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Spionage-Software Apple verklagt israelische Spyware-Firma NSO

Der israelische Spionage-Softwarehersteller hatte eine Schwachstelle genutzt, um iPhone-Nutzer auszuspähen. Nun geht Apple gerichtlich gegen NSO vor.
23.11.2021 - 20:33 Uhr Kommentieren
Der Konzern wehrt sich gegen Entwickler von Schadsoftware. Quelle: Reuters
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Der Konzern wehrt sich gegen Entwickler von Schadsoftware.

(Foto: Reuters)

San Francisco Die US-Regierung hat den israelischen Softwarehersteller NSO bereits Anfang November auf die Sanktionsliste gesetzt. Nun muss sich das Unternehmen wohl auch privatrechtlich wegen des massenhaften Ausspähens von iPhone-Nutzern vor der US-Justiz verantworten. Denn iPhone-Hersteller Apple zieht vor Gericht.

Wie Apple am Dienstagmorgen (Ortszeit) mitteilte, hat der Konzern aus Cupertino eine Klage gegen NSO eingereicht, um eine nicht weiter ausgeführte „Wiedergutmachung“ zu fordern. Der israelische Konzern hatte eine Schwachstelle im iPhone-Betriebssystem iOS genutzt, um so unbemerkt seine Spionage-Software Pegasus zu installieren. Mittlerweile ist die Lücke geschlossen.

Im Sommer hatte ein internationales Konsortium von Journalisten enthüllt, dass auf diese Weise wahrscheinlich Dutzende Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, deren Angehörige und Unternehmer durch Kunden von NSO überwacht wurden. Apple sieht darin einen Verstoß gegen US-Recht – und will mit der Klage auch erreichen, dass NSO die Nutzung von Apple-Produkten in Zukunft grundsätzlich untersagt wird.

„Staatlich geförderte Akteure wie die NSO Group geben Millionen von US-Dollar für ausgeklügelte Überwachungstechnologien aus, ohne dass eine wirksame Rechenschaftspflicht besteht. Das muss sich ändern“, sagte Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineering von Apple. „Apple-Geräte sind die sicherste Consumer-Hardware auf dem Markt – aber private Unternehmen, die staatlich geförderte Spionagesoftware entwickeln, sind noch gefährlicher geworden.“

Das Geschäft von NSO besteht im Wesentlichen darin, Überwachungstechnologie zu entwickeln und diese dann an staatliche Akteure wie Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste zu verkaufen. Dabei diene der Einsatz ausschließlich der Bekämpfung von Verbrechen und Terrorismus, betont das Unternehmen selbst. Allerdings gehören zu den Kunden auch autoritäre Regime etwa aus Aserbaidschan und Saudi-Arabien.

Für den israelischen Konzern ist die Klage ein eher kleines Ärgernis im Vergleich zu den scharfen Sanktionen, die die US-Regierung als Reaktion auf den Spionageskandal erlassen hat. So berichtete Bloomberg am Montag, dass NSO wegen des dadurch weggefallenen Geschäfts bald der Zahlungsausfall bei einem Kredit über 500 Millionen US-Dollar drohe. Die großen Ratingagenturen haben die Anleihen auf Ramschniveau herabgesetzt.

Mehr: Spionage-Software Pegasus: Apple schließt Schwachstelle auf iPhone und iPad mit Software-Update

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