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Tech-Investor „Werden die Strategien vieler Fonds schlagen“ – Investor Angermayer präsentiert neuen Start-up-Fonds

Namhafte Geldgeber vertrauen auf den Tech-Investor: Christian Angermayer will mit den Besten der Welt investieren. Mit dem Biotech-Start-up Atai geht es Richtung Nasdaq.
03.03.2021 - 19:11 Uhr Kommentieren
Mit seinem ersten Fonds Presight Global Venture Opportunities hat er ab 2019 erstmals Geld anderer Investoren in Start-ups investiert. Jetzt geht es in Runde zwei.
Christian Angermayer

Mit seinem ersten Fonds Presight Global Venture Opportunities hat er ab 2019 erstmals Geld anderer Investoren in Start-ups investiert. Jetzt geht es in Runde zwei.

Düsseldorf, Hamburg Christian Angermayer ist einer der bekanntesten Investoren Europas – sichtlich erfolgreich, oft schillernd, manchmal umstritten. Am Mittwoch machte er gleich zwei große Initiativen öffentlich: Angermayer bringt einen weiteren Start-up-Fonds an den Start, über den er sein eigenes und das Geld anderer in vielversprechende Technologieunternehmen investiert. 250 Millionen Dollar wollte er einsammeln, bei 350 Millionen hat er den Fonds geschlossen. Das Kapital soll binnen weniger Wochen zusammengekommen sein.

Am selben Tag verkündete sein schillerndstes Investment, das Pharma-Start-up Atai, dass Angermayers eigene Investmentfirma Apeiron eine 157 Millionen Dollar schwere Wachstumsrunde anführt. Mit dabei ist erneut der deutschstämmige Facebook-Geldgeber Peter Thiel sowie erstmals Woodline Partners. Atai ist dafür bekannt, aus psychoaktiven Substanzen Arzneien gegen psychische Störungen entwickeln zu wollen. Grundlage sind oft sogenannte Partydrogen wie Ketamin und Magic Mushrooms.

Laut Investorenkreisen strebt Atai nun einen Börsengang an der Nasdaq für das zweite Quartal an. Das könnte auch die weitere Entwicklung der medizinischen Arzneien finanzieren, die in drei bis fünf Jahren auf den Markt kommen könnten. Die aktuelle Bewertung soll bei zwei Milliarden Dollar liegen.

Indexfonds für Wagniskapital

Unabhängig davon ist Angermayers neuer Presight Fonds Nummer zwei. Konzeptionell ist er eine Kopie des ersten – nur deutlich größer. Mit Presight One hatte Angermayer 2019 erstmals eine Art Indexfonds-Modell für „die Investments der besten Wagniskapitalgeber der Welt“ angeboten, wie er sagt.

Der Fonds schließt sich bei seinen Investments ausschließlich den Entscheidungen der renommierten Wagniskapitalgeber in Angermayers persönlichem Netzwerk an, zu dem etwa der Investor Thiel mit seinem Founders Fund und Valar Ventures zählt.

Angermayer setzt dabei keine inhaltlichen Vorgaben: Er geht mit bei sehr jungen Start-ups und Firmen kurz vor dem Börsengang, bei Biotechnologie wie Konsumentensoftware, finanziert Firmen in allen Weltregionen mit.

Der Erfolg eines Fonds lässt sich erst nach einigen Jahren abschließend beurteilen. Bei dem Einwerben neuer Mittel dürften aber erste Erfolge geholfen haben. 250 Prozent Nettorendite soll er aufweisen können. Öffentliche Vergleichsdaten fehlen, Experten sprechen aber von einem sehr guten Wert für einen generalistischen Fonds.

Gegenüber dem Handelsblatt erklärt Christian Angermayer seine Presight-Strategie: „Der Zugang zu guten Firmen wird jeden Tag wichtiger“, sagt der Investor. Die wirklich aussichtsreichen Start-ups bräuchten in der Regel wenig Kapital, gleichzeitig gibt es einen großen Anlagedruck am Markt. „Nur die Wagniskapitalgeber mit den besten Markennamen haben auch den Zugang zu den besten Firmen“, sagt er – mit allen anderen müssen Gründer in Tagen wie diesen gar nicht sprechen.

Investieren mit den Besten

Die Botschaft: Angermayer kennt die wichtigsten Menschen im Geschäft – und wer in seinen Fonds investiert, investiert mit den Besten. „Ich glaube, dass wir mit unserem Ansatz die Strategien vieler Fonds schlagen werden“, sagt er.

Allerdings hat er aufgrund des Konzepts auch selbst nur vage Vermutungen, was mit dem Geld passieren wird. „Der Trend ist, dass die Top-Wagniskapitalgeber, vor allem die Generalisten, vermehrt in Biotechnologie investieren“, sagt Angermayer. Ein zweiter Trend seien die wissenschaftsgetriebenen, ingenieurmäßig entwickelten Deep-Tech-Themen.

„Vieles, was wir in den letzten Jahren unter Technologie subsummiert haben, hat eigentlich nur die Distributionsketten verändert – also die Art und Weise, wie alte Wirtschaftsgüter zum Konsumenten kommen“, sagt er: „Jetzt kommen wir in die Phase des echten technologischen Fortschritts mit Weltraumtechnologie, Robotik und fliegenden Taxen.“ Insgesamt soll der Fonds für Investments in 40 Portfoliofirmen reichen.

Persönlich haben es Christian Angermayer die Weltraumthemen besonders angetan. Er ist unter anderem an der Weltraum-Lasertechnologie-Firma Mynaric und dem Raketen-Start-up Isar Aerospace in München beteiligt. In diesem Bereich investiert er mit dem Fonds Elevat3 innerhalb seines Family Office Apeiron.

Auch den größten Anteil des 350 Millionen Dollar schweren Presight Fonds stellt Angermayer persönlich und macht damit gleichzeitig klar, dass er am Erfolg des Fonds genauso interessiert ist wie seine Geldgeber. Zu diesen sollen unter anderem die deutschen Family Offices des Xing-Gründers Lars Hinrichs, des Hamburger Immobilienunternehmers Albert Büll und der Unternehmerin Nicole Junkermann zählen, auch der frühere Goldman-Sachs-Finanzchef Martin Chavez investiert nach Informationen des Handelsblatts.

Mehr: Start-ups aus Europa bringen Investoren höhere Renditen als die Konkurrenz aus dem Silicon Valley

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