Bilfinger Ein Problem weniger

Der Konzern verklagt seine Ex-Vorstände.
Düsseldorf Der Dienstleistungskonzern Bilfinger ist auf dem Weg zur Beseitigung alter Korruptionsfälle wieder ein Stück vorangekommen: Der Konzern hat sich mit den ehemaligen Eigentümern des Unternehmens auf die Rückabwicklung des Kaufs der Helmut Mauell GmbH verständigt.
Grund für die Rückabwicklung sind Compliance-relevante Vorwürfe gegen Mauell in Brasilien, die im vergangenen Jahr erhoben worden sind. Dieses Thema hatten die Vertreter der Mauell GmbH beim Verkauf an Bilfinger nicht offengelegt.
Bilfinger schafft sich damit ein Problem vom Hals und verkleinert gleichzeitig sein Portfolio im sehr angespannten Markt für Kraftwerksdienstleistungen. Die Kraftwerkssparte, der Mauell zugeordnet war, steht seit Juni vergangenen Jahres zum Verkauf. Sie wird in der Unternehmensbilanz als nicht fortzuführende Aktivität geführt.
Bilfinger erhält eine Kompensationszahlung, über deren Höhe beide Parteien Stillschweigen vereinbart haben. Gleichzeitig übernimmt der neue Eigentümer die bestehenden Pensionsverpflichtungen.
Nach Handelsblatt-Informationen soll es sich dabei um Verpflichtungen in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro handeln. Mit der Rückabwicklung des Kaufs macht Bilfinger auch einen „Management-Buy-Out“ unter Leitung von Bernhard Mecking, des langjährigen Geschäftsführers der Mauell-Gruppe, möglich.
Bilfinger hatte Mauell 2012 wegen seiner Expertise in der Steuerungstechnik erworben, um die Leistungspalette im Kraftwerksgeschäft nach oben abzurunden. Mauell hat seinen Sitz im nordrhein-westfälischen Velbert und erwirtschaftete 2015 mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von 40 Millionen Euro.