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Bauwirtschaft Sanierungen und Flüchtlinge beflügeln den Bau

Die deutsche Bauindustrie wird sich bis 2020 weiter positiv entwickeln: Experten rechnen in einer Studie mit einem jährlichen Plus von real 1,5 Prozent. Vor allem die hohe Nachfrage nach Wohnungen belebt die Branche.
05.04.2016 - 14:06 Uhr
Laut Bauministerium werden rund 350.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt. Quelle: Imago
Baustelle in München

Laut Bauministerium werden rund 350.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt.

(Foto: Imago)

Düsseldorf Die Verbände der deutschen Bauwirtschaft hatten schon zu Jahresbeginn prognostiziert, dass die Bauindustrie 2016 wachsen wird – um zwar um bis zu drei Prozent. Einer neuen Studie von Roland Berger und der Hypovereinsbank (HVB) zufolge wird es mit dem Wachstum in den kommenden Jahren bis 2020 so weitergehen – um real 1,5 Prozent. Verglichen mit einigen Boom-Branchen seien das zwar geringe Zuwächse. Doch der Markt wachse eben weiter – was für das deutsche Bauwesen in der Vergangenheit keine Selbstverständlichkeit gewesen sei, wie die Autoren der Studie betonen.

Zu beobachten sei dieses moderate Wachstum bereits seit 2005. Zwischen 2010 und 2015 habe das durchschnittliche Wachstum bei 1,3 Prozent gelegen. Damit hatte der deutsche Baumarkt in diesem Zeitraum nach Polen, Großbritannien, Schweden und Belgien die fünfthöchste Wachstumsrate in der EU. Doch beim Bauvolumen liege Deutschland mit 294 Milliarden Euro europaweit vorn.

Der wichtigste Treiber des Wachstums wird der Wohnungsbau sein. „Laut Bundesbauministerium werden rund 350.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt – und zwar überwiegend in Ballungsräumen. Es sind 2015 aber nur knapp 270.000 Wohnungen fertiggestellt worden. Das heißt, wir bräuchten eine 30-prozentige Steigerung, um den Bedarf zu decken“, sagt Lutz Diederichs, Vorstand der Hypovereinsbank für den Bereich Unternehmerbank.

Durch den Trend zur Urbanisierung werde die Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsräumen weiter steigen. Da auch die Flüchtlinge, die dauerhaft in Deutschland bleiben, irgendwo wohnen müssen, wird der Bedarf weiter steigen. Die kürzlich beschlossene „Wohnungsbauoffensive“ von Bauministerin Barbara Hendricks (SPD) sei ein Mix aus der Schaffung von Anreizen und dem Abbau von Hemmnissen.

Auch der hohe Sanierungsbedarf bei öffentlichen Gebäuden ist ein Wachstumstreiber: „Allein bei der energetischen Sanierung von kommunalen und sozialen Nichtwohngebäuden steht eine Zahl von 75 Milliarden Euro im Raum“, sagt Kai-Stefan Schober, Partner von Roland Berger. Darüber hinaus kommen Wachstumsimpulse aus dem Bereich der Infrastruktur. Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) beinhalte ein Investitionsvolumen von etwa 265 Milliarden Euro und damit eine Steigerung von fast 100 Milliarden Euro verglichen mit dem Vorgängerplan. Wachstumsimpulse seien besonders im Straßen- und Schienenbau zu erwarten.

Soweit die guten Nachrichten. Sorgenkind bleibt der gewerbliche Bau in Deutschland. Und das, obwohl es der deutschen Wirtschaft doch so erstaunlich gut geht. Nach Ansicht von HVB-Vorstand Diederichs liegt das an der großen Verunsicherung der Unternehmen: „Wir haben in den vergangenen Jahren eine Abfolge krisenhafter Zuspitzungen gesehen – angefangen mit der Finanz- und Eurokrise, der Staatsschuldenkrise bis hin zur Ukraine-Krise, aber auch der aktuelle Nahostkonflikt. Diese Krisen haben dazu geführt, dass Unternehmen in ihrem Investitionsverhalten verunsichert sind. Ich stelle fest, dass die Zahlen der Unternehmen tatsächlich sehr viel besser sind als das, was die Unternehmen erwarten.“

Bei der Digitalisierung hakt es noch
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