Bieterprozess Finanzinvestor Carlyle plant offenbar einen Verkauf der Klinikkette Ameos

Betten wurden für Covid-19-Patienten freigehalten, nicht eilige Operationen wurden verschoben.
Frankfurt Die Klinikkette Ameos steht Finanzkreisen zufolge nach dem Abflauen der Corona-Krise zum Verkauf. Der Finanzinvestor Carlyle, der vor zehn Jahren bei dem Unternehmen mit Sitz in Zürich eingestiegen war, bereite einen Bieterprozess vor, der in den nächsten Monaten beginnen solle, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Die 2002 gegründete Ameos betreibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz 96 Akutkliniken und psychiatrische Krankenhäuser. Gemessen an einem operativen Ergebnis (Ebitda) von rund 110 Millionen Euro und den Bewertungen vergleichbarer Krankenhaus-Betreiber könnte ein Verkauf bis zu 1,3 Milliarden Euro einbringen. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 15.700 Mitarbeiter.
Carlyle habe die Investmentbanken JP Morgan und Macquarie damit beauftragt, den Verkaufsprozess zu organisieren, hieß es in den Kreisen. Eine Ameos-Sprecherin erklärte am Mittwoch in Zürich, so lange die Corona-Pandemie andauere, sei „ein strukturierter Prozess ... objektiv nicht durchführbar“.
Die Ameos-Kliniken seien in vielen Bundesländern das Rückgrat bei der Bewältigung der Pandemie. Im vergangenen Jahr hatte Ameos - wie die meisten Kliniken - unter den Folgen zu leiden. Betten wurden für Covid-19-Patienten freigehalten, nicht eilige Operationen wurden verschoben.
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Ameos habe bereits Vorbereitungen für eine Fremdkapital-Refinanzierung nach der Pandemie getroffen, erklärte die Sprecherin. An Ameos sind auch der Finanzinvestor Quadriga und Firmengründer Axel Paeger beteiligt. Carlyle ist auch an der bayerischen Krankenhaus-Kette Schön-Klinik beteiligt.
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