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Corona-Medikamente „Gamechanger“: Asthma-Spray schützt vor schweren Covid-19-Verläufen

Eine Studie der Universität Oxford zeigt, dass ein handelsübliches Asthmaspray vor schweren Covid-19-Verläufen schützt. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach nennt es einen „Gamechanger“.
12.04.2021 - 16:32 Uhr 1 Kommentar
Budesonid ist ein Kortisonpräparat, das gegen Asthma eingesetzt wird. Quelle: dpa
Asthma-Medikament

Budesonid ist ein Kortisonpräparat, das gegen Asthma eingesetzt wird.

(Foto: dpa)

Frankfurt Im Kampf gegen schwere Corona-Erkrankungen könnten Asthmasprays mit dem Wirkstoff Budesonid helfen. Eine jetzt in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie der Universität Oxford zeigt, dass Budesonid das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt bei Covid-19 um 91 Prozent senkt, sofern es kurz nach dem Beginn von Symptomen eingenommen werde.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wertete auf Twitter das Medikament als „Gamechanger“ im Kampf gegen Corona-Infektionen. Die Studie der Universität Oxford sei gut gemacht und zeige eine relevante Behandlungsmöglichkeit durch den Hausarzt auf. Auch die Auswirkungen auf Spätfolgen, sogenanntes „Long Covid“, sind laut Lauterbach gut, da das Medikament die Lunge widerstandsfähiger mache.

Budesonid ist ein Kortisonpräparat, das gegen Asthma und COPD eingesetzt wird, eine chronische atemwegsverengende Lungenerkrankung. Der Wirkstoff wird seit Jahren weltweit eingesetzt und hat keinen Patentschutz mehr. Verschiedene Generikafirmen bieten ihn an.

Bereits im vergangenen Jahr war in den ersten Kohortenstudien aus China aufgefallen, dass asthmakranke Patienten bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 nur selten schwer an Covid-19 erkrankten. Die Frage war, ob es daran lag, dass die meisten Asthmatiker heute inhalative Kortisonsprays anwenden. In Laborstudien konnte gezeigt werden, dass Glukokortikoide wie Budesonid die Vervielfältigung des Sars-Cov-2-Virus in den Atemwegen hemmen.

In der Studie der Universität Oxford wurden insgesamt 146 Corona-Patienten untersucht, die im Mittel drei Tage an Corona-Symptomen litten. Eine Gruppe erhielt zweimal täglich zwei Inhalationen eines handelsüblichen Budesonid-Sprays, die zweite Gruppe die übliche Versorgung bei Corona-Infektionen. Im Ergebnis sank bei der Budesonid-Gruppe nicht nur das Risiko einer Krankenhauseinweisung. Auch die Dauer der Erkrankung verkürzte sich um einen Tag. Die Nebenwirkungen waren gering.

Pharmakonzerne: Vielversprechende Daten für Antikörpertherapie

Am Montag haben zudem die Pharmakonzerne Regeneron und Roche vielversprechende Daten zu einer Antikörpertherapie vorgestellt. Laut der fortgeschrittenen klinischen Studie hilft der Cocktail aus zwei Antikörpern bei der Vorbeugung gegen eine symptomatische Covid-19-Infektion.

Regeneron will für dieses Einsatzgebiet nun eine Notfallzulassung in den USA beantragen. Der Antikörpercocktail schützte die Studienteilnehmer, die mit einer infizierten Person in einem Haushalt lebten, und reduzierte das Risiko symptomatischer Infektionen um 81 Prozent.

Die Antikörpertherapie von Regeneron und Roche hat in den USA bereits eine Notfallzulassung zur Behandlung milder bis moderater Covid-19-Infektionen erhalten. Der zuständige Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde Ema hatte Ende Februar grünes Licht für den Einsatz bei Covid-Patienten gegeben, die noch keine Sauerstoffzufuhr benötigen und ein hohes Risiko haben, dass sich ihr Zustand ernsthaft verschlechtert. Zur Ausweitung seiner Produktionskapazitäten arbeitet Regeneron mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche zusammen.

Mehr: Neue Studien wecken Hoffnung auf wirksame Medikamente gegen Covid-19

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1 Kommentar zu "Corona-Medikamente: „Gamechanger“: Asthma-Spray schützt vor schweren Covid-19-Verläufen"

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  • Da wir mittlerweile Impfstoffe, genauso wie Medikamente im Falle einer Infektion, gegen das Corona Virus haben, sollten wir das Virus und die Maßnahmen zu Eindämmung neu bewerten.

    Ist das Corona Virus überhaupt noch gefährlicher als herkömmliche Influenza Viren? Schließlich senken die neuen Mittel die Mortalitätsrate des Virus enorm. Und sollte das Asthmaspray wirklich das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes um 91% senken, so hätten wir auch keine Probleme mehr mit den Intensivbetten.

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