Software AG die Wende schaffen will

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