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Bilfinger-Hauptversammlung Chaostage in Mannheim

Bei einer hitzigen Hauptversammlung mussten sich Vorstand und Aufsichtsrat von Bilfinger heftige Kritik anhören. Die Aktionäre vermissen eine klare Strategie, die das Unternehmen zurück auf Wachstumskurs bringt.
11.05.2016 - 13:18 Uhr
Der Aufsichtsratschef von Bilfinger wurde mehrfach durch Zwischenrufe unterbrochen. Quelle: dpa
Eckhard Cordes

Der Aufsichtsratschef von Bilfinger wurde mehrfach durch Zwischenrufe unterbrochen.

(Foto: dpa)

Mannheim Wie aufgeheizt die Stimmung bei der Hauptversammlung von Bilfinger am Mittwoch war, zeigte sich schon bei der Eröffnung der Veranstaltung von Aufsichtsratschef Eckhard Cordes. Er wurde mehrfach durch Zwischenrufe unterbrochen. Überraschend räumte Cordes ein, dass der vor vier Wochen zurückgetretenen Unternehmenschef Per Utnegaard Reisekosten falsch abgerechnet hat.

Er habe Dinge abgerechnet, die ihm nach den Bilfinger-Richtlinien nicht zustanden. Utnegaard habe jedoch alles zurückgezahlt, dem Unternehmen sei kein Schaden entstanden. Noch vor ein paar Wochen hatte Cordes erklärt, der Ex-Chef sei aus sehr persönlichen Gründen zurückgetreten.

„Ja hat er denn nun beschissen oder nicht?“, fragte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, stellvertretend für viele Aktionäre. Oder habe Utnegaards Abgang an anderen Dingen gelegen? „Hatte er vielleicht andere Pläne als der Großaktionär?“ Damit spielte Tüngler auf den Investor Cevian an, der knapp 26 Prozent der Anteile hält.

Bisher habe ihn die Arbeit des Vorstandes nicht so richtig überzeugt: „Sechs Gewinnwarnungen, vier CEOs in zwei Jahren und jetzt auch noch zwei Aufsichtsräte, die sagen, das machen wir nicht mehr mit, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Tüngler weiter. Die Aktionäre erlebten Chaostage, nein Chaosjahre in Mannheim.

Tüngler bedankte sich bei den Aufsichtsräten Ring und Feldmann, die sich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen wollen, weil sie offenbar die Strategie nicht mehr mittragen wollten. „Ich bin ihnen dankbar, weil sie gezeigt haben, dass es überhaupt eine Strategie gibt.“ Im Übrigen forderte Tüngler Aufsichtsratschef Cordes auf, einmal zu erklären, warum der künftige Konzernchef Thomas Blades der richtige Mann sei. Der sei doch fast ausschließlich im Öl- und Gasgeschäft tätig gewesen. Das lasse vielleicht darauf schließen, dass sich das Unternehmen auf das Industriegeschäft konzentrieren wolle. „Wir Aktionäre müssen wissen, wo wir künftig lang marschieren“, sagte Tüngler.

Der Redner Matthias Gäbler präsentierte sich als „frustrierter Kleinaktionär“. Er erklärte Eckhard Cordes für eine Fehlbesetzung, ebenso die neuen Kandidaten für den Aufsichtsrat Marion Helmes, Dorothee Deuring und Ralf Heck. Gäbler, der während seiner Rede immer wieder Lacher erzielte, schlug stattdessen vor, Marc Tüngler und ihn selbst in den Aufsichtsrat zu wählen.

Außerdem fragte er, was der Investor Cevian für eine Firma sei. Die habe ihren Sitz auf den Cayman-Inseln. Diesen Archipel könne er aber auf dem Globus nicht finden. Eckhard Cordes bedankte sich ausführlich bei seinem Kritiker Gäbler und kündigte an, diesem im Notfall einen größeren Globus schenken zu wollen, damit er die Caymans finden könne.

Erneuter Paukenschlag für den Krisenkonzern
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