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Kommentar Der Kapitalmarkt treibt seinen eigenen Green Deal voran

Fonds, Vermögensverwalter und private Kreditgeber machen Druck. Sie forcieren den ökologischen Umbau der Wirtschaft. Mit der Philosophie von Gutmenschen hat das nichts zu tun.
28.07.2021 - 10:12 Uhr Kommentieren
Die jüngsten Naturkatastrophen zeigen, dass die Schäden mittlerweile viele Geschäftsmodelle ins Wanken bringen Quelle: imago/photothek
Globus in einer Hand

Die jüngsten Naturkatastrophen zeigen, dass die Schäden mittlerweile viele Geschäftsmodelle ins Wanken bringen

(Foto: imago/photothek)

Politiker tun sich schwer damit, Klimaziele einzuhalten. Nationalstaatliche Egoismen, Protektionismus und der Einfluss der Lobbyverbände verhindern, dass ehrgeizige Vorgaben hin zur Klimaneutralität verfolgt und eingehalten werden. Der kleinste gemeinsame Nenner wird als großer Wurf verkauft.

Zum Glück schert sich der private Kapitalmarkt nicht um diejenigen, die auf der Bremse stehen. Die billionenschwere Fondsbranche und die Vermögensverwalter setzen weltweit voll auf Nachhaltigkeit; private Kreditfonds sowie die Venture-Capital-Geber für die Innovationen der Zukunft geben die ökologischen und sozialen Standards von morgen vor.

Vermögensverwalter wie Blackrock haben in diesem Jahr schon den börsennotierten Konzernen klargemacht, dass sie es ernst meinen mit dem Erreichen ökologischer Ziele. Wer nicht spurt, wer keine Transparenz herstellt über seine ökologischen Anstrengungen, der muss damit rechnen, dass auf der Hauptversammlung die Entlastung des Aufsichtsrats und Vorstands verweigert wird. Dieses scharfe Schwert fürchten die Topmanager viel mehr als die Appelle von Umweltschützern.

Aber auch der Mittelstand und die Familienunternehmen müssen sich der neuen Realität stellen. Die privaten Kreditfonds werden immer wichtiger in der Unternehmensfinanzierung, weil die Banken aufgrund der Vorgaben der Aufsichtsbehörden bei der Darlehnsvergabe vorsichtiger und zurückhaltender werden.

Diese relativ neuen „Debt Funds“ bieten zwar maßgeschneiderte Finanzierungen, schauen aber gleichzeitig auf die Einhaltung ökologischer und sozialer Meilensteine. Dabei kann es um die Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Produktion gehen, aber auch um die Behandlung der Mitarbeiter im Konzern und in den Lieferketten während der Pandemie. Und die neue Generation der Venture-Capital-Fonds finanziert erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft.

Das alles hat nichts mit der Philosophie von Gutmenschen zu tun, sondern es geht bei diesem Megatrend schlicht um wirtschaftliche Interessen. Die jüngsten Naturkatastrophen zeigen, dass die Schäden mittlerweile viele Geschäftsmodelle ins Wanken bringen und die Investoren Gefahr laufen, dass sie auf „stranded assets“ – also gestrandeten Vermögenswerten – etwa aus der Kohle- und Ölbranche sitzen bleiben. Klimarisiken sind Renditerisiken geworden – deshalb verfolgt der Kapitalmarkt mit Nachdruck seinen ganz eigenen Green Deal.

Mehr: Unternehmensfinanzierung: Die Alternative zur Hausbank

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