Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Urheberrecht Facebook will auch in Deutschland mehr Verlagsinhalte präsentieren – und dafür bezahlen

Nach dem Streit über das neue Mediengesetz in Australien geht der Konzern in Deutschland auf die Verlage zu. Im Mai startet der Bereich Facebook News.
01.03.2021 Update: 01.03.2021 - 15:49 Uhr Kommentieren
Wie viel Geld der Konzern für den Deutschland-Start von Facebook News in die Hand nimmt, gab das Unternehmen nicht bekannt. Quelle: dpa
Facebook

Wie viel Geld der Konzern für den Deutschland-Start von Facebook News in die Hand nimmt, gab das Unternehmen nicht bekannt.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der US-Konzern Facebook wird ab Mai auch in Deutschland die Verlage für einen Teil der Nachrichtenbeiträge vergüten, die auf der Plattform angezeigt werden. Das kündigte der für das News-Geschäft in Europa zuständige Manager Jesper Doub am Montag gegenüber Journalisten an.

Konkret geht es um Inhalte, die von den Medienhäusern für den neuen Bereich „Facebook News“ in der App zur Verfügung gestellt werden. Dieser wurde in den USA und Großbritannien bereits eingeführt. Wie viel Facebook den Verlagen zahlt, ist unklar. Der US-Konzern will in den kommenden drei Jahren insgesamt eine Milliarde Dollar an Medienunternehmen zahlen, darunter fällt auch das News-Programm.

Der Start des speziellen Nachrichtenbereichs in Deutschland kommt kurz nach der weltweit beachteten Debatte um ein neues Mediengesetz in Australien und vor ähnlichen politischen Verhandlungen im Bundestag. Denn bis zum Sommer muss in Deutschland entschieden werden, wie eine EU-Richtlinie zum digitalen Urheberrecht konkret umgesetzt werden soll.

Ein australisches Gesetz sollte Facebook und auch Google verpflichten, mit den dortigen Verlagen individuelle Vergütungen für Inhalte auszuhandeln, die auf den Plattformen verbreitet werden. Dagegen hatte Facebook protestiert und Nachrichteninhalte australischer Medien nicht mehr angezeigt.

Das neue Programm ist als Entgegenkommen in der Diskussion um solche Forderungen zu verstehen, die besonders hartnäckig auch aus Deutschland immer wieder an Facebook herangetragen werden. Es geht vielen Medienhäusern aber nicht weit genug. Facebook zahlt dabei de facto nur für Medieninhalte, wenn seine Nutzer ganz gezielt auf Facebook danach suchten. „Nach unseren Umfragen sind das 20 bis 29 Prozent der User, die sagen: Wir würden gern News sehen“, sagte Doub.

Springer-Titel fehlen zunächst

Zu den ersten Partnern von Facebook News zählen „Der Spiegel“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, der „Münchner Merkur“ und auch die Handelsblatt Media Group. Es fehlen allerdings die Titel von Axel Springer mit seinem Chef Mathias Döpfner und einer Reihe von Verlagen, die sich vertreten durch die Verwertungsgesellschaft Corint Media für eine klare staatliche Regulierung einsetzen.

Döpfner, zugleich Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger, hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor knapp zwei Jahren aufgefordert, sich die neue EU-Richtlinie anzuschauen und für die Nutzung von Artikeln und Videos zu zahlen.

Auf Nachfrage sagte Facebook-Manager Doub, es handle sich bei der aktuellen Liste lediglich um diejenigen, bei denen alle vertraglichen Details geklärt seien. Denkbar ist, dass die betreffenden Medien mit ihrer Zurückhaltung vor den Verhandlungen im Bundestag den Eindruck vermeiden wollen, das Angebot von Facebook sei ausreichend.

Im Rahmen der Verträge will Facebook die Verlage für Inhalte vergüten, die sie sowieso erstellen. Sie müssen der Plattform lediglich über eine Schnittstelle den Zugang zu ausgewählten Inhalten ermöglichen. Auf Wunsch der Medienhäuser handelt es sich dabei wahlweise um freie oder bezahlpflichtige Inhalte, zu denen Facebook-Nutzer weitergeleitet werden. Unabhängig davon können weiterhin Berichte – von Facebook unbezahlt – im allgemeinen Newsfeed gepostet werden.

Mehr: Macht der Tech-Giganten – Die EU sollte sich Australien zum Vorbild nehmen

Startseite
Mehr zu: Urheberrecht - Facebook will auch in Deutschland mehr Verlagsinhalte präsentieren – und dafür bezahlen
0 Kommentare zu "Urheberrecht: Facebook will auch in Deutschland mehr Verlagsinhalte präsentieren – und dafür bezahlen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%