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Softwarekonzern Zweistelliges Wachstum in der Cloud treibt Quartalsumsatz bei SAP

Ein Jahr nach dem historischen Kurssturz präsentiert CEO Klein SAP in gutem Zustand. Doch beim Kernprodukt S/4 Hana ist die Konkurrenz stark.
21.10.2021 - 08:02 Uhr Kommentieren
Die Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft zeigt langsam ihre Wirkung. Quelle: AP
SAP-CEO Christian Klein

Die Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft zeigt langsam ihre Wirkung.

(Foto: AP)

Düsseldorf Vor einem Jahr musste Europas wertvollster Software-Konzern eine Krise durchstehen. CEO Christian Klein fuhr die Ziele zurück und verabschiedete sich von ambitionierten Projekten seines Vorgängers. Anleger quittierten die Entscheidung mit einem Kursrutsch um mehr als 20 Prozent. Heute hält Klein den Schritt für genau richtig.

Bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal sagte Klein am Donnerstag: „Wir haben absolut die richtige Entscheidung getroffen.“ Bereits drei Mal konnte Klein die zunächst zurückgefahrenen Ziele für dieses Jahr anheben – das letzte Mal vergangene Woche. Für das dritte Quartal konnte Klein zudem ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 6,84 Milliarden Euro bekannt geben.

Der wichtigste Treiber dieser Entwicklung waren die Clouderlöse. Sie stiegen um 20 Prozent auf 2,39 Milliarden Euro. Die Auftragseingänge im Cloud-Geschäft entwickelten sich sogar noch stärker. Das Current Cloud Backlog, das die vertraglich zugesicherten Erlöse für die nächsten zwölf Monate anzeigt, stieg um 24 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro.

Während der Corona-Pandemie entschieden sich demnach offenbar zunehmend Firmen, die Verlagerung ihrer Geschäftsprozesse in die Cloud anzustoßen. Und SAP konnte sich hier als wichtigen Partner positionieren.

Kein Bereich ist für SAP so wichtig, wie die Steuerung von geschäftskritischen Prozessen wie Beschaffung, Controlling oder Finanzen, im Branchenjargon Enterprise Resource Planning (ERP) genannt. Hier konnte Klein zwar in der neuen Cloud-Version des Kernprodukts S/4 Hana ein Umsatzwachstum von 46 Prozent auf 276 Millionen Euro verzeichnen. „Bei SAP haben wir noch nie so ein schnelles Wachstum bei einem neueingeführten Produkt gesehen“; sagte Klein. Zudem gelinge es SAP nicht nur Altkunden zum Wechsel in die Cloud zu bewegen. SAP erreiche auch Neukunden hinzu. „Wir gewinnen Marktanteile“, sagte Klein.

„Sehr starke Entwicklung im Cloudgeschäft“

Im Vergleich mit der Konkurrenz steht SAP trotzdem mäßig dar. Der Marktforscher Gartner bewertet die ERP-Lösungen in der Cloud der Konkurrenten Oracle, Microsoft und Infor deutlich besser als SAP. Klein räumte die starke Bewertung der Konkurrenz ein, sagte aber, das habe damit zu tun, dass es sich bei S/4 Hana Cloud noch um ein relativ neues Produkt handele. „Wir werden von Gartner auch zunehmend besser bewertet“, sagte Klein.

Von den mehr als 17.500 Kunden von S/4 Hana entfielen bereits mehr als 4000 auf die Cloud-Lösung, sagte Finanzchef Luka Mucic. „Wir sehen eine sehr starke Entwicklung im Cloudgeschäft“, sagte der CFO.

Der Wechsel zu Cloudlösungen hat für SAP einen wichtigen Effekt auf das langfristige Geschäft. Kunden kaufen nicht mehr nur einmalig große Softwarelizenzen, sondern sie generieren über langfristige Verträge konstante Umsätze. 77 Prozent des Umsatzes seien mittlerweile „besser planbar“, wies SAP in seiner Mitteilung zum dritten Quartal aus. Das waren drei Prozentpunkte mehr als im Vorquartal.

Die Umstellung belastet allerdings vorläufig das Ergebnis. Zum einen fordert der Umbau des Geschäftsmodells zunächst hohe Investitionen. Zum anderen generiert SAP beim Abschluss neuer Verträge nicht zum Auftakt sehr hohe Umsätze mit dem Verkauf einer teuren Lizenz, sondern geht Abkommen über längerfristige Cloudverträge ein.

Das zeigte sich auch in den vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal. Das Betriebsergebnis sank somit um 15 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro, die operative Marge um 4,3 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent.

Für das gesamte Jahr erwartet Christian Klein nach der jüngst angehobenen Prognose ein noch stärkeres Geschäft. Die Spanne für die Erlöse aus dem Cloud-Geschäft liegt nun zwischen 9,4 und 9,6 Milliarden Euro, 100 Millionen Euro mehr als zuvor. Das Betriebsergebnis soll zwischen 8,1 und 8,3 Milliarden Euro liegen, ebenfalls eine leichte Verbesserung.

Mehr: SAP hebt Prognose zum dritten Mal in diesem Jahr an – Aktie steigt kräftig.

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