Mit weit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr weltweit ist die Lepra längst noch nicht besiegt. Zwar ist sie in Ländern mit entwickelter Gesundheitsversorgung nahezu ausgerottet, als Krankheit der Armen bleibt sie in Ländern wie Indien oder Brasilien aber ein großes Problem. In Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) in 2012 und 2013 dagegen nur sechs Fälle gezählt – allesamt aus anderen Ländern importiert.
Lepra wurde schon in der Bibel beschrieben und an Mumien im alten Ägypten nachgewiesen. Der Erreger Mycobacterium leprae wird wahrscheinlich per Tröpfcheninfektion übertragen.
Der Erreger befällt die Nerven und tötet sie ab. Infektionen werden wegen des Taubheitsgefühls in den Gliedmaßen oft nicht bemerkt und entzünden sich immer weiter. Die lepratypischen Verstümmelungen sind eine Spätfolge der nicht behandelten Entzündungen.
Die durchschnittliche Inkubationszeit bei Lepra beträgt vier bis sechs Jahre. Bei vielen Patienten wird die Krankheit so spät entdeckt, dass bleibende körperliche Schäden zurückbleiben.
Ja, mit Hilfe von Antibiotika ist eine vollständige Heilung möglich. Laut Deutscher Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) kostet eine Therapie durchschnittlich 50 Euro pro Patient. Viele Menschen sind übrigens immun gegen den Erreger: Laut RKI können nur fünf Prozent der Weltbevölkerung überhaupt erkranken.
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