Vivendi-Tochter Konsortium um Tencent steigt für 3,4 Milliarden Dollar bei Universal Music ein

Der Konzern kauft Anteile an Universal Music.
Düsseldorf Es ist ein Milliarden-Deal: Ein Konsortium um den chinesischen Tech-Konzern Tencent kauft zehn Prozent der Anteile an Universal Music. Dafür zahlt es dem französischen Mutterkonzern Vivendi 3,4 Milliarden Dollar.
Tencent erhält zudem die Option, bei gleicher Bewertung seine Anteile bis zum 15. Januar 2021 auf 20 Prozent aufzustocken, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Um welche Unternehmen es sich bei den weiteren Mitgliedern des Konsortiums handelt, gaben Tencent und Vivendi nicht bekannt.
Sie wollen den Deal bis Ende des ersten Halbjahres abschließen. Die Kartellbehörden müssen diesem aber noch zustimmen.
Im Juli 2018 hatte Vivendi erstmals verkündet, etwa die Hälfte der Anteile an Universal Music veräußern zu wollen. Im Sommer wurde bekannt, dass Tencent an Universal-Music-Anteilen interessiert ist. Durch den Deal mit Tencent kommt die Vivendi-Tochter nun auf eine Bewertung von etwa 33 Milliarden Dollar – und ist damit das wertvollste Musikunternehmen der Welt.
Universal Music hält mehrere prominente Musiker unter Vertrag. Darunter Taylor Swift, Drake sowie die Gruppen U2 und Post Malone.

Taylor Swift bei einem Auftritt im Madison Square Garden.
Durch den Einstieg des chinesischen Tech-Riesen hofft Vivendi nun, weitere Anteilseigener zu gewinnen. Vivendi wird in Kürze beginnen, mit weiteren möglichen Investoren über Minderheitsanteile an Universal Music zu verhandeln, heißt es seitens des französischen Konzerns. Diese würden aber nur zu einem Preis verkauft werden, der „mindestens identisch“ mit dem ist, den Tencent nun gezahlt hat.
Vivendi dürfte sich von Tencents Einstieg erhoffen, asiatischen Kunden näherzukommen. Denn es gibt bereits Anzeichen, dass sich das Wachstum der Streaming-Geschäfts in Europa und Nordamerika abschwächen wird. Der asiatische Markt verspricht neues Wachstum, zumal dort schon Firmen erfolgreich sind, deren Musiker in Europa und Nordamerika eher unbekannt sind.
Die Musiksparte hat sich vom Sorgenkind zu einem der wichtigsten Erlöstreiber von Vivendi gemausert. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres entfielen 44 Prozent des Vivendi-Umsatzes auf Universal. Grund dafür ist in erster Linie das Streaming-Geschäft.
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