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Stahlerzeugung Vattenfall und ArcelorMittal schmieden Wasserstoff-Bündnis

Bis 2030 will der Hamburger Wasserstoffverbund jährlich eine Million Tonnen CO2 einzusparen. Der Stahlkonzern ArcelorMittal soll das Zukunftsgeschäft mit vorantreiben.
26.04.2021 Update: 26.04.2021 - 13:34 Uhr Kommentieren
Das vor dem Abriss stehende Vattenfall-Kohlekraftwerk spielt eine zentrale Rolle beim CO2-Ausstoß in Hamburg. Quelle: dpa
Vattenfall-Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg

Das vor dem Abriss stehende Vattenfall-Kohlekraftwerk spielt eine zentrale Rolle beim CO2-Ausstoß in Hamburg.

(Foto: dpa)

Düsseldorf, Frankfurt Der Energiekonzern Vattenfall und der Stahlkonzern ArcelorMittal wollen in einem Bündnis mit weiteren Unternehmen in Hamburg das Zukunftsgeschäft mit Wasserstoff vorantreiben.

„Wir wollen hier bis 2030 CO2-neutralen Stahl erzeugen“, sagte der Chef von ArcelorMittal Hamburg, Uwe Braun, in einem am Montag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Hamburger Wasserstoffverbund habe das Potenzial, bis 2030 jährlich eine Million Tonnen CO2 einzusparen. Ganz Hamburg kommt derzeit auf 16 Millionen Tonnen Ausstoß. Eine zentrale Rolle spielt der Standort des vor dem Abriss stehenden Vattenfall-Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg.

In vier Jahren soll hier einer der bislang größten Elektrolyseure Europas grünen Wasserstoff herstellen: Gemeinsam mit der Stadt Hamburg wollen insgesamt zwölf Unternehmen im Stadtteil Moorburg eine Power-To-X-Anlage mit einer Leistung von mindestens 100 Megawatt aufbauen. Dazu gehören etwa Airbus, Gasnetz Hamburg, Hamburger Hafen und Logistik, Shell und Mitsubishi Heavy Industries.

Der vor Ort produzierte „grüne Wasserstoff“ soll nicht nur in der Stahlerzeugung eingesetzt werden, sondern insgesamt fossile Brennstoffe in der industriellen Produktion sowie im Transport und Logistiksektor ersetzen.

„Der Standort Hamburg-Moorburg hat diverse Vorteile“, betont Oliver Weinmann, Managing Director von Vattenfall Europe Innovation. Hierzu gehöre der Netzanschluss. „Der Standort ist sowohl an das nationale 380.000 Volt Übertragungsnetz als auch an das 110.000 Volt-Netz der Stadt Hamburg angebunden, durch den Moorburg mit dem Hamburger Hafen verbunden ist.“ Die Wasserstoffproduktion lasse sich zudem weiter ausbauen. Das Potenzial sei groß. „Wir gehen davon aus, dass 2025 die Elektrolyse in Betrieb geht. Parallel wollen wir das Kraftwerk zurückbauen.“

2025 soll die Elektrolyse in Betrieb gehen

Derzeit wird geprüft, Teile des Kraftwerks in der neuen Anlage zu verwerten. Die Investitionen in die Umwandlung des Standortes belaufen sich laut Weinmann auf 100 bis 200 Millionen Euro. Der Konzern setze auch auf Förderungen.

Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle für die Umsetzung der Energiewende. Zahlreiche Unternehmen, etwa RWE, Thyssenkrupp oder Salzgitter mischen mit. ArcelorMittal verfolgt dabei unterschiedliche Projekte.

„Wir wollen eine Pilotanlage mit 100 Prozent Wasserstoff betreiben im großindustriellen Maßstab mit 100.000 Tonnen im Jahr“, betont ArcelorMittal-Hamburg-Chef Braun. Hierfür benötige der Konzern allein eine Kapazität einer Elektrolyse von 50 Megawatt. Wenn die Produktion weiter hochgefahren werde, könne es sechs bis sieben mal soviel sein. 

Moorburg war viele Jahre Standort eines Gaskraftwerks der Hamburgischen Electricitäts-Werke, 2015 nahm Vattenfall hier ein Kohlekraftwerk in Betrieb. Den kommerziellen Betrieb hat der schwedische Konzern im Zuge des Kohleausstiegs eingestellt.

Bis Mitte des Jahres steht das Kraftwerk aber noch bereit, um im Notfall wieder Strom liefern zu können. Erst wenn klar ist, dass die Netzsicherheit auch ohne das Kraftwerk Moorburg gewährleistet ist, soll es im Juli endgültig abgeschaltet werden.

Mehr: Mehr Wasserstoff, höherer CO2-Preis: Wie die Grünen den Strommarkt umbauen wollen

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