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Zum Zukunft der Energie Special von Handelsblatt Online

Geoengineering nach Paris Riskante Waffen gegen den Klimawandel

Die ehrgeizigen Ziele des Pariser Klimagipfels lassen sich ohne drastische Eingriffe ins Klimasystem kaum erreichen. Doch das Herumbasteln des Menschen am Klima birgt Risiken, die sich noch kaum abschätzen lassen.
14.12.2015 - 17:52 Uhr 25 Kommentare
Durch die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen allein werden sich die Klimaziele von Paris kaum erreichen lassen. Doch drastischere Eingriffe des Menschen ins Klimasystem bergen große Risiken. Quelle: dpa
Braunkohlekraftwerk Niederaussem

Durch die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen allein werden sich die Klimaziele von Paris kaum erreichen lassen. Doch drastischere Eingriffe des Menschen ins Klimasystem bergen große Risiken.

(Foto: dpa)

Berlin Auf deutlich unter zwei Grad möchte die Weltgemeinschaft den globalen Temperaturanstieg begrenzen – ein ehrgeiziges Ziel, das im gerade beschlossenen Klimaabkommen von Paris formuliert wird. Und ein Ziel, dass sich durch die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen allein kaum erreichen lässt. Mit dem Erfolg des Pariser Klimagipfels dürfte daher die Diskussion um drastischere Eingriffe des Menschen ins Klimasystem wieder Fahrt aufnehmen.

Die Idee klingt auf den ersten Blick verlockend: Wenn sich der Mensch in seinem Ressourcenverbrauch nicht stark genug einschränken kann, um den Klimawandel aufzuhalten, muss er eben die Erde so weit manipulieren, dass sie trotzdem ein halbwegs bewohnbarer Planet bleibt. Geoengineering heißt die Wunderwaffe, mit der das gelingen soll – eine Art letzte Ausfahrt vor dem Klimakollaps.

Ein ganzes Bündel von Vorschlägen haben Wissenschaftler in den vergangenen Jahren erarbeitet, um den verhängnisvollen Folgen der zunehmenden Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2 entgegenzuwirken. Manches klingt nach Science Fiction – und wird es wohl auch bleiben.

So etwa der Vorschlag des US-Physikers Lowell Wood, riesige Sonnensegel im All zwischen Sonne und Erde aufzuspannen, um einen Teil der Strahlung unseres Zentralgestirns von der Erde fernzuhalten. Schon allein die immensen Kosten einer solchen Weltraum-Installation lassen derartige Pläne auf absehbare Zeit unrealistisch erscheinen.

Generell unterscheiden Wissenschaftler zwei Arten von Geoengineering-Maßnahmen: Solche, die der Atmosphäre klimaschädliches Treibhausgas entziehen sowie solche, die der globalen Erwärmung durch Reduzierung der den Erdboden erreichenden Sonnenstrahlung entgegenwirken. Beiden Ansätzen gemeinsam ist die technologische Ausrichtung: Der Klimawandel soll durch großtechnische Lösungen beherrschbar gemacht werden, da er mittels Verhaltensänderung nicht mehr aufhaltbar erscheint.

Mit Schwefel gegen Sonnenlicht

Ein Lösungsansatz, der, so mahnen Kritiker, einer dauerhaften Lösung des anthropogenen Treibhauseffekts entgegensteht: Warum Treibhausgas-Emissionen überhaupt reduzieren, wenn wir doch die Mittel haben, die Folgen dieser Emissionen zu managen?

Ungeachtet solcher Einwände haben sich nicht nur Vordenker wie Paul J. Crutzen längst mit der praktischen Umsetzung möglicher Lösungsansätze beschäftigt. Der Chemie-Nobelpreisträger 1995 zählt zu den prominentesten Befürwortern einer Idee, die auf den russischen Klimaforscher Michail Budyko zurückgeht: Der hatte schon in den 1970er-Jahren vorgeschlagen, Schwefeldioxid in die Stratosphäre einzubringen.

