Start-up Zoox Amazon will offenbar beim autonomen Fahren zukaufen

Die Auslieferung ist für den Konzern einer der größten Kostenpunkte.
Düsseldorf Amazon befindet sich offenbar mit dem auf autonomes Fahren spezialisierten Start-up Zoox in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme. Das berichten mehrere US-Medien am Mittwoch. Der Handelsriese würde damit stärker in der Bereich Automatisierung vorstoßen.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, dürfte Amazon allerdings weniger als die 3,2 Milliarden Dollar zahlen, mit denen Zoox bei einer Finanzierungsrunde im Jahr 2018 bewertet wurde. Die Gespräche könnten aber noch scheitern. Nach Informationen von Bloomberg sind auch andere Konzerne an dem 2014 gegründeten Start-up interessiert.
„Zoox hat Interesse an einer strategischen Transaktion von verschiedenen Parteien signalisiert bekommen und arbeitet nun mit Qatalyst Partners daran, dieses auszuwerten“, erklärte das Start-up gegenüber Bloomberg. Eine Amazon-Sprecherin wollte keinen Kommentar abgeben.
Zoox war mit großen Ambitionen gestartet. Das Start-up wollte ursprünglich in diesem Jahr ein komplett autonom fahrendes Elektrotaxi vorstellen, dass sich per App ordern lässt. Zuletzt hatte Zoox aber Schwierigkeiten, frisches Geld aufzunehmen.
Amazon investiert stark in die Automatisierung seines Onlinehandels. 2012 übernahm der Konzern den Roboterhersteller Kiva Systems für 775 Millionen Dollar. Mittlerweile werden in den Logistikzentren weltweit Zehntausende Roboter eingesetzt.
Die Auslieferung der Waren ist immer noch einer der größten Kostenpunkte für das Unternehmen. Amazon-Chef Jeff Bezos hatte bereits 2013 Pläne für Lieferung per Drohne angekündigt. Diese wurden allerdings kaum umgesetzt. Im vergangenen Jahr präsentierte Amazon den Lieferroboter Scout, der im Großraum Seattle Pakete austrägt.
Der Kauf von Zoox könne Amazon helfen, „die steigenden Lieferkosten, die bis 2025 auf über 60 Milliarden Dollar steigen dürften, unter Kontrolle zu bekommen“, schreiben Analysten von Bloomberg Intelligence. Der Konzern aus Seattle hatte sich zuletzt auch an einer Finanzierungsrunde für das Autonome-Fahren-Start-up Aurora beteiligt.
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