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Telekom Softbank beginnt die ernste Phase des T-Mobile-Verkaufs

Der japanische Investor verkauft seine T-Mobile-Anteile an die Telekom. Das stellt die Deutsche Telekom vor die Frage, wie viel ihr die Kontrolle ihres US-Mobilnetzes wert ist.
16.06.2020 - 05:20 Uhr Kommentieren
Softbank macht ernst: Der japanische Investor verkauft seine Anteile an T-Mobile. Quelle: Reuters
Softbank-Chef Masayoshi Son

Softbank macht ernst: Der japanische Investor verkauft seine Anteile an T-Mobile.

(Foto: Reuters)

Tokio Masayoshi Son setzt nun um, was er im Mai angedeutet hatte: Der Chef des japanischen Technikinvestors Softbank verkauft die Anteile an T-Mobile US, der amerikanischen Mobilfunktochter der Deutschen Telekom. Der Konzern teilte am Dienstag mit, er werde „mögliche Transaktionen untersuchen“.

Der Konzern prüft demnach eine Reihe von Möglichkeiten, die nun mit der Deutschen Telekom und anderen Interessenten an Softbanks 23-prozentigem Anteil an T-Mobile US diskutiert werden: Privatplatzierungen oder öffentliche Angebote, Transaktionen mit T-Mobile oder Aktionären von T-Mobile, einschließlich der Deutschen Telekom AG, oder Dritten, Derivate- oder Hedging-Transaktionen, Margin-Kredite oder andere strukturierte Transaktionen.

Für die Deutsche Telekom ist Softbanks Entscheidung Herausforderung und Chance zugleich. Kurz vor der Fusion von Softbanks amerikanischem Mobilnetz Sprint mit T-Mobile konnte der deutsche Konzern die plötzliche Krise Softbanks nutzen, um bessere Bedingungen auszuhandeln. So übt die Deutsche Telekom, die selbst 43 Prozent des Mobilnetzbetreibers hält, auch das Stimmrecht über Softbanks Aktien aus und kann damit bisher T-Mobile vollständig kontrollieren.

Doch damit steht das Unternehmen nun unter Druck, Softbank die Anteile abzukaufen oder einen Teil seiner Macht zu verlieren. Die möglichen Kosten sind hoch: Nach der Fusion ist die Marktkapitalisierung von T-Mobile US auf 129,3 Milliarden Dollar gestiegen. Schon eine Sicherung der Mehrheit könnte daher neun Milliarden Dollar kosten.

Und die Zeit drängt. Denn Softbank hat die Erlöse aus dem Verkauf für seinen eigenen Rettungsplan eingeplant, mit dem es die massiven Verluste aus dem Kurseinbruch vieler seiner Investitionen ausgleichen will. Dies machten die Japaner am Dienstag noch einmal deutlich.

Telekom steht gewieften Finanzinvestor gegenüber

Im März hatte das Unternehmen ein Programm zum Aktienrückkauf und Schuldenabbau in Höhe von 4,5 Billionen Yen (38 Milliarden Euro) angekündigt. Zur Finanzierung wird das Unternehmen Beteiligungen wie an der chinesischen Handelsplattform Alibaba und eben auch an T-Mobile zu verkaufen. Noch ist allerdings offen, wie weit Softbank seine Minderheitsbeteiligung verringern wird.

Die Deutsche Telekom steht dabei einem gewieften Finanzinvestor gegenüber. Wie trickreich Softbank bisweilen vorgeht, zeigt ein Deal mit der Schweizer Bank Credit Suisse. Am Montag meldete die „Financial Times“, dass Softbank 500 Millionen Dollar in Fonds der Bank gesteckt habe, die wiederum in Schulden von wankenden Start-ups investieren.

Die beteiligten Unternehmen bestätigten den Deal zwar nicht. Aber der Clou der Konstruktion ist klar, selbst ohne eine Beteiligung Softbanks an den Fonds: Die Investitionsobjekte werden durch das britische Finanzunternehmen Greensill Capital ausgewählt, der von Softbanks fast 100 Milliarden Dollar großen Vision Fund gestützt wird. Dementsprechend groß ist der Anteil von Vision-Fund-Firmen am Portfolio der Fonds der Credit Suisse. Das müssen keine schlechten Deals sein. Die Nachrichten zeigen allerdings, wie kreativ Finanzmarktplayer agieren können, wenn es um die Verringerung ihres Risikos geht.

Mehr: WeWork und die Coronakrise stürzen den weltgrößten Tech-Investor Softbank tief in die Verlustzone. Nun kämpft Gründer Masayoshi Son um die Rettung seines Traums.

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