Die Schwefelpartikel  sollen bewirken, dass weniger Sonnenlicht zur Erdoberfläche durchdringt. Der kühlende Effekt dieser Maßnahme lässt sich anhand von Beobachtungen nach Vulkanausbrüchen belegen: Als der philippinische Feuerberg Pinatubo im Jahr 1991 riesige Mengen Asche und Schwefel in die Atmosphäre pustete, sanken in den beiden folgenden Jahren die globalen Mitteltemperaturen in Bodennähe um bis zu 0,2 Grad Celsius.

Unkalkulierbar bleibt bei diesem Ansatz, welche Nebeneffekte ein dauerhafter künstlicher Schwefeleintrag in die Atmosphäre hätte. So zeigten sich etwa nach dem Pinatubo-Ausbruch Veränderungen in der durchschnittlichen Niederschlagsmenge über großen Landflächen. Zudem fürchten Atmosphärenforscher eine Schwächung der schützenden Ozonschicht in der Stratosphäre durch chemische Reaktionen mit den Schwefeltröpfchen.

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25 Kommentare zu "Geoengineering nach Paris: Riskante Waffen gegen den Klimawandel"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Deswegen waren wir aufgeschreckt, als zur Geoengineering-Konferenz 2014 in Potsdam der Eindruck erweckt wurde, als ob Solar Radaition Management bereits ausgeführt werden würde. 5400 Menschen haben darauf die Regierung befragt - wir wollten nur ein "Ja" oder "Nein" - allerdings vom verantwortlichen Minister und nicht vom Hausmeister - quasi "gerichtsfest". Es seien "Ermittlungen" nötig. Danach Schweigen im Walde.

    Aber selbst wenn man sich nur mit den unbestreitbaren FlugezugABGASEN beschäftigt, steht man schnell vor einer Mauer des Schweigens. Das zeichnet sich schon deutlich ab, dass der VW-Skandal ein laues Lüftchen war und selbst das "aerotoxische Syndrom" noch übertroffen wird. Ganz offensichtlich sind hier "Staatswohl und Staatsteresse" betroffen. Damit muß man sich dann wohl abfinden, dass ganz laut ALUHUT gegrölt wird, wenn das Thema angesprochen wird.

    Es sei denn wir bekommen den von Hans-Christian-Ströbele geforderten Hinweisgeber-Zeugenschutz - dann wäre schnell Klarheit im Thema - auch dort, wo wir heute nur "geschwärzte Seiten und gesperrte Akten" zu sehen bekommen.

  • Was soll die Diskussion bitte? Wir werden doch schon seit über einem Jahrzehnt mit etlichen Schwer- und Leichtmetallen, durch hauptsächlich unmarkierte Militärflugzeuge, die nicht in öffentlichen Flugradaren (wie z.B. Flightradar24) gelistet sind besprüht. Ich bitte jeden Mitleser und jede MItleserin mal einen Schwer- und Leichtmetall Blut- oder Urintest entweder bei einem Schulmediziner/Hausarzt oder Heilpraktiker zu machen. Gerade der Aluminiumwert dürfte enorm erhöht sein. Ich habe letztens einen Test entdeckt, bei dem der Aluminium-Grenzwert 80-fach!!! erhöht war. Dazu wurde auch Barium und das radioaktive Strontium im Blut nachgewiesen. Wahnsinn, da ist es wenig verwundernswert, dass die WHO einen statistischen Anstieg der Todesrate nach Atemwegserkrankungen auf Rang 3 bis zum Jahre 2030 prognostiziert. Und das trotz erneuerbaren Energien, KFZ-Umweltzonen, dem Rauchverbot und immer weniger Rauchern. Interessant, wenn man bedenkt, daß die Massenmedien die Schuld in die Schuhe der Raucher schieben, und gleichzeitig berichten, daß es immer weniger Raucher gibt. Mittlerweile leiden selbst zweijährige Kinder an Demenzerkrankungen, so als ob das ganz normal wäre. Aluminium steht im Verdacht Demenzerkrankungen zu beschleunigen oder gar auszulösen. Monsanto hat außerdem ein Patent auf Aluminium-resistentes-genmanipuliertes Saatgut angemeldet. Wo soll das nur alles enden?

