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Data & Analytics

Smart Traffic „Als Asterix hinein, als Obelix heraus“

In der Stadt der Zukunft sind die Fahrzeuge vernetzt, ständig werden Daten erfasst und ausgetauscht. Informatik-Professorin Martina Zitterbart macht sich für den Schutz der Privatsphäre im Straßenverkehr stark.
19.05.2015 - 14:33 Uhr Kommentieren
Intelligente Ampelschaltungen sind Teil der Smart City. Sie sollen Staus vermeiden. Quelle: dpa
Vernetzte Stadt

Intelligente Ampelschaltungen sind Teil der Smart City. Sie sollen Staus vermeiden.

(Foto: dpa)

Martina Zitterbart, Professorin am Karlsruher Institut für Technologie, entwickelt Lösungen für den Schutz der Privatsphäre im Straßenverkehr.

Frau Zitterbart, viele Städte planen Smart-Traffic-Lösungen. Was geben Verkehrsteilnehmer dabei preis?
Wir werden im öffentlichen Raum mit unserer Umgebung kommunizieren, zum Beispiel bei intelligenten Ampelschaltungen. Verschiedene IT-Systeme werden wissen, wo wir uns gerade aufhalten – so wie es jetzt schon Google weiß. Im Grunde legen wir unsere Privatsphäre ein Stück weit offen. In der Regel lassen sich auch Profile einzelner Benutzer erfassen. Damit wird mir oft noch zu unkritisch umgegangen.

„Mit Smart-Traffic-Lösungen legen wir unsere Privatsphäre ein Stück weit offen.“ (Foto: Pressefoto/Markus Breig)
Prof. Martina Zitterbart

„Mit Smart-Traffic-Lösungen legen wir unsere Privatsphäre ein Stück weit offen.“ (Foto: Pressefoto/Markus Breig)

Lässt sich das vermeiden?
Wir suchen nach Lösungen, bei denen Sensoren wertvolle Informationen liefern, ohne dass Rückschlüsse auf einzelne Nutzer und ihre Lebensgewohnheiten gezogen werden. Die Sensoren kooperieren so, dass jeder nur einen Teil der Daten sieht. Statt sie an eine zentrale Stelle zu schicken, tauschen beispielsweise Autos Verkehrsdaten untereinander aus. Außerdem lassen sich Identitäten durch schnell wechselnde Pseudonyme verschleiern. Ich fahre dann nicht mehr als Martina Zitterbart durch eine intelligent gesteuerte grüne Welle, sondern fahre als Asterix hinein und komme als Obelix heraus.

Verlieren so erhobene Daten an Wert, etwa als Muster für ähnliche Anwendungen in anderen Städten?
Nicht unbedingt. Bei Smart-Metering-Projekten der Energiewirtschaft erhalten Versorger auch alle gewünschten Informationen, obwohl diese nicht individuell erhoben werden. Stromverbrauchsdaten mehrerer Haushalte in einem Hochhaus können so weitergegeben werden, dass der Anbieter nötige Verbrauchsdaten erfährt, nicht jedoch, wer wann die Kaffeemaschine anstellt. Ähnlich könnte es auch im Verkehr funktionieren, indem man kleine Gruppen erfasst.

In Deutschland tätige Unternehmen beklagen Behinderungen durch den Datenschutz.
Die Deutschen übernehmen beim Datenschutz eine Vorreiterrolle. Wir erfahren aber auch, dass Unternehmen ein Stück weit das Bewusstsein für den Datenschutz und die Datensicherheit fehlt.

Inwiefern?
Sie streben bei Projekten die einfachste und kostengünstigste Lösung an. Die besteht meist darin, eine Gesamtheit von Daten zu erheben – also auch solche, die für das eigentliche Projekt nicht unbedingt wichtig sind, aber in Zukunft vielleicht wichtig werden könnten.

Wie lassen sich die Interessen unter einen Hut bringen?
Es mangelt in Datenschutzfragen noch an Kooperation. Lösungen müssen von interdisziplinären Gruppen ausgearbeitet werden – etwa von Juristen, Sozialwissenschaftlern und IT-Experten.

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