Softwarehersteller Teamviewer wird neuer Trikotsponsor von Manchester United – Aktie bricht ein

Das Softwareunternehmen wird Trikotsponsor von Manchester United.
Berlin Für einen Platz auf den Trikots des englischen Fußballvereins Manchester United nimmt das schwäbische Softwarehaus Teamviewer Einbußen beim Gewinn in Kauf. Die bereinigte Ebitda-Marge werde im laufenden Jahr gemessen an den abgerechneten Umsätzen (Billings) zwischen 49 und 51 Prozent liegen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Freitag mit. Bisher hatte Teamviewer zwischen 55 und 57 Prozent in Aussicht gestellt.
An der Börse kamen die Pläne überhaupt nicht gut an. Die Teamviewer-Aktien begaben sich auf Talfahrt und steuerten mit einem Minus von mehr als zehn Prozent auf den größten Tagesverlust in der Firmengeschichte zu. Teamviewer ist seit September 2019 börsennotiert.
Die Firma, die vor allem für ihre Fernwartungssoftware bekannt ist, begründete die niedrigeren Erwartungen mit den deutlich gestiegenen Marketingausgaben. Gemessen am gesenkten Ausblick nimmt Teamviewer mindestens 35 Millionen Euro mehr im laufenden Jahr für Werbung in die Hand: Das Göppinger Unternehmen wird mit der Saison 2021/22 für fünf Jahre Haupttrikotsponsor und Partner der „Red Devils“. Mittelfristig peilt Teamviewer weiterhin eine bereinigte Ebitda-Marge von 50 Prozent an.
Die Wahl des Vereins, über den diese Technologie nun publikumswirksam im Eventbereich beworben werden soll, dürfte sehr genau überlegt sein. Das Old Trafford, das Stadion, in dem Manchester United seine Heimspiele bestreitet, trägt schließlich den Spitznamen „Theatre of Dreams“.
Die Partnerschaft mit dem Fußballclub werde die internationale Bekanntheit der Marke weiter steigern und dazu beitragen, Teamviewers „Lösungsportfolio über alle Kundengruppen hinweg noch besser zu vermarkten“, sagte Teamviewer-Chef Oliver Steil am Freitag. Das Unternehmen aus Göppingen war bisher nicht durch größere Marketingengagements aufgefallen.
Der Premier-League-Verein soll den Schwaben nach eigenen Angaben eine globale Plattform bieten, um die Einsatzmöglichkeiten seiner Technologie zu präsentieren. Dabei sei auch Augmented Reality denkbar, um das Fußballerlebnis auszubauen, sagte eine Firmensprecherin.
Zuletzt hatte Teamviewer diesen Geschäftsbereich unter anderem durch Zukäufe ausgebaut. Im Geschäftskundenbereich wird Augmented Reality unter anderem für Schulungszwecke eingesetzt und um Techniker bei Reparaturarbeiten zu unterstützen.
Zuletzt hatte General Motors für Chevrolet auf den Trikots von Manchester United geworben und dafür pro Jahr etwa 65 Millionen Euro gezahlt. Aktuell liegt der 20-malige englische Fußballmeister auf dem zweiten Platz hinter Manchester City.
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Hui, da wird mal richtig Geld verbrannt...