Deutscher Digitalpreis „The Spark“: In drei Minuten in die Zukunft
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Deutscher Digitalpreis „The Spark“In drei Minuten in die Zukunft
Das Handelsblatt und McKinsey haben zum zweiten Mal den Deutschen Digitalpreis „The Spark“ verliehen. Im Berliner Umspannwerk wurden die vielversprechendsten deutschen KI-Unternehmen ausgezeichnet.
Für sein Unternehmen Peat nahm Mitgründer und CFO Pierre Munzel (m.) den begehrten Preis von Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe (l.) und McKinsey-Deutschlandchef Cornelius Baur (r.) entgegen.
(Foto: Nils Bröer für Handelsblatt)
Berlin Schon jetzt steckt sie in unseren Autos und in unseren Telefonen. Sie hilft uns beim Navigieren und wenn wir im Internet nach Informationen suchen. Doch Künstliche Intelligenz (KI) kann noch viel mehr. Das zeigen die Finalisten des Deutschen Digitalpreis „The Spark“, die sich am Donnerstagabend im ehemaligen Umspannwerk am Berliner Alexanderplatz den rund 200 geladenen Gästen präsentieren. In nur drei Minuten müssen die zehn Gründer vor historischer Industriekulisse ihre Vision einer Wirtschaft von morgen präsentieren.
Das Thema KI ist bewusst gewählt: Keine andere Technologie hat im vergangenen Jahr für mehr Aufsehen gesorgt – und damit unternehmerische Visionen, aber auch menschliche Sorgen ausgelöst. Cornelius Baur, Deutschlandchef von McKinsey, fasst es für die Gäste aus der jungen Start-up-Szene und der alten Industrie in seiner Begrüßungsrede zusammen: „Die Unternehmen, die KI und Datenmanagement verstehen, werden erfolgreich sein. Die anderen werden verschwinden.“
Die Finalisten von „The Spark“, das zeigen die Präsentationen auf der Bühne, gehören zur ersten Gruppe. Sie geben einen Blick darauf, was schon heute mit KI möglich ist: die Analyse von Pflanzenkrankheiten per Handyfoto, oder eine vollautomatische Buchhaltung zum Beispiel. Noch wissen weder das Publikum noch die Finalisten selbst, welches Startup am Ende des Abends zu den drei Siegern gehört. Den deutschen Digitalpreis „The Spark“ vergeben das Handelsblatt und McKinsey an diesem feierlichen Abend zum zweiten Mal.
Eine hochkarätig besetzte 16-köpfige Jury, der neben Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe, McKinsey-Deutschlandchef Baur und Ann-Kristin Achleitner von der TU München renommierte Vertreter der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft angehören, hatte wenige Tage vor der Preisverleihung aus den zehn Finalisten die Sieger ermittelt. Die jungen Unternehmer mussten vor der Jury pitchen und sich den kritischen Fragen stellen. Zuvor hatte ein Nominierungskomitee aus einer Vielzahl von Bewerbungen die Finalisten herausgefiltert. „Wir haben es uns bei der Auswahl aus mehr als 90 Bewerbungen wirklich nicht leicht gemacht“, brachte Afhüppe die schwierige Entscheidung angesichts sehr vieler guter Bewerbungen auf den Punkt.
Davon kann sich auch das Publikum aus jungen Start-up- und etablierten Industrie-Unternehmern überzeugen – im golden dekorierten Umspannwerk und zu Hause, denn die Pitches werden als Livestream auch online übertragen. Die Uhr läuft, PowerPoint-Folien fliegen über die Bildschirme, die Gründer sind angespannt. Obwohl schon entschieden ist, wer am Ende als Sieger wieder auf die Bühne kommen darf, geht es um viel: die Gunst der anwesenden Investoren, das Renommee, den Geschäftserfolg.
The Spark - der deutsche Digitalpreis
Handelsblatt und McKinsey verleihen den deutschen Digitalpreis zum zweiten Mal. Er richtet sich an Start-ups, deren Ideen das Potenzial haben, ihre Branche grundlegend zu verändern. 2016 lag der Schwerpunkt auf dem Thema Industrie 4.0, 2017 auf künstlicher Intelligenz.
Aus Dutzenden Bewerbungen hat die Jury in einem mehrstufigen Prozess zehn Finalisten ausgewählt. Sie setzen künstliche Intelligenz in verschiedenen Szenarien ein, von der Landwirtschaft bis zur Logistik, von der Buchhaltung bis zur Patentanalyse.
Eine Jury mit 16 namhaften Kennern der deutschen Wirtschaft hat über die Bewerber entschieden (siehe Infokasten). Zudem waren drei wissenschaftliche Partner an dem Prozess beteiligt.
„The Spark“ öffnet Türen: Nach den Präsentationen berichtet der Gewinner des Vorjahres, Relayr-Gründer Jackson Bond, was sich für ihn seit der Auszeichnung verändert hat. Zwei Unternehmenszukäufe, Mitarbeiterzahl vervierfacht, zahlreiche neue Kunden. Das sei "sehr dynamisch“, urteilt Afhüppe.
Die Anspannung zwischen Präsentation und Preisverleihung wird gemindert durch ein Abendprogramm für Herz und Geist. Die Handelsblatt-Korrespondenten Britta Weddeling im Silicon Valley, Stephan Scheuer in China und Martin Kölling in Japan berichten per Video, wie KI in ihrem Land eingesetzt wird: in den USA bei Google, Facebook und Co., in China vom Staat und im Roboterland Japan, ganz selbstverständlich, von jedermann.
Die Jury des Digitalpreises The Spark
Chefredakteur Handelsblatt
Deutschlandchef McKinsey & Company
CEO und Managing Partner von Next47
Chief Product Officer und Mitgründer von Relayr
Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung
Chief Digital Officer Volkswagen AG
Managing Director General Atlantic
Chief Technology Officer der Kuka AG
Mitglied des Vorstands der TUI Group – zuständig für IT und Neue Märkte
Chief Digital Officer der Andritz AG
Wissenschaftliche Direktorin des Center for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS), Technische Universität München
Director KKR, Head of European Growth Equity and Digital Media PE
Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
Managing Director, Hearst Ventures & General Manager, Hearst Ventures Europe
CEO & Gründer der Arago GmbH
Direktorin des Cybernetics Labs an der RWTH Aachen
International besetzt ist an diesem Abend auch das Musikprogramm: Die Auftritte der Soul-Sängerin Kileza, die in Südafrika geboren wurde und seither die ganze Welt bereist hat, lockern die Atmosphäre zwischen den KI-Vorträgen von McKinsey-Experte Dominik Wee, Nvidia-Europachef Jaap Zuiderveld und dem Ulmer Neurowissenschaftler Manfred Spitzer auf. Moderiert wird das Programm von Handelsblatt-Redakteurin Ina Karabasz, während die Gäste an den Tischen über die Präsentationen der Teilnehmer diskutieren und dabei Telefonnummern und Visitenkarten austauschen. In seinem Vortrag schwärmt Zuiderveld von den vielen Möglichkeiten der KI, während Forscher Spitzer eine menschliche Perspektive vertritt.
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