Durch Kooperation Merck will Krebsmedizin-Forschung stärken

Der Darmstädter Konzern Merck und Mersana wollen zusammen Antikörper-Wirkstoffe gegen Krebs entwickeln.
Frankfurt Merck und die US-Biotechfirma Mersana Therapeutics wollen zusammen Antikörper-Wirkstoffe gegen Krebs entwickeln. Merck sicherte sich dabei den Zugriff auf ein Verfahren der Amerikaner, mit dem Antikörper und Zellgift-Substanzen zur Tumorbekämpfung besser gekoppelt werden können, wie der Darmstädter Konzern am Dienstag mitteilte. Merck werde für die Entwicklung und spätere Vermarktung aller Präparate verantwortlich sein, in denen das Verfahren zum Einsatz kommt. Mersana erhalte eine Vorauszahlung. Weitere Gelder bekomme die US-Firma beim Erreichen festgelegter Forschungsziele. Mersana werde zudem an den Medikamenten-Umsätzen beteiligt. Nähere Details gab Merck nicht bekannt.
Die Krebsforschung ist einer der Schwerpunkte von Merck im Pharmageschäft. Aktuell hat der Konzern allerdings wenig neue Wirkstoffe, die kurz vor der Marktreife stehen. Mit dem Einkauf neuer Substanzen und Wirkstoff-Verfahren von anderen Unternehmen will Merck-Chef Karl-Ludwig Kley Lücken in der Forschungspipeline schließen. Merck hatte in der jüngsten Vergangenheit eine Reihe solcher Übereinkommen geschlossen.
Die US-Firma Mersana Therapeutics besitzt ein Verfahren zur Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten. Das sind Kombinationen von Antikörper-Substanzen mit Zellgiften zur gezielteren Bekämpfung von Tumorzellen. Dabei soll der Antikörper die Krebszellen ansteuern und so den Wirkstoff passgenau zum Zielort bringen, wodurch der Tumor direkter bekämpft werden kann. Im Unterschied zu klassischen Zellgiften in Chemotherapien soll damit erreicht werden, dass weniger gesunde Körperzellen geschädigt werden. Auch der Leverkusener Bayer -Konzern arbeitet in seiner Krebsforschung an solchen neuen Antikörper-Wirkstoffen.
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