  • Lieber Herr Handtke,

    ganz genau, sie schreiben vom "anthropogenen Klimawandel". Damit gäbe es also dann zwei verschiedene "Klimawandel": einen natürlichen und einen anthropogenen. Es hat auch früher schon öfters deutlich höhere Durchschnittstemperaturen auf der Erde gegeben, also kommen sie jetzt bitte nicht mit dem Argument, der natürliche "Klimawandel" wäre gegenüber dem anthropogenen vernachlässigbar. Auch die Veränderung des "Klimawandels" selbst ist keine Konstante. Wie wollen Sie denn die beiden parallel laufenden und sich gegenseitig überlagernden zwei "Klimawandel" auseinanderhalten? Vielleicht ist der anthropogenen "Klimawandel" ja sogar der Ausgleich und die Rettung vor einer neuen Eiszeit gewesen, vor der in den 70er/80er Jahren von den Klimaforschern noch gewarnt wurde?

    Wo sind denn eigentlich Ihre Argumente? "Einfalltsfaltspinsel" als Anwort auf meinen Kommentar oder "Blablabla............Inhaltsloses Geschwätz" als Antwort auf den Kommentar eines anderen Lesers sind nun nicht gerade einer sachlichen Diskussion dienlich.
    Aber wahrscheinlich sind Sie an einer ernsthaften und wissenschaftlichen Auseinandersetzung gar nicht interessiert, sonst würden Sie sich ja nicht wünschen, Ihnen nicht gefällige Kommentare mit dem Sperren der Kommentarfunktion unterbinden wollen.

    Einen schönen Abend noch.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. 

  • In wissenschaftlichen Magazinen, die nicht von der deutschen Verbotspartei der Grünen dominiert oder unterwandert ist, kann man lesen "Die wahre Ursache für den periodischen Anstieg der Temperatur auf der Erde, der höhere CO2-Konzentrationen nach sich zieht, ist die Energiequelle schlechthin, die Sonneneinstrahlung. Diese ist nennenswerten Schwankungen ausgesetzt."

    Ein anthropogener - als menschengemachter - Klimawandel wird doch nur durch die Potsdamer Clique postuliert, in der Folge mit diktatorischen Einschränkungen für den Menschen.

    Deshalb trifft der Begriff "Klima-Nazi" auf keinen Fall auf die Personen zu, die mit Realismus die warme Phase beobachten und sich darüber freuen, dass wir nicht in eine Eiszeit abrutschen, sondern diese Auszeichnung des "Nazis" geht ganz klar an die IPCC und an die bekannten Geldverschwender.

  • Zitat Herr Stefan Becker.
    Den grundlegenden Irrtum kann man bereits im Umgang mit dem Begriff "Klimawandel" erkennen:

    Das "Klima" ist eine rein statistische Größe, welche den Durchschnitt von meteorologischen Daten über einen bestimmten Zeitraum (üblicherweise 30 Jahre) an einem bestimmten Ort widerspiegelt.
    Es gibt schon immer Veränderungen in den meteorologischen Werten, d.h. einen völlig natürlichen "Klimawandel".

    Deswegen spricht man ja auch vom anthropogenen Klimawandel.
    Ansonsten sollte sich das HBO überlegen, bei Artikeln zum Themenkreis "Klimawandel" die Kommentarfunktion einzustellen. Es schreiben doch immer nur die gleichen Einfalltsfaltspinsel den gleichen Unsinn.

  • Den grundlegenden Irrtum kann man bereits im Umgang mit dem Begriff "Klimawandel" erkennen:

    Das "Klima" ist eine rein statistische Größe, welche den Durchschnitt von meteorologischen Daten über einen bestimmten Zeitraum (üblicherweise 30 Jahre) an einem bestimmten Ort widerspiegelt.
    Es gibt schon immer Veränderungen in den meteorologischen Werten, d.h. einen völlig natürlichen "Klimawandel".

