Srini Gopalan Bisheriger Europachef soll das Deutschlandgeschäft der Telekom führen
Düsseldorf Die Deutsche Telekom will Europachef Srini Gopalan zum neuen Deutschlandchef machen. Eine entsprechende Entscheidung sei zwischen Vorstand und Aufsichtsrat am Donnerstag gefallen, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen.
Die Telekom bestätigte die Information. Die Personalie soll auf der für Freitag angesetzten virtuellen Hauptversammlung bestätigt werden. Es wäre das erste Mal, dass der Heimatmarkt der Telekom von einem Manager geführt wird, der nicht in Europa geboren wurde.
Der bisherige Deutschlandchef Dirk Wössner hatte im Februar bekannt gegeben, zum Ende des Jahres den Konzern zu verlassen. Er galt zwischenzeitig als Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef Timotheus Höttges. Wössner wurden intern jedoch Versäumnisse im Deutschlandgeschäft angelastet, besonders beim Ausbau des Echtzeitmobilfunks 5G sowie dem Glasfasernetz (FTTH).
Das sind auch die beiden Bereiche, denen sich Gopalan besonders zuwenden will. Er kündigte am Donnerstag an: „Mit dem Ausbau des 5G-Netzes und der FTTH-Infrastruktur für Deutschland werden uns in den nächsten Jahren gleich zwei Großprojekte fordern.“
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Srini Gopalan leitet seit 2017 das Europageschäft bei der Telekom. Der gebürtige Inder hatte zuvor das Privatkundengeschäft des indischen Telekommunikationsunternehmens Bharti Airtel geleitet und rund ein Jahrzehnt in Großbritannien gearbeitet, unter anderem als Marketingchef der Telekom-Tochter T-Mobile UK.
Der 50-Jährige soll zum November das Amt des Deutschlandchefs übernehmen. Gopalan ist ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler. Bislang spricht er noch wenig Deutsch.
Zwischenzeitig hatten sich viele Kandidaten für den Deutschlandposten in Stellung gebracht. Dazu zählt unter anderem der Chef des Geschäftskundengeschäfts in Deutschland, Hagen Rickmann. Er hatte auch Frühsprecher im Aufsichtsrat, wie das Handelsblatt erfuhr. Konzernchef Höttges machte sich für Gopalan stark und konnte sich letztlich durchsetzen.
Höttges sagte in einer Mitteilung des Unternehmens: „Die Besten bekommen die schwierigsten Jobs.“ Es sei bemerkenswert, was Gopalan für die Telekom geleistet habe. „Das Europasegement steht sehr gut da, er hat es zurück auf die Wachstumsspur gebracht“, sagte Höttges.
Aufsichtsratschef Lehner sagte über Gopalan: „Er hat bereits in seiner vorherigen Position sehr erfolgreich gearbeitet. Seine langjährige Erfahrung kann er nun in einem größeren Vorstandsbereich einbringen.“
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