Winterspeck durch Lichtmangel Licht lässt Fettzellen schrumpfen

Licht lässt Fettzellen Schrumpfen. Bis zu einer Lichttherapie gegen Übergewicht ist es aber noch ein Stück Weg.
Heidelberg Durch Zufall sind Forscher der University of Alberta bei Laborversuchen auf eine bislang unbekannte Eigenschaft von Fettzellen gestoßen: Die Zellen des Unterhautfettgewebes haben eingebaute Rezeptoren für Licht, ähnlich denen in der Netzhaut. Werden sie von Licht beschienen, setzt dies Stoffwechselprozesse in Gang, an deren Ende das gespeicherte Fett abgebaut wird.
Es ist schon länger bekannt, dass die blauen und ultravioletten Anteile des Sonnenlichts – in geringem Maße – unter die Haut dringen und dort beispielsweise die Produktion von Vitamin D ankurbeln. Auch die Bräunung der Haut beim Sonnenbaden wird auf diese Weise ausgelöst.
Die Lichtempfindlichkeit der Fettzellen entdeckten die Wissenschaftler jetzt, als sie mit biotechnischen Verfahren Fettzellen darauf programmierten, unter Lichteinfall Insulin zu produzieren. Bei ihren Experimenten stellte sich heraus, dass auch die unbehandelten Fettzellen auf Licht reagierten.
Eine genauere Analyse der molekularen Vorgänge zeigte wieso: Die Zellen des weißen Unterhautfettgewebes enthalten in der sie umgebenden Membran lichtempfindliche Rezeptoren. Werden diese aktiviert, setzt das einen Signalweg in Gang, der sich auf die zellinternen Fettspeicher auswirkt und diese unter anderem dazu veranlasst, das enthaltene Fett freizusetzen.
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Die Reaktion auf Licht sei allerdings nur schwach, da die Zellen nur wenige Rezeptoren dieser Art enthalten, so die Forscher. Vermutlich sei dieser Mechanismus deshalb auch so lange übersehen worden, obwohl Fettzellen eigentlich hervorragend untersucht sind.
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