Medizin Barfuß über Stock und Stein

Immer mehr Läufer suchen die neue Erfahrung, barfuß ihre Kilometer zurückzulegen.
Düsseldorf Kilometer um Kilometer, Marathon, Ultramarathon - für Ryan Carter nichts Besonderes mehr. Ein neues Laufgefühl sollte nun den Kick bringen: So gut wie barfuß ging Carter jetzt auf die Piste.
Die Laufschuhe ließ er liegen und ersetzte sie durch eine Art Handschuhe für die Füße: Barfußschuhe, die sich leicht an die Füße schmiegen, dabei aber vor Scherben und ähnlichem schützen. Kaum zu spüren sollen sie sein, eben so, als ob sie gar nicht da wären.
Der erste Lauf führte Carter nur wenige hundert Meter übers Gras. Drei Monate später war er schon wieder bei rund zehn Kilometern auf Asphalt. Dann plötzlich stechende Schmerzen im rechten Fuß. „Es war, als ob jemand mich mit einem Hammer geschlagen hätte.“ Der Arzt fand eine Stressfraktur.
Immer mehr Läufer suchen die neue Erfahrung, barfuß ihre Kilometer zurückzulegen. Viele gehen es dabei jedoch zu schnell an, oder der Bewegungsapparat kommt mit der Umstellung nicht zurecht. Das Ergebnis: gezerrte Muskeln, Sehnenentzündungen oder Brüche.
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Ärzte raten, ganz langsam den neuen Laufstil auszuprobieren. Schließlich werden Muskeln, Bänder und Knochen völlig anders beansprucht. Während Läufer mit Schuhen in der Regel längere Schritte machen und auf den Fersen aufkommen, treten Barfußläufer eher auf dem Vorder- oder Mittelfuß auf und schreiten kürzer aus. Daran muss der Körper sich gewöhnen. Und wenn sie beispielsweise wie beim gewohnten Laufstil auf der Ferse aufsetzen - jetzt aber ungedämpft -, belastet das deutlich stärker.
Zunächst sollten Wagemutige mit Barfuß-Gehen beginnen. In der ersten Laufwoche sollten es nicht mehr als ein paar hundert Meter pro Tag sein, Lauftage sich mit Ruhetagen abwechseln. Und die Läufer sollten aufhören, sobald sie Schmerzen verspüren.
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