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Interview Experte zum Coronavirus: „Sterblichkeitsrisiko geringer als bei Grippewellen“

Das Paul-Ehrlich-Institut ist in Deutschland unter anderem für die Zulassung von Impfstoffen zuständig. Präsident Klaus Cichutek über die tatsächlichen Risiken des Virus.
28.01.2020 - 20:13 Uhr Kommentieren
Der Mediziner ist Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das unter anderem für die Zulassung und Überwachung von Impfstoffen in Deutschland zuständig ist. Quelle: PEI
Klaus Cichutek

Der Mediziner ist Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das unter anderem für die Zulassung und Überwachung von Impfstoffen in Deutschland zuständig ist.

(Foto: PEI)

Deutschland hat einen ersten Fall der neuen Lungenkrankheit. Der Mann aus Bayern hatte über Stunden mit einer Chinesin zusammengesessen, die mit dem Virus infiziert war. Wie hoch ist die Gefahr, wie gut ist Deutschland auf einen möglichen Ausbruch des Virus vorbereitet? Ein Experte beantwortet die wichtigsten Fragen.

Auch in Deutschland wurde erstmals eine Infektion mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Wie groß ist die Gefahr einer Ausbreitung?
Diese Gefahr wird vom Robert-Koch-Institut und den zuständigen europäischen Behörden weiterhin als gering eingestuft. Denn bisher haben sich außerhalb von China keine eigenständigen Infektionsketten aufgebaut. Aber die Lage ist natürlich sehr dynamisch.

Wie gut wäre das Gesundheitssystem auf einen solchen Fall vorbereitet?
Wir haben nach der Influenza-Pandemie 2018/19 und auch schon im Jahrzehnt davor sehr intensive Vorbereitungen getroffen, die Wachsamkeit ist daher sehr hoch. Und auch die Landesbehörden sind dank der bestehenden Pandemie-Pläne sehr gut auf eine solche Situation eingestellt. Insofern besteht kein Grund zur Beunruhigung. Wir gehen davon aus, dass Einreisende, die mit dem Virus infiziert sind, schnell erkannt und isoliert werden können.

Wären überhaupt genügend Diagnosekapazitäten da?
In dieser Hinsicht sind wir gut gewappnet. Wir kennen ja das klinische Erscheinungsbild schon von der Sars-Infektion, deren Erreger große Ähnlichkeit mit dem neuen Coronavirus hat. Außerdem steht eine spezifische Nachweismethode für das neue Coronavirus zu Verfügung.

Wie gefährlich ist das neue Virus?
Nach bisherigen Daten bewegt sich das Sterblichkeitsrisiko bei etwa vier Prozent. Es ist damit geringer als bei den typischen Grippewellen hierzulande, die zum Teil für mehr als 10.000 Todesfälle verantwortlich gemacht werden.

Wann könnte ein Impfstoff gegen das neue Virus zur Verfügung stehen?
Es laufen bisher bereits eine Reihe von Studien mit potenziellen Impfstoffen gegen das verwandte Mers-Coronavirus. Diese müssten an den neuen Erreger angepasst werden. Wenn alles gut läuft, könnten nach Aussagen einiger Firmen erste Impfstoffkandidaten gegen das neue Coronavirus in einem halben Jahr in die klinischen Prüfungen gehen. Die ersten regulatorischen Gespräche zu solchen Projekten werden wir noch in dieser Woche führen.

Mehr: Die aktuellsten Entwicklungen zum Coronavirus lesen Sie in unserem Newsblog.

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