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US-Konzern Amazon wagt drittgrößten Zukauf seiner Geschichte: Erneuter Vorstoß in einen Multimilliarden-Markt

Der Online-Konzern übernimmt One Medical und gibt dafür Milliarden aus. Mit dem Schritt erweitert Amazon sein Geschäft im Gesundheitswesen.
21.07.2022 - 19:17 Uhr Kommentieren
Der Konzern investiert immer mehr Geld in sein Gesundheitsgeschäft. Quelle: Reuters
Amazon

Der Konzern investiert immer mehr Geld in sein Gesundheitsgeschäft.

(Foto: Reuters)

New York Der US-Onlinehändler Amazon übernimmt den US-Konzern One Medical aus San Francisco für 3,9 Milliarden Dollar. Das gab der Konzern aus Seattle am Donnerstag bekannt. One Medical betreibt in den USA insgesamt 182 Hausarzt-Filialen.

Die Nutzer müssen eine Mitgliedsgebühr zahlen und können dafür rund um die Uhr virtuelle oder persönliche Arztbehandlungen in den Filialen über das Portal buchen. Dabei arbeitet One Medical mit mehr als 8000 Unternehmen zusammen, deren Mitarbeiter das Unternehmensnetz nutzen. 

Für Amazon ist es ein weiterer Vorstoß in das Gesundheitsgeschäft. Der Konzern ist bereits im Vertrieb mit Medikamenten als Onlineapotheke aktiv. Ein anderer Plan, zusammen mit JP Morgan und Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway ein eigenes Gesundheitssystem aufzubauen, war hingegen gescheitert.

Amazon kauft US-Konzern One Medical – 1Life Healthcare Aktie steigt

Mit dem Kauf von One Medical steigt Amazon zum ersten Mal ins Arztgeschäft ein. Neil Lindsay, Senior Vice President von Amazon Health Services, der das Gesundheitsgeschäft von Amazon verantwortet, sagte: „Wir glauben, dass die Gesundheitsversorgung ganz oben auf der Liste der Dienstleistungen steht, die neu erfunden werden müssen.“

One Medical hat einen neuen Ansatz, das undurchsichtige amerikanische Gesundheitssystem für die Kunden einfacher zu gestalten. Die Ärzte von One Medical bieten Hausarzt-Dienste an und arbeiten mit fast allen großen Krankenversicherungen zusammen.

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Dabei wirbt One Medical mit schnellen Terminen am gleichen oder nächsten Tag und mit 24 Stunden Bereitschaft. Um Zugang dazu zu bekommen, zahlen die Kunden rund 200 Dollar jährlich. Der Aktienkurs der One-Medical-Mutter 1Life Healthcare stieg nach der Ankündigung um fast 70 Prozent. Der Aktienkurs von Amazon lag dagegen nur leicht im Plus.

Neue Spieler im Gesundheitswesen

Gerade die Hausarztversorgung ohne Spezialisten hat in den USA zuletzt viele Innovationen hervorgebracht. Auch weil Krankenhäuser bei der Notaufnahme extrem teuer sind, haben sich Ketten wie CityMD durchgesetzt, die Kunden bei nicht allzu schweren Notfällen zu deutlich niedrigeren Preisen versorgen. Sie übernehmen auch Impfungen oder den jährlichen Check-up für ihre Patienten. Auch Apothekenketten wie CVS haben zuletzt kleine Arztpraxen innerhalb ihrer Filialen für einfache Behandlungen eröffnet.

Krankenhausbehandlungen sind teuer, das Hausarztsystem von One Medical dagegen günstiger. Quelle: AP
Krankenschwester

Krankenhausbehandlungen sind teuer, das Hausarztsystem von One Medical dagegen günstiger.

(Foto: AP)

Für Amazon ist One Medical die drittgrößte Übernahme in der Unternehmensgeschichte. Nur für die Supermarktkette Whole Foods und die Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) hat der Konzern mehr Geld bezahlt.

Vorstoß ins Gesundheitswesen: One Medical ist Amazons drittgrößte Übernahme

Für die Gesundheitsmärkte von Whole Foods bezahlte der damalige CEO und Gründer Jeff Bezos 2017 mehr als 13 Milliarden Dollar. Für die MGM-Studios, die unter anderem die James-Bond-Filme produzieren, zahlte er 8,45 Milliarden Dollar.

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Für den Kauf von One Medical ist dagegen der neue Konzernchef Andy Jassy verantwortlich. Er leitet seit einem Jahr als Vorstandsvorsitzender das Unternehmen und hat zuvor die heute lukrative Cloud-Sparte aufgebaut.

Amir Dan Rubin, Vorstandsvorsitzender von One Medical, sagte zu dem Deal: „Es gibt enorme Möglichkeiten, das Erlebnis im Gesundheitssektor zugänglicher, bezahlbarer und sogar angenehmer zu gestalten – für Patienten, Anbieter und Zahler.“ Er wird das Unternehmen auch nach der Übernahme weiter führen. Profitabel ist One Medical bisher noch nicht. Bei einem Umsatz von 254 Millionen hat das Unternehmen mehr als 90 Millionen Dollar Verlust geschrieben.

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