Die Virtualisierung von Servern ist bereits seit vielen Jahren ein anhaltender Trend, auf den heute kaum ein Unternehmen bei der Nutzung seiner IT verzichten möchte. Virtualisierung erlaubt eine deutlich flexiblere Nutzung der Hardware: Ein Server wird dabei aufgeteilt in beliebig viele virtuelle Server. Unter dem Betriebssystem Linux wird dabei vor allem auf die bekannten Virtualisierungs-Lösungen Xen und KVM zurückgegriffen. Virtualisierung ist eine wichtige technologische Voraussetzung für das Cloud Computing – doch nicht dasselbe. Beim Cloud Computing geht es um den gesamten Prozess des flexiblen Bereitstellens von Rechenressourcen, Daten und Anwendungen über eine standardisierte Schnittstelle.
Eine einheitliche Definition des Begriffs gibt es nicht. Cloud Computing beschreibt kein komplett neues Prinzip, sondern den technologischen Trend, IT-Ressourcen nur dann auf Bedarf über ein Netzwerk bereitzustellen und abzurechnen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Die eigentliche Arbeit läuft auf den Servern, Endgeräte können auch Smartphones oder Netbooks sein, die selbst nur über vergleichsweise geringe Prozessor- und Speicherausstattung verfügen.
Um die IT-Ressourcen dynamisch - also je nach Bedarf - anzubieten, werden sie per Software abstrahiert. Statt eines echten Servers mietet man beispielsweise eine sogenannte virtuelle Maschine, deren Speicher- und Prozessorausstattung sich dynamisch den Anforderungen entsprechend vergrößert oder verkleinert. Rechenkraft aus der Cloud ist damit deutlich skalierbarer, als eine herkömmliche IT-Infrastruktur: Bei Spitzenlasten stehen Ressourcen sofort zur Verfügung, werden die Ressourcen nicht benötigt, müssen sie auch nicht bezahlt werden.
Aus dieser Abstraktion leitet sich wohl auch der Begriff ab: So wurden in Powerpoint-Präsentationen abstrahierte Netzwerke aus Computern häufig schwammig als Wolke dargestellt, um sich die Details des Netzwerks zu sparen - ebenso, wie ein Cloud-Kunde sich nicht mehr um die Details seiner IT-Infrastruktur kümmern muss.
Bei der Cloud gibt es alles "as a Service", also auf Abruf - Rechenkraft und Speicher (Infrastructure as a Service), Plattformen samt Programmierumgebung (Platform as a Service) und Software (Software as a Service). Die genannten Ansätze bestehen auch parallel zum Cloud Computing - die Cloud vereint sie alle.
Infrastructure as a Service ist die "nackteste" Form des Cloud Computings: Gemietet werden nur reine Rechenkraft und Datenspeicher nach Bedarf. Dazu werden die Server beim Cloud-Anbieter virtualisiert: Statt physikalisch vorhandener Einzelserver mietet der Kunde eine oder viele virtualisierte Umgebungen, die je nach Bedarf mehr oder weniger Speicher und Prozessorleistung zugeteilt bekommen.
Bei der Platform as a Service (PaaS) mietet der Kunde mehr als nur die nackte Rechenkraft mit Betriebssystem - es ist bereits eine Laufzeitumgebung wie Microsofts Azure-Plattform oder Googles Programmierschnittstelle vorhanden.
Software as a Service (SaaS) bezeichnet die Bereitstellung von Software, die auf Servern ausgeführt wird. Je nach verwendeter Technologie kommen dabei verschiedene Konzepte zum Einsatz. Für Adobes Programmiersprache AIR muss beispielsweise ein spezielles Programm auf den Endgeräten ausgeführt werden, das für Windows, Linux und Mac OS X verfügbar ist.
Meist aber werden Anwendungen über das Web angeboten - können also auf jedem Gerät ausgeführt werden, auf dem ein Browser installiert ist. Dazu gehören beispielsweise Googles Webapps, die mit der Google App Engine erstellt wurden.
Neben der reinen Form der Cloud - der Bereitstellung von IT-Ressourcen über das Internet - gibt es auch die private Cloud. Dabei wird die Cloud-Technologie dazu genutzt, eine Cloud im eigenen Unternehmen aufzubauen. Das kann Vorteile für die Datensicherheit und Compliance bieten - auch wenn inzwischen fast alle Public-Cloud-Anbieter ihre Dienste nach EU-konformer Regulierung anbieten. Oft wird eine private Cloud mit dem zusätzlichen Mieten einer Public-Cloud-Dienstleistung kombiniert - die dann beispielsweise bei Belastungsspitzen oder dem Ausfall von Teilen der eigenen IT-Infrastruktur einspringt. Man spricht dann von einer Hybrid Cloud.
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Es gibt einen Kontaktclouddienst: Googlemail. Verfügbar auf allen Endgeräten via App oder Firefox (und anderen Browsern).
Darum geht es aber in diesem Artikel auch nicht. Sondern darum dass die Nutzer solcher Cloud-Dienste (und das sind mittlerweile eben besonders viele Unternehmen, die Daten auslagern) zu viele Daten im Netzwerk sammeln. Die Menge dieser Daten wird immer unüberschaubarer. Sollte nun einer dieser Dienste - aus welchen Gründen auch immer - seinen Dienst nicht mehr ausführen können so haben die Nutzer natürlich ein riesen Problem am Hals.
Bei einem NAS macht man sich zur Vorsicht eine Spiegelung und setzt diese getrennt vom Original.
In der Cloud würde das nur Sinn machen, wenn man eine solche Spiegelung bei einem anderen Anbieter unterbringen könnte. Durch die fehlende Vernetzung der Systeme ist dies bisher allerdings nicht möglich.
Bleibt abzuwarten was sich da in Zukunft noch tut. Die Cloud steckt ja auch noch in den Kinderschuhen.
Genau meine Rede. Nehmen wir doch als Beispiel mal die Kontakte. Kontakte im E-Mailprogramm und Handy. E-Mailprogramme an verschiedenen Rechnern benutzt und 1-2 Handys (geschäftlich + privat), dann ist eine synchronisierende Kontaktliste von Nöten. Wenn ich jetzt nicht WP7 Handys und Outlook habe, stehe ich vor einem Problem. Oder was ist wenn ich von meinem Android mal auf das iPhone oder das WP7 wechsle? Habe ich wieder ein Problem.
Es gibt derzeit keinen "Kontaktclouddienst" der überall funktioniert. Warum? Weil es keine definierten Schnittstellen gibt und supportet wird bei der Software nur das was von Haus aus gewollt ist. Punkt.