Elektro-SUV Erste Bilder von Volkswagens neuem ID.4 in China aufgetaucht

Im Internet sind die ersten vollständigen Bilder des neuen und unverhüllten Autos aufgetaucht.
Düsseldorf Die Vorstellung neuer Modelle läuft in der Automobilindustrie nach einem festen Muster ab. Erst werden kleine Details gezeigt wie die Scheinwerfer oder die Stoßfänger. Diese Häppchen sollen den Kunden Appetit machen, aber niemals würde viele Monate im Voraus das komplette neue Auto gezeigt. Allenfalls tauchen neue Modelle im Tarnlook auf, dann meist mit aufgeklebter Camouflage-Folie.
Genauso geht Volkswagen auch mit seinen neuen Elektroautos aus der ID-Modellfamilie vor. Nach dem Kompaktmodell ID.3, das an den Golf aus der Verbrennerwelt anknüpft und das bereits offiziell vorgestellt worden ist, bereitet der Autokonzern den Verkaufsstart des ersten vollelektrischen SUV vor, des ID.4.
Auch für dieses Elektro-SUV gibt es eine fest durchgetaktete Chronologie. Bislang gab es das Auto komplett nur mit Tarnfolie zu sehen. Die erste echte Präsentation des ID.4 ist eigentlich für den Herbst vorgesehen. Doch dieser zeitliche Rahmen ist nun gesprengt worden, im Internet sind die ersten vollständigen Bilder des neuen und unverhüllten Autos aufgetaucht.
Der Ausgangspunkt des Foto-Leaks liegt in China, beim dortigen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIT), wo die Bilder des neuen Volkswagen mit Elektroantrieb bereits vorhanden waren. Auto-Enthusiasten hatten die Bilder beim Ministerium entdeckt und über Internetforen weltweit verbreitet.
Volkswagen will sich offiziell nicht dazu äußern, ob die Bilder authentisch sind. Denn die Wolfsburger hoffen, dass der ursprüngliche Fahrplan für die Präsentation des neuen Elektro-SUV trotz der ungeplanten Veröffentlichung weiterhin eingehalten werden kann.
Hinter vorgehaltener Hand kommt aus Wolfsburg dann aber durchaus die Bestätigung, dass die Bilder aus China den realen Tatsachen entsprechen. „Vielleicht mit der einen oder anderen chinesischen Besonderheit, die wir hier in Europa nicht sehen werden“, sagt ein Insider. Aber im Großen und Ganzen zeigten die Bilder aus China das, was auch europäische Kunden im Herbst erwarten könnten.
Produktion in Deutschland, China und USA
Der ID.3 ist so etwas wie der elektrische Golf. Volkswagen hat dieses erste E-Modell vor allem für den europäischen Markt konzipiert, wo der Golf und die Kompaktklasse ihre stärkste Verwurzelung haben. In anderen Teilen der Welt hat das meistverkaufte Modell von Volkswagen keine ähnlich große Bedeutung wie hierzulande.
Bei den SUV sieht das schon völlig anders aus. Diese Autos lassen sich in allen Teilen der Welt verkaufen. In den USA und in China hatte der SUV-Boom schon deutlich früher als in Europa eingesetzt. Darauf hat Volkswagen auch bei der Modellplanung für seine neue Generation von E-Fahrzeugen reagiert.
Der ID.4 ist so etwas wie das erste Weltauto aus der neuen Elektrofamilie von Volkswagen. Es wird sowohl in Deutschland als auch in China und in den USA produziert. Erste Produktionsstätte für den ID.4 ist das VW-Werk im sächsischen Zwickau, wo auch der ID.3 vom Band läuft.
Für den riesigen chinesischen Automarkt plant Volkswagen zusammen mit seinen Joint-Venture-Partnern den Bau von gleich zwei neuen Fabriken für vollelektrische Fahrzeuge. In China soll die Produktion der ID-Modelle zum Jahresende beginnen, dann – den chinesischen Vorlieben entsprechend – zuerst mit dem ID.4.
Beim Verkaufsstart in Deutschland konzentriert sich Volkswagen im Moment vor allem auf den ID.3, dessen erste Exemplare im September ausgeliefert werden sollen. Für den ID.4 hat der Konzern danach nicht mehr sonderlich viel Zeit, denn zum Jahresende sollen die ersten Autos herausgehen.
Technisch ist das für Volkswagen durchaus beherrschbar, da sich ID.3 und ID.4 im Innenleben nur wenig unterscheiden. Sie werden auf der Basis einer gemeinsamen Plattform („Modularer Elektrischer Baukasten“) gefertigt. Den Unterschied macht die Außenhaut aus Blech, also die Karosserieform. Nach dem ID.4 sind noch viele weitere ID-Varianten mit anderen Karosserieformen geplant.
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