Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Zum The Spark - der deutsche Digitalpreis Special von Handelsblatt Online

Mobilitätsdienst Berlkönig-Partner Via sichert sich frisches Geld

Der Verkehr steht still, doch die Fiat-Familie investiert in den Daimler-Partner aus New York. Der bekommt in Berlin eine unverhoffte Chance.
02.04.2020 - 16:52 Uhr Kommentieren
Die Kleinbusse von Via und Daimler könnten bald in die Außenbezirke verbannt werden. Quelle: imago/Stefan Zeitz
Berlkönig-Shuttle in Berlin

Die Kleinbusse von Via und Daimler könnten bald in die Außenbezirke verbannt werden.

(Foto: imago/Stefan Zeitz)

Hamburg Die Einschränkungen wegen der Coronakrise machen es Mobilitätsdiensten schwer. Viele E-Scooter-Anbieter pausieren, Uber und der Taxidienst Free Now vermitteln weniger Fahrten.

Doch ein wichtiger New-Mobility-Partner von Daimler, Via, hat sich eine Finanzspritze von der Investmentgesellschaft Exor der italienischen Fiat-Familie Agnelli gesichert. 200 Millionen Dollar fließen an das Unternehmen. Vorzeigeprojekt von Via und Daimler in Deutschland ist der Berliner Ridesharing-Shuttle Berlkönig.

Via ist 2012 in New York gestartet, um per App geteilte Autofahrten für Pendler zu vermitteln. Inzwischen sieht sich das Unternehmen vor allem als Partner für den öffentlichen Nahverkehr und für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter transportieren wollen. In Europa hat sich Via dazu mit Daimler im Gemeinschaftsunternehmen Via Van verbündet. Der Stuttgarter Autobauer steuert seine Kleinbusse auch in Berlin. Zudem hatte Daimler eine frühere Investmentrunde bei Via angeführt.

Das Investment könnte sich auszahlen: Der Agnelli-Deal bewertet Via mit 2,5 Milliarden Dollar. „Mit dem frischen Geld sind wir in einer sehr starken Position, die Coronakrise zu überstehen“, sagte Via-Chef Daniel Ramot dem Handelsblatt.

Das Kapital solle noch weit über die Krise hinaus bis zum angestrebten Börsengang in drei bis vier Jahren reichen, sagte er. Bis dahin will er von bislang 120 auf 1000 Städte weltweit kommen. Zudem will er die Technologie verstärkt einsetzen, um Essens- und Warenlieferungen zu optimieren.

Für das Projekt Berlkönig ist die Coronakrise eine Chance, den Nutzen der 185 Shuttle-Busse zu demonstrieren. Seit Monatsbeginn fahren sie zwar nur noch nachts und exklusiv für medizinisches Personal. Doch die Nothilfe kann ein Imageplus in einer heiklen Situation bedeuten: Der Vertrag mit dem Berliner U-Bahn-Betreiber BVG läuft nur noch bis Ende April.

Nachdem die BVG vom Senat jährliche Zuschüsse von 43 Millionen Euro verlangt hatte, bröckelte zuletzt die Unterstützung der rot-rot-grünen Koalition. Via-Chef Ramot sieht auch nach der Finanzierungsrunde öffentliche Zuschüsse für regulierte Dienste wie in Berlin als festen Teil des Geschäftsmodells und hofft daher auf eine Einigung: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir eine Verlängerung hinbekommen.“

Auch Moia rückt näher an den öffentlichen Nahverkehr

Dafür will er auf die Kritik eingehen, Berlkönig kannibalisiere in Berlin den öffentlichen Nahverkehr. Denkbar sei etwa, den Betrieb in der dicht mit U-Bahn-Stationen versorgten City einzustellen und stattdessen Außenbezirke zu bedienen. Die BVG bestätigte laufende Gespräche.

Auch das strauchelnde Konkurrenzprojekt Moia von Volkswagen rückt in der Krise näher an den öffentlichen Nahverkehr. Der Shuttle-Anbieter wollte eigentlich am 15. April sein einjähriges Bestehen in Hamburg mit bis zu 500 eigens gebauten Elektrobussen feiern. Während bei Berlkönig die BVG die Betriebshöfe und das Marketing finanziert, ist das Volkswagen-Projekt eigenständig. Konzernchef Herbert Diess kritisierte im Januar in seiner Brandrede die hohen Kosten für das Projekt.

In der Coronakrise hat Moia zwar wie Berlkönig den regulären Betrieb eingestellt, ersetzt nun aber nachts Hamburger Linienbusse. Erstmals fahren die Moia-Busse nun explizit im Auftrag der Stadt, entsprechend gelten Nahverkehrstickets an Bord. Damit fällt die bisherige strikte Trennung zum subventionierten Nahverkehr – zumindest vorübergehend.

Profitieren von der Krise will auch das deutsche Start-up Wunder Mobility, das mit 200 Mitarbeitern Software für geteilte Mobilität entwickelt. Gründer Gunnar Froh will in Schwierigkeiten geratene Konkurrenten übernehmen. Ein erster kleiner Deal gelang vergangene Woche in Australien.

Mehr: Der E-Scooter-Crash: Warum Lime, Bird & Co. das Corona-Aus droht

Startseite
Mehr zu: Mobilitätsdienst - Berlkönig-Partner Via sichert sich frisches Geld
0 Kommentare zu "Mobilitätsdienst: Berlkönig-Partner Via sichert sich frisches Geld"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%