Ein „Flash Crash“ wurde im Mai 2010 durch den Hochfrequenzhandel ausgelöst: Durch einen blitzartigen Kurseinbruch lösten sich innerhalb weniger Minuten fast eine Billion Dollar Marktwert in Luft auf. Der Kurs des Dow Jones fiel um rund 1.000 Punkte. Einige Aktien verloren in der Zeit rund die Hälfte ihres Wertes. Der Spuk dauerte eine halbe Stunde lang an. Der sogenannte Hochfrequenzhandel, bei dem Tausende Transaktionen binnen Millisekunden durch Computer ausgelöst werden, stand schon vorher in der Kritik.
Ausgelöst haben soll den Sturz ein Spekulant, der aus einer Londoner Wohnung heraus handelte. Der Beschuldigte habe die Kurse sogenannter E-Mini-Futures auf den wichtigen Index S&P 500 manipuliert, so die Vorwürfe der Ermittlungsbehörden. Das sei der Auslöser des kurzzeitigen Crashs gewesen.
Am 23. April 2013 meldete der Twitter-Account der US-Nachrichtenagentur eine Explosion im Weißen Haus. Die Meldung war jedoch falsch – Hacker hatten das Nutzerkonto übernommen. Dennoch brach die Börse innerhalb von Sekunden um mehr als ein Prozent ein. Möglicher Grund: Computer werteten die Meldung als wahr und lösten Verkaufssignale aus.
Eine gefälschte Pressemitteilung, vermeintlich vom Chip-Hersteller Intel abgesetzt, kündigte das Ende eines Sechs-Milliarden-Dollar-Projekts des Konzerns in Israel an.
Die Aktie des Kosmetiksunternehmens setzte am 14. Mai 2015 zu einer rasanten Achterbahnfahrt an wegen einer angeblichen Übernahmeofferte, die sich letztlich als Fälschung entpuppte. Das Angebot wurde elektronisch an das Meldesystem der US-Börsenaufsicht SEC übermittelt, war voller Tippfehler und Extra-Leerzeichen. Sogar der vermeintliche Käufer wurde unter zwei verschiedenen Namen aufgeführt. Dennoch reagierten Handelscomputer.
Eine gefälschte Webseite, die dem Angebot der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg täuschend ähnlich sah, meldete im Juli 2015 eine bevorstehende Übernahme des sozialen Netzwerks Twitter. Die Meldung war eine Fälschung, doch die Aktie machte kurzzeitig einen Satz nach oben, bevor sie sich wieder auf normalem Niveau einpendelte.
Einen April-Scherz verbreitete der Elektroauto-Hersteller am 1. April 2015 kurz vor Börsenschluss. Das Problem: Die Überschrift klang wie die tatsächliche Ankündigung eines neuen Produkts. Die Überschrift wurde von Finanzagenturen in ihre Systeme übernommen und Computer starteten Aktienkäufe – fälschlicherweise in Erwartung einen neuen Automodells.
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