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Bauindustrie optimistisch Flüchtlinge sorgen für Boom auf dem Bau

Die deutsche Bauindustrie ist zuversichtlich wie lange nicht. Die Firmen erwarten in diesem Jahr ein starkes Wachstum. Ein Grund für den Aufschwung ist die hohe Zahl der Asylbewerber.
13.01.2016 - 16:19 Uhr
Die Branche rechnet vor allem beim Wohnungsbau mit solidem Wachstum. Quelle: dpa
Baustelle

Die Branche rechnet vor allem beim Wohnungsbau mit solidem Wachstum.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Es geht wieder was auf deutschen Baustellen: „Wir rechnen mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 3 Prozent auf zirka 103 Milliarden Euro“, sagte Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, am Mittwoch. Dieses Wachstumstempo erwartet er für Hoch- und Tiefbau gleichermaßen. Auch die Zahl der Beschäftigten dürfte zulegen, und zwar auf 765.000 bis 770.000. Anfang 2015 arbeiteten 757.000 Menschen auf dem Bau.

Vor allem der Wohnungsbau dürfte kräftig zulegen. Hier erwartet das Baugewerbe sogar ein Wachstum von 5 Prozent auf insgesamt 38,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 war der Wohnungsbau entgegen allen Erwartungen nur um 2 Prozent gewachsen. In diesem Jahr sollen rund 290.000 Wohnungen auf den Markt kommen. Das sei aber immer noch zu wenig. Gerade in Ballungsräumen sei preiswerter Wohnraum knapp, sagte Bauer. „Die anhaltende Binnenwanderung sowie die steigende Zahl an Flüchtlingen macht die Fertigstellung von jährlich mehr als 400.000 Wohnungen erforderlich. Allein 100.000 Wohnungen seien pro Jahr für die Unterbringung der Zuwanderer nötig.

Für den öffentlichen Bau rechnet das Baugewerbe mit einem Plus von vier Prozent. Nur der Bau von Büros und Fabriken dürfte stagnieren. „Die deutsche Wirtschaft investiert zu wenig. Daher sehen die Aussichten für 2016 nicht wesentlich besser aus“, sagte Verbandspräsident Bauer, der auch den Tiefbauspezialisten Bauer leitet. Der öffentliche Bau habe im vergangenen Jahr die Nulllinie nur knapp übersprungen und mit einer Steigerung von 0,5 Prozent 28 Milliarden Euro erreicht. Besserung ist hier in Sicht: „Das der Bund seine Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege von 10,6 auf 12,1 Milliarden Euro anheben wird, begrüßen wir ausdrücklich“, sagte Bauer.

Profitieren können von dem starken Wachstum nahezu alle Baukonzerne in Deutschland. Der größte deutsche Baukonzern Hochtief etwa begrüßt die verstärkte Nachfrage als „belebendes Element für die gesamte Branche“. Es sei inzwischen hierzulande Konsens, dass Investitionen in den Erhalt der öffentlichen Infrastruktur – zum Beispiel Straßen, Brücken, Schulen – ein wichtiger Eckpfeiler zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sei. „Ein Mittel, um hier zügig Fortschritte zu erzielen, sind öffentliche-private Partnerschaften, die bereits in einer Vielzahl von Projekten erfolgreich umgesetzt wurden und werden“, sagte ein Hochtief-Sprecher.

Die teuerste Baustelle Hamburgs
Unterm Dach der Elbphilharmonie
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Unter dem Dach der Elbphilharmonie ist die Technik des Hauses verbaut. So zum Beispiel eine riesige Be- und Entlüftungsanlage. Im Ernstfall - etwa bei Ausbruch eines Brandes - muss die Anlage den Rauch in Windeseile nach draußen transportieren, damit von tausenden von Gästen niemand verletzt wird.

(Foto: Carsten Dammann)
Der große Saal
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Holzbauarbeiten im großen Saal, dem Herz des Konzerthauses. Während an dieser Stelle auf einem der oberen Ränge schon das Parkett verlegt wird, wird andernorts noch an der akustischen Wandverkleidung gearbeitet.

(Foto: Carsten Dammann)
Der große Saal
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Blick aus der Loge gegenüber der Bühne. Viele Ränge sind noch eingerüstet, doch an der Decke ist bereits die einzigartige akustische Wandverkleidung, die "weiße Haut", zu sehen.

(Foto: Carsten Dammann)
Blick über die Stadt
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Das Konzerthaus bietet an vielen Stellen großartige Ausblicke. Hier sind der Michel, das bisherige Wahrzeichen Hamburgs, und der Fernsehturm zu sehen.

(Foto: Carsten Dammann)
Der große Saal
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Die Bauarbeiten im großen Saal sind noch in vollem Gange, aber es ist schon zu erahnen, wie großartig der Raum einmal sein wird.

(Foto: Carsten Dammann)
Der große Konzertsaal von unten
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ieDer große Konzertsaal ist auf riesigen Stahlfedern gelagert, die die Schwingungen innerhalb und außerhalb des Raums abfangen sollen. Schließlich soll kein vorbeifahrender Containerriese den Musikgenuss stören.

(Foto: Carsten Dammann)
Wandverkleidung im kleinen Saal
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Die Wände des kleinen Saals sind mit sehr unregelmäßig gefrästem Holz verkleidet. Auch das im Sinne einer einwandfreien Akustik.

(Foto: Carsten Dammann)

Geradezu euphorisch zeigt sich Jörg Bauer, Chef von Bauer Holzbausysteme in Neukirch am Bodensee. Sein Unternehmen baut modulare Gebäude aus Massivholz und profitiert jetzt von der großen Zahl an Asylbewerbern. Sie allein tragen 60 Prozent zum Umsatzwachstum bei. „Von der gestiegenen Nachfrage profitieren wir, da wir keine Asylunterkünfte im herkömmlichen Sinn anbieten“, sagte Bauer dem Handelsblatt.

Also eben keine Sammelunterkünfte mit Gemeinschaftsdusche und Gemeinschaftsküche. „Unsere Gebäude zur Unterbringung von Asylbegehrenden sind stets als Drei- bis Vierzimmerwohnungen konzipiert, die in der Nachnutzung für unterschiedlichste Zwecke verwendet werden können, etwa als Sozialwohnung oder gar als Ferienappartement.“ Seine Kunden seien daher ausschließlich Institutionen, die eine Nachnutzung im Blick haben.

Mit Flüchtlingen hat Unternehmer Bauer auch sonst gute Erfahrungen gemacht. Er würde jederzeit Flüchtlinge einstellen. „Wir beschäftigen bereits mehrere Flüchtlinge, übrigens auch voll integrierte Flüchtlinge, die bereits in den 90er-Jahren zu uns gekommen sind.“ Einige seien inzwischen seine besten Mitarbeiter.   

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