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Windpark in Niedersachsen

Das große Angebot an Strom aus erneuerbaren Quellen prädestiniert das Bundesland als Standort für die Wasserstoffelektrolyse.

(Foto: imago images/blickwinkel)

Klimaneutralität Grüner Wasserstoff: Am besten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein produzieren

Betreiber von Strom- und Gasnetzen werben für die Produktion von grünem Wasserstoff im Nordwesten. Von dort könnte er über bestehende Gasnetze nach Süddeutschland gelangen.
23.09.2021 - 13:05 Uhr 2 Kommentare

Der Stromübertragungsnetzbetreiber Tennet sowie die Gasnetzbetreiber Gasunie und Thyssengas entwickeln gemeinsame Pläne für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Die drei Netzbetreiber sehen die am besten nutzbaren Potenziale für die Herstellung von grünem Wasserstoff im nordwestlichen Teil Niedersachsens sowie in Schleswig-Holstein. Das geht aus einer Studie der drei Unternehmen hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.

Grüner Wasserstoff spielt auf dem Weg zur bis 2045 angestrebten Klimaneutralität eine Schlüsselrolle. Er wird mittels Strom aus erneuerbaren Quellen durch Elektrolyse hergestellt und ist klimaneutral. Branchen wie Stahl oder Chemie sind auf klimaneutralen Wasserstoff in großen Mengen angewiesen, um ihre Prozesse zu dekarbonisieren.

Die Strom- und Gasnetzbetreiber raten dazu, die Wasserstoffelektrolyse dort stattfinden zu lassen, wo auch der Strom aus erneuerbaren Quellen in großen Mengen anfällt, also in den Küstenregionen mit hoher Windparkdichte.

Theoretisch wäre auch eine andere Vorgehensweise denkbar. Man könnte den Strom aus erneuerbaren Quellen zu den Chemie- und Stahlstandorten transportieren, um vor Ort die Elektrolyse durchzuführen. Das würde jedoch einen weiteren Ausbau der Stromübertragungsleitungen quer durch Deutschland erforderlich machen. Der Ausbau der Stromnetze erweist sich aber bereits heute als schwierig.

Hier kommen die Gasnetzbetreiber ins Spiel. Sie plädieren dafür, die vorhandene Gasnetzinfrastruktur zu nutzen, um den Wasserstoff von den Küsten in die Verbrauchszentren des Landes zu transportieren. Sie hatten dazu bereits im vergangenen Jahr konkrete Pläne vorgelegt. Bis 2030 soll zunächst ein „Wasserstoff-Startnetz“ entstehen, das im Wesentlichen künftige Wasserstofferzeuger mit den Wasserstoffverbrauchern in den industriellen Zentren Nordwestdeutschlands miteinander verbindet.

Gas- und Stromnetze gemeinsam planen

Dieses Netz soll dann in einem zweiten Schritt nach 2030 zu einem deutschlandweiten Netz ausgebaut werden. In beiden Fällen fußen die Planungen darauf, bereits bestehende Gasleitungen für die Wasserstoffnutzung umzuwidmen. Nur ein kleiner Teil der künftigen Wasserstoffinfrastruktur müsste demnach neu gebaut werden.

Nach Überzeugung von Tennet, Gasunie und Thyssengas ist es erforderlich, die Strom- und Gasnetzinfrastruktur künftig gemeinsam zu planen. Bislang wird der Ausbau der beiden Infrastrukturen getrennt betrachtet. „Nur durch eine integrierte Planung der Infrastruktur in den Bereichen Strom und Gas sowie einer daraus resultierenden Identifizierung geeigneter Standorte für Wasserstoff-Elektrolyse werden volkswirtschaftliche Fehlallokationen vermieden“, heißt es in der Studie der drei Unternehmen.

Elektrolyse kann Stromnetze entlasten

Der nordwestliche Teil von Niedersachsen eignet sich nach Auffassung der Autoren aus verschiedenen Gründen besonders für die Wasserstoffelektrolyse. Einer dieser Gründe ist die starke Windstromerzeugung; die Zahl der Stunden pro Jahr, in denen der Windstrom nicht sinnvoll in die Stromnetze integriert werden kann, bewegt sich auf hohem Niveau. Es bietet sich an, diesen Strom für die Elektrolyse zu verwenden und damit zur Entlastung der Stromnetze beizutragen.

