Blitzanalyse Siemens Healthineers startet mit Gewinnrückgang ins neue Geschäftsjahr

Für das laufende Geschäftsjahr verspricht Healthineers weiter ein vergleichbares – also um Währungs- und Portfolio-Effekte bereinigtes - Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent.
München Der Medizintechnik-Spezialist ist mit ordentlichem Wachstum ins neue Geschäftsjahr gestartet. Das operative Ergebnis und der Nettogewinn gingen allerdings zurück. Vorstandschef Bernd Montag sagte am Montag, die Profitabilität sei „durch temporäre Effekte gedämpft“. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte er. Die wichtigsten Fakten.
- Der Umsatz stieg im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (30. September) um 5,5 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Anstieg um gut fünf Prozent gerechnet.
- Das operative Ergebnis sank um elf Prozent auf 484 Millionen Euro. Einige Analysten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Healthineers begründete das schlechtere Ergebnis mit einen „vorübergehenden Rückgang“ in der Bildgebung und der angekündigten schwachen Margenentwicklung in der Diagnostik. Die operative Umsatzrendite ging so von 16,4 auf 13,5 Prozent zurück. Der Gewinn nach Steuern sank auch wegen einer höheren Steuerquote, um zwölf Prozent auf 304 Millionen Euro.
Das fällt positiv auf
Die Imaging-Sparte, zu der zum Beispiel das Geschäft mit Computertomographen und Röntgengeräten gehört, ist die große Stärke des Erlanger Unternehmens. Auch im ersten Quartal entwickelte sich der Bereich in Sachen Umsatz gut: Die Erlöse stiegen um vergleichbar knapp sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.
Allerdings sank das operative Ergebnis wegen eines schlechteren Produktmixes um vier Prozent auf 386 Millionen Euro. Die Sparte Advanced Therapies steigerte den Umsatz sogar um 9,5 Prozent auf 404 Millionen Euro, bei einer stabilen Marge.
Das fällt negativ auf
Die Sparte Diagnostics schwächelt weiter. Der Umsatz stieg im Konzernvergleich unterdurchschnittlich nur um knapp drei Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Das operative Ergebnis brach sogar um 58 Prozent auf nur noch 31 Millionen Euro ein. Der Konzern setzt große Hoffnungen auf die neue Diagnostik-Plattform Atellica. Doch die Installation, gerade bei Großkunden, gestaltet sich schwierig. Die Anlaufkosten waren zuletzt höher als erwartet. Die Healthineers musste die Zwischenziele für die Zahl der Auslieferungen nach unten korrigieren.
So geht es weiter
Für das laufende Geschäftsjahr verspricht Healthineers weiter ein vergleichbares – also um Währungs- und Portfolio-Effekte bereinigtes – Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent. Das bereinigte unverwässerte Ergebnis je Aktie soll um sechs bis zwölf Prozent zulegen.
Doch für den mittelfristigen Erfolg von Healthineers wird ausschlaggebend sein, ob Atellica ein Erfolg wird. Sind die Diagnostik-Systeme erst einmal beim Kunden installiert, winken Healthineers stabile Umsätze und Gewinne. Denn das Geld verdient man in der Branche nicht mit dem Verkauf der Anlagen, sondern mit den Reagenzien für den laufenden Betrieb.
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