Medizinalhanf Die restlichen Zuschläge für den Cannabis-Anbau sind erteilt

Insgesamt umfasst die Ausschreibung 10.400 Kilogramm Cannabis.
Frankfurt Das erste Vergabeverfahren für den Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland ist abgeschlossen. Am heutigen Montag hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Zuschläge für die verbliebenen vier der insgesamt 13 Lose erteilt.
Die ersten neun Lose wurden bereits vor einem Monat zugeteilt – an die kanadischen Firmen Aurora und Aphria. Für vier Lose konnte seinerzeit kein Zuschlag erfolgen, da sich ein unterlegener Bieter mit einem Nachprüfungsantrag an die Vergabekammer gewandt hatte. Nachdem dieser Antrag nun zurückgezogen wurde, erhielt Aphria Deutschland den Zuschlag für ein fünftes Los, drei Lose gingen an Demecan.
Das Berliner Unternehmen ist ein Joint-Venture des ebenfalls in Kanada ansässigen Cannabis-Produzenten Wayland Group. Damit sind alle Zuschläge des ersten Vergabeverfahrens in Deutschland an Tochterfirmen bzw. Beteiligungen der kanadischen Cannabis-Industrie gegangen.
Insgesamt umfasst die Ausschreibung 10.400 Kilogramm Cannabis, verteilt auf vier Jahre à 2600 Kilogramm. Früheren Angaben zufolge geht das BfArM von einen durchschnittlichen Tagesbedarf von einem Gramm pro Person aus, womit mehr als 7000 Patienten pro Jahr mit Cannabis aus deutschem Anbau versorgt werden könnten.
Die erste Ernte wird im vierten Quartal 2020 erwartet. Zusätzlich benötigte Mengen können weiter importiert werden. Cannabis ist für den therapeutischen Einsatz bei schwerkranken Patienten in Deutschland seit März 2017 erlaubt.
Mehr: Lesen Sie hier alles über die Regelungen für den Anbau von Medizinalhanf in Deutschland.
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