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Zugleich wird in Niedersachsen das Erdgasnetz umgestellt. Hintergrund ist die Ankündigung der Niederländer, die Förderung im Gasfeld Groningen einzustellen. Das Gas der niederländischen Nachbarn spielte bislang eine zentrale Rolle in der Energieversorgung Niedersachsens. Nun muss das Gasnetz auf andere Gasqualitäten umgestellt werden. Dadurch könnten „bestehende Erdgasleitungen kurzfristig für eine weitreichende Verteilung von Wasserstoff nutzbar gemacht werden“, heißt es in der Studie.

„In einem zweiten Schritt können große Elektrolyseure in Schleswig-Holstein nach 2025 an ein Wasserstoffnetz angebunden werden“, schreiben die Autoren. Bereits vorher könnten regionale Wasserstoff-Anwendungen die Engpasssituation im Stromübertragungsnetz kurzfristig entlasten.

Mehr: Dreht Russland am Gashahn, um die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zu erzwingen?

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2 Kommentare zu "Klimaneutralität: Grüner Wasserstoff: Am besten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein produzieren"

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  • Die Herstellungsverfahren von Wasserstoff sind enorm teuer und Windkraft ist nicht Grundlastfähig. Eine neue Ära der emissionsfreien Energienutzung bietet die innovative Neutrino-Technologie. Der einstige BundesVerkehrsminister a.D., Prof. KRAUSE veröffentlichte dazu kürzlich: "Das ewige Licht - Der Beginn eines neuen Zeitalters"  Er begründet eindringlich, die günstigste und sauberste Variante der Energienutzung basiert auf Neutrino Technologie. Eine mobile und dezentrale Energienutzung über die Neutrinovoltaic kann jetzt möglich werden, denn sie wird die Photovoltaik ergänzen und ablösen, denn sie kann auch in vollkommener Dunkelheit Energie wandeln. Die Patente der Berliner Neutrino Energy Group sind bereit. Die Einführung der Neutrinovoltaik zur Gewinnung von elektrischem Strom unter dem Einfluss verschiedener elektromagnetischer Strahlung, einschließlich hochenergetischer kosmischer Neutrinos basiert auf neueste Forschungsergebnisse. Die auf Neutrinovoltaik-Technologie basierenden DC-Neutrinoquellen sind sehr kompakt und wetterunabhängig, erzeugen in einem Grundmodus 24h x 365 Tage Strom und können in Gerätegehäuse oder sogar in Elektroautos eingebaut werden. Mobile, dezentrale Haushaltsenergie und unendliche Reichweite für die Elektromobilität. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hatte bereits im Januar 2021 in einer  von Daimler Benz beauftragten Studie die Effizienz der Technologie und  die im Patent deklarierten Eigenschaften der "Neutrino-Voltaik" bestätigt. Jetzt haben bereits Budgets in Indien und Russland erste Projekte ermöglicht. Deutschland jetzt ERWACHEN.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

      

  • "die Zahl der Stunden pro Jahr, in denen der Windstrom nicht sinnvoll in die Stromnetze integriert werden kann, bewegt sich auf hohem Niveau" – wie wärs mit Zahlen? Bundesweit waren 2019 nur 3% der grünen Stromerzeugung abgeregelt. Die hätte man doch wohl mit ausreichenden Stromtrassen ganz vermeiden können. Deshalb sollten die Trassen endlich ausgebaut werden. Das durch H2 zu ersetzen halte ich für Öko-Unsinn, denn der Wirkungsgrad über Elektrolyse ist schlecht. Grünstrom wird dabei verschwendet. H2 über Elektrolyse macht fürs CO2 erst dann Sinn, wenn wir im Netz (das ist nicht auf Deutschland begrenzt) auf 100% Grünstrom sind, also im Überschussbetrieb. Wenn heute irgendwo Überschuss geclaimt wird, dann ist das kein echter. Man könnte ihn durch besseren Netzverbund vermeiden.

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