Telekommunikation Aufsichtsrat verlängert Vertrag von Telekom-Chef Höttges – Post-Chef Appel soll Chefaufseher werden

Der Vertrag des Telekom-Chefs wurde vorzeitig bis Ende 2026 verlängert.
Düsseldorf Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom hat den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Timotheus Höttges vorzeitig um fünf Jahre verlängert. Das teilte der Konzern am Mittwoch mit und bestätigte damit einen Bericht des Handelsblatts. Bis Ende des Jahres 2026 soll Höttges den Dax-Konzern führen.
Die vorzeitige Vertragsverlängerung ist ungewöhnlich, da Höttges’ laufende Vereinbarung als Vorstandsvorsitzender erst Ende 2023 abgelaufen wäre. Üblicherweise werden Verlängerungen erst ein Jahr vor Ende der Laufzeit verhandelt.
Ob sich mit dem neuen Vertrag auch die Vergütung von Höttges ändert, ließ ein Telekom-Sprecher auf Anfrage offen. Der Telekom-Chef hatte für das Geschäftsjahr 2020 laut Konzernbericht eine Vergütung von 7,2 Millionen Euro erhalten.
Neben dem neuen Vertrag für den Vorstandschef sprach sich der Aufsichtsrat für Post-Chef Frank Appel als neuen Vorsitzenden aus. Er soll bei der Hauptversammlung des Konzerns am 7. April als Nachfolger von Ulrich Lehner gewählt werden, der das Gremium aus Altersgründen verlässt. Lehner sagte über Appel: „In seiner bisherigen Rolle hat er gezeigt, wie man ein Unternehmen erfolgreich im globalen Wettbewerb, auch außerhalb Europas, positionieren kann.“
Lehner ist seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom. Er sagte über die Vertragsverlängerung von Höttges: „Er ist Mr. Magenta und genießt innerhalb und außerhalb des Unternehmens großes Ansehen.“
Telekom steigert den Umsatz und die Schulden
Telekom-Chef Höttges kündigte für die nächsten Jahre unter seiner Führung an: „Unser Ziel ist klar formuliert: Nachdem wir die Telekom zum führenden europäischen Telekommunikationsunternehmen gemacht haben, wollen wir jetzt auch das führende digitale Telekommunikationsunternehmen werden.“
Die Telekom hatte zuletzt mehrere Rekorde aufgestellt. Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres erwirtschaftete der Konzern mit rund 80 Milliarden Euro Umsatz einen so hohen Erlös wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Davon steuern die USA mit einem Anteil von rund zwei Dritteln so viel bei wie noch nie. Mit rund 300 Millionen Kunden, davon rund 250 Millionen allein im Mobilfunk, zählt der Konzern auch eine so große Kundschaft wie nie zuvor.
Gleichzeitig steht der Konzern jedoch auch unter Druck. Denn auch beim Schuldenstand hat das Unternehmen einen Höchstwert erreicht. Mit 130 Milliarden Euro ist die Telekom so hoch verschuldet wie nie zuvor.
Telekom-Chef Höttges formuliert derzeit die Strategie für das Unternehmen bis zum Jahr 2030 aus. Dabei drängten sowohl die Arbeitnehmervertreter als auch die Bundesregierung, die noch rund 30 Prozent am Unternehmen hält, darauf, dass die Telekom einen stärkeren Fokus auf Europa legt, um ein Gegengewicht zu den USA zu bilden. Der Anteil Deutschlands am Konzernumsatz war in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 23,2 Prozent gefallen, nach 24,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.
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