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Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft Wie sich Millionen Tonnen Kunststoff einsparen lassen

Die Deutschen produzieren zu viel Plastikmüll. Ein Einstieg in die Kreislaufwirtschaft könnte Kosten sparen und dem Klimaschutz dienen.
17.08.2021 - 11:00 Uhr Kommentieren
Wiederverwerten statt wegwerfen – mit diesem Schritt könnte die Flut des Plastikmülls eingedämmt werden.
Plastikmüll

Wiederverwerten statt wegwerfen – mit diesem Schritt könnte die Flut des Plastikmülls eingedämmt werden.

In Deutschland könnten bis 2040 mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff eingespart werden, das entspricht mehr als dem sechsfachen Jahresverbrauch an Kunststoffverpackungen hierzulande. Zugleich ließe sich das Gesamtabfallvolumen innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte um 40 Prozent, der Verbrauch von Neuplastik um 60 Prozent und die Verbrennung von Abfällen zur Energiegewinnung um über 70 Prozent reduzieren.

Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Umweltschutzorganisation WWF und des Beratungsunternehmens Systemiq, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Die Effekte für den Klimaschutz wären beachtlich: Die konsequentere Wiederverwertung von Kunststoff könnte der Studie zufolge bis 2040 insgesamt 68 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen. Läuft dagegen alles weiter wie bisher, wird allein die Herstellung und Entsorgung von Kunststoffverpackungen etwa fünf Prozent des deutschen Treibhausgasbudgets beanspruchen.

Der Schlüssel zur Erschließung der in der Studie skizzierten Potenziale liegt in der Wiederverwendung des Materials. Zwar attestieren die Autoren der Studie Deutschland „hohe Sammelquoten“ und somit eine „gute Ausgangsposition“ für den Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft; doch noch immer lande zu viel Material in der Verbrennung, im Export oder gehe dem System nach kurzer Nutzung verloren. „Aus Joghurtbechern und Shampooflaschen müssen wieder Verpackungen werden, keine Autositze oder Fußmatten“, sagte WWF-Expertin Laura Griestop.

Damit dieses Ziel erreicht werden könne, müsse die Recyclingfähigkeit schon beim Design beachtet werden, forderte Griestop. Insbesondere Folienverpackungen bestehen oft aus vielen verschiedenen, dünnen Plastikschichten, die sich nicht mehr voneinander trennen lassen, sodass sie fürs Recycling verloren sind. „Monomaterialien, weniger Materialvielfalt, möglichst ungefärbte Behälter und leicht entfernbare Etiketten ersparen viel Arbeit und sind leicht im Kreislauf zu halten“, sagte Griestop.

Mehr Mehrwegsysteme sind notwendig

Der Studie zufolge ließe sich außerdem fast ein Viertel des Plastikmülls bis 2040 durch Mehrwegsysteme einsparen. Dazu zählen Pfandsysteme jenseits des Getränkesegments, Nachfüllkonzepte in Supermärkten und wiedernutzbare Transportboxen im Transportsektor.

Zur Verdeutlichung der Dimensionen: Aktuell machen Verpackungen und Einwegartikel fast 60 Prozent des deutschen Kunststoffabfalls aus. Pro Kopf und Jahr fallen in Deutschland 39 Kilogramm allein aus Plastikverpackungen an, deutlich mehr als im europäischen Durchschnitt.

Der WWF fordert die nächste Bundesregierung auf, verbindliche Leitplanken zu setzen, die ressourcenarme Verpackungen belohnen, das Gesamtabfallaufkommen reduzieren, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen verbessern und die Sammlung und Sortierung vorantreiben.

Der WWF steht mit seinen Forderungen nicht allein. Auch die Wirtschaft spricht sich für klare politische Leitplanken für einen Einstieg in die Kreislaufwirtschaft aus. Für viele Unternehmen sind dabei neben Argumenten des Klimaschutzes auch Engpässe in der Rohstoffversorgung ausschlaggebend.

Mehr: Bessere Wiederverwertung verringert die Importabhängigkeit

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