    Umwelt- und Naturschutz wären heute in der Tat wichtiger denn je, aber diese werden zugunsten von fragwürdigen und manipulierten "Statistiken" und "Prognosen" geopfert. Was ist nur aus unserer Wissenschaft geworden? Sie hat sich offenbar, wie auch die Politik, an das Kapital und die Eliten verkauft! Diese machen nun aus der nur sprichwörtlich "heißen Luft" Milliardengeschäfte.

    Was ein Irrsinn!

  • @Frau Elisabeth Jenders

    Machen Sie sich keine Gedanken über die Antriebe von Kampfflugzeugen, Abwehrraketen etc. :

    Die kriegführenden Mächte wollen keine alternativen Energien, sie werden auch keine Abfangjäger mit Solarkollektoren in Auftrag geben, da diese Dinger zu langsam wären.

    - Kriege mit ihrem enorm hohen Verbrauch an Treibstoff und Material für die Kampfhandlungen und den anschließenden Wiederaufbau verbieten; - Zitat

    Natürlich wäre es für die Natur, Umwelt etc. besser, wenn die Kriege per Computer-Simulation oder einfach durch das bekannte Sandkastenspiel entschieden würden.
    Aber es ist doch einfach so, welcher Jäger ist der Schnellste, welche Rakete geht am Weitesten und welche Bombe macht das größte Loch?
    Dieser Wettbewerb wird nicht mit alternativen Energien geführt.

  • Geoengineering ist längst in vollem Gange - ein Blick in den Himmel und Vergleich zu früher zeigt genug.
    Wenn die Verantwortlichen es ernst meinten mit der CO2-Reduzierung, würden sie
    - Kriege mit ihrem enorm hohen Verbrauch an Treibstoff und Material für die Kampfhandlungen und den anschließenden Wiederaufbau verbieten;
    - alternative Treibstoffe zulassen - Benzin und Diesel können aus CO2 und Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht und Mikroorganismen hergestellt werden;
    - alternative Motoren und Antriebe, die schon lange entwickelt sind, zulassen - z.B. gibt es verschiedene Modelle, die nur mit Wasser fahren, oder mit Druckluft;.
    Aber das wäre gegen die Interessen der Konzerne ...
    -

  • Das Hauptziel der "Klimakonferenz" war es den Zahlern in Westeuropa den Eindruck zu vermitteln, dass die ganze Welt an den Unsinn, bzw. die zugrundeliegende armselige Hypothese glaubt und die Finanzierung ökokrimineller NGO, Lobbyisten und "Klimaforschungsinstitute" sicherzustellen. Anstelle eines Geoengineerings böte sich eher eine direkte Finanzierung der Akteure des "Klimawandels" an.

    Sachlich gesehen ist der Anteil der CO2 Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 35 Mrd. to CO2 im Vergleich zu den natürlichen Emissionen 770 Mrd. to CO2/Jahr, bzw. kummulierte CO2 Emissionen von 1 Bio to seit 1900 verglichen mit einem Kreislauf von 150 Bio. to. (gem. Schätzungen des IPCC Klimaschwindlergremiums) vernachlässigbar. Gem. der Schätzungen von Klimaschwindelkritikern ist sind die Gesamt CO2 Emissionen und die Absorption noch erheblich grösser und ein dynamischer Prozess. Sprich bei höherem CO2 Gehalt der Atmosphäre nimmt auch die Absorption in der Vegetation und die als Carbonatgestein in den Ozeanen zu.

    Bislang wird der Treibhauseffekt nur grob geschätzt. Der Anteil des nachrangigen Klimagases CO2, ca. 400ppm in der Atmosphäre, vs. 13000ppm Wasserdampf, wird je nach Absicht und Methode zwischen 0 und 26% geschätzt.

    Meines Erachtens sollte man zunächst die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeiten, den Einfluss einzelner Gase in der Atmosphäre quantifizieren bevor man versucht Einfluss auf das Erdklima zu nehmen. Das wird jedoch erst dann möglich sein wenn der "Klimawandel" in den Archieven der Medien entsorgt ist und wiederum eine ernsthafte naturwissenschaftliche Forschung stattfindet.



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