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Bill Gates Der erste Deal nach der Scheidung: Microsoft-Gründer setzt auf Hotels

Bill Gates investiert in Luxushotels. Für 2,2 Milliarden Dollar kauft er die Mehrheit an der Hotelkette Four Seasons – und setzt auf wohlhabende Touristen.
09.09.2021 - 12:39 Uhr Kommentieren
Die Investmentgesellschaft von Ex-Microsoft-Chef Bill Gates übernimmt für 2,21 Milliarden Dollar die Luxushotelkette Four Seasons. Quelle: AP
Bill Gates

Die Investmentgesellschaft von Ex-Microsoft-Chef Bill Gates übernimmt für 2,21 Milliarden Dollar die Luxushotelkette Four Seasons.

(Foto: AP)

New York, Düsseldorf Noch im November sagte Bill Gates einen „dramatischen“ Einbruch bei Geschäftsreisen voraus. Die Covid-Pandemie werde das Verhalten der Menschen nachhaltig verändern, sagte der Amerikaner auf einer Veranstaltung in New York. „Meine Prognose ist, dass die Hälfte der Geschäftsreisen nicht mehr stattfindet.“

Keine zehn Monate später fällt Gates nun eine überraschende Entscheidung: Mit seiner Investmentfirma Cascade erwirbt er für 2,2 Milliarden Dollar die Mehrheit an der Luxushotelkette Four Seasons. Schon zuvor gehörte ihm knapp die Hälfte des Unternehmens, jetzt hat er mit 71 Prozent das Sagen.

Geschäftsreisende sind eine wichtige Zielgruppe für hochpreisige Hotels. Allerdings konnte das Four Seasons den Rückgang durch neue Kundengruppen wie wohlhabende Touristen ausgleichen, wie Daten des Branchenexperten STR zeigen. Danach erlöst Four Seasons derzeit pro verfügbarem Zimmer 207 Dollar, genauso viel wie 2019.

Mit der Übernahme durch Gates kommt die Hotelkette auf eine Gesamtbewertung von zehn Milliarden Dollar. Die Anteile erwarb Gates vom saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal, der nach dem Verkauf mit seiner Kingdom Holding immer noch knapp 24 Prozent an Four Seasons hält. Die restlichen Anteile von fünf Prozent gehören dem Hotelgründer und Chairman Isadore Sharp.

Es ist der erste große Deal von Gates nach seiner aufsehenerregenden Scheidung von Melinda Gates. Offensichtlich glaubt der Microsoft-Gründer trotz Pandemie langfristig an die Rückkehr von Urlaubsreisen und eine Erholung des Hotelgeschäfts. Dazu könnte der Impffortschritt beitragen: Mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung unterstützt der 61-Jährige die Forschung an Impfstoffen gegen Covid-19 und auch deren Herstellung.

Four Seasons: Die große Expansion ist in Sicht

Für Gates ist Four Seasons bislang eine gute Investition. Zusammen mit Al-Walid bin Talal übernahm er die Hotelkette im Jahr 2007 für 3,4 Milliarden Dollar. Mit dem Verkauf von 24 Prozent der Anteile erzielte der Prinz laut der Kingdom Holding einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar. Auch die Anteile von Gates haben demnach deutlich an Wert gewonnen.

Four Seasons betreibt weltweit aktuell über 121 Hotels und 46 „Residenzen“ mit Wohnungen. Die Zeichen stehen auf Expansion, 50 neue Projekte werden derzeit entwickelt. Laut dem „Wall Street Journal“ gab es Spannungen zwischen der Gates-Firma Cascade und der Prinzen-Holding Kingdom über das Wachstumstempo.

Analysten kritisierten zuletzt, dass Four Seasons in Schlüsselmärkten wie New York und Boston weitere Hotels unter gleichem Namen eröffnet hatte. Das untergrabe den exklusiven Anspruch der Stammhäuser. Aber die Analysten sehen auch Raum für Wachstum in Lateinamerika.

Saudischer Prinz Al-Walid bin Talal steigt aus dem Hotelgeschäft aus

Für den saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal ist der Verkauf seiner Anteile an der noblen Hotelkette nicht der erste lukrative Tourismusdeal. Im Jahr 2018 hatte er bereits die Mövenpick Hotels für 482 Millionen Euro an den französischen Konkurrenten Accor Hotels verkauft.

Zuletzt war Al-Walid bin Talal, der zu den reichsten Menschen der Welt zählt, in seiner Heimat mit einem Korruptionsskandal in die Schlagzeilen geraten. Insgesamt 381 Menschen waren im Zuge einer Antikorruptionskampagne des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman festgenommen worden. Der Prinz selbst war erst kurz vor dem Abschluss des Deals mit Gates aus einem langen Hausarrest entlassen worden.

In einem Interview mit dem US-Sender Fox News sagte der Prinz, seine Inhaftierung sei „vergeben und vergessen“. Er gilt als einer der meinungsstärksten saudischen Royals und hat sich lange für eine Stärkung der Frauenrechte starkgemacht. Gates’ Investmentfirma Cascade lehnte es ab, sich über die Pressemitteilung hinaus zu äußern. Das Unternehmen investierte erstmals 1997 in Four Seasons. Der Abschluss der Transaktion wird für Januar erwartet, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen.

Mehr: Bill Gates: Die Schattenseite des Genies

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