The Spark Start-up Dabbel überzeugt die Jury mit einer KI für Gebäude

Dabbel bietet eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Software an, die die Steuerung von Gewerbeimmobilien optimiert.
Berlin „Wir haben keine Jahrzehnte mehr Zeit. Wir müssen jetzt handeln – am besten schon in den nächsten Minuten“, sagte Nico Hahn, Head of Business Development bei Dabbel, als er den zweiten Preis beim Digitalpreis The Spark in Empfang nahm. Sein Start-up setzt genau das um. Denn Dabbel bietet eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Software an, welche die Steuerung von Gewerbeimmobilien sofort optimiert, um im Schnitt 22 Prozent Energie einzusparen.
Der Clou: Dabbel setzt rein auf eine Software-Lösung im Abo-Modell. Der Einbau neuer Gebäudetechnik ist nicht nötig. Vielmehr setzt Dabbel auf bestehende Systeme auf. „Wir machen das radikal einfach“, versprach Hahn. Die Düsseldorfer könnten ihre Software weltweit aus der Ferne aufspielen und innerhalb von einer Woche optimieren.
„Menschen überschätzen sich, wenn sie glauben, dass sie komplexe Gebäude manuell am besten steuern können“, sagte Hahn in seinem Pitch in Berlin. In Europa sei ein Drittel der Büroflächen mit Systemen ausgerüstet, die Dabbel nutzen könne.
Dabei ist der Hebel groß: 36 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen in der Europäischen Union kommen aus Gebäuden – vom Bau bis zum Betrieb. Das überzeugte die Jury: „Dabbel kann, wie bereits in mehreren Pilotprojekten bewiesen, hochflexibel ohne bestehende Schnittstellen Emissionsreduktion generieren und bietet Kunden somit eine investitionsarme Lösung, den eigenen Gebäudebestand Richtung Net Zero zu entwickeln“, lobten die Fachleute.
Dazu werden Variablen wie Wärmedämmung, CO2-Gehalt, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung berücksichtigt. Statt wie zuvor einem vorab definierten Satz an Sollwertvorgaben zu folgen und über lange Zeiträume in denselben Bereichen zu arbeiten, wird die Gebäudesteuerung so dynamisch. Dazu setzt Dabbel auf eine modellprädiktive Regelung.
Gebäudewert erhöht sich
Ein Vorzeigekunde ist der Ruhrgebietsversorger Gelsenwasser, der sein „Weißes Haus“ mit der Technologie ausstattete. 200.000 Kilowattstunden Energie habe Gelsenwasser damit in seinen Büros im vergangenen Jahr eingespart, ermittelte Dabbel.
Das Start-up wirbt auch mit dem Argument um Kunden, dass sich der Gebäudewert durch die sparsamere Haustechnik erhöhe. „Wir ermöglichen es zudem, eine Datenbasis für zukünftige Investitionsentscheidungen zu haben“, sagte Hahn.
Das überzeuge bereits Kunden auf vier Kontinenten, lobt die Jury. Konkret ist Dabbel in Deutschland, Großbritannien, den USA, China und Australien aktiv. Platz eins des Digitalpreises gewann das Start-up Orora Tech, das mithilfe künstlicher Intelligenz ein Frühwarnsystem gegen Waldbrände entwickelt hat. Platz drei belegte Circunomics mit einem Marktplatz für recycelte Autobatterien.
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