Corona-Fall in Düsseldorf EY-Mitarbeiter können bald in die Büros zurückkehren

Allein am Standort Düsseldorf sollten 1.400 Mitarbeiter im Homeoffice bleiben.
Düsseldorf Die Mitarbeiter der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY in Düsseldorf und Essen wurden am Donnerstagabend vergangener Woche mit der Aufforderung überrascht, am Freitag nicht zur Arbeit zur kommen. Der erste Corona-Fall in der Belegschaft hatte das EY-Management zu der Sicherheitsmaßnahme veranlasst: 1.500 Beschäftigte an den beiden NRW-Standorten sollten vorsorglich bis auf Weiteres zu Hause bleiben.
Doch voraussichtlich am Dienstag können die Mitarbeiter wieder an ihre Schreibtische im Hochhaus am Düsseldorfer Graf-Adolf-Platz und in Essen-Rüttenscheid zurückkehren, wie das Handelsblatt aus Kreisen beteiligter Behörden erfuhr. Denn der Kreis der Personen, die mit dem Infizierten in näherem Kontakt standen, konnte am Freitag schnell eingeengt werden.
Es handele sich um eine niedrige zweistellige Zahl an Betroffenen, heißt es weiter. Bei ihnen greift die Kategorie-1-Regel, nach der ein Infektionsrisiko dann besteht, wenn man sich länger als eine Viertelstunde in weniger als einem Meter Nähe zu einem Infizierten aufhält. Die betroffenen Mitarbeiter müssen sich testen lassen und bleiben selbstverständlich bis zur Aufklärung in häuslicher Quarantäne, heißt es.
Der infizierte Mitarbeiter soll aus dem Kreis Heinsberg stammen, wo die Infektionen in NRW geballt auftreten. EY wollte sich zu der Entwicklung nicht äußern. Auf den ersten Blick erscheint es als drastische Maßnahme, einen so großen Standort wie den in Düsseldorf mit allein 1.400 Beschäftigten vorübergehend dicht zu machen. Tatsächlich habe das Unternehmen aber umsichtig gehandelt, heiß es in Behörden-Kreisen.
Die Bestätigung, dass ein Mitarbeiter am Corona-Virus erkrankt ist, erreichte die EY-Führung am Donnerstagabend. Man habe sich dann schnell zu der Aufforderung an alle Mitarbeiter entschieden, am Freitag und bis auf Weiteres zu Hause zu bleiben, heißt es im Unternehmen. Es sei ein vorbeugender Schritt gewesen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Zugleich konnte so Zeit gewonnen werden, um den aktuellen Fall und die Folgen mit dem Gesundheitsamt zu analysieren.
EY erwartet keine negativen Folgen
Vor der Rückkehr der Beschäftigten sollen die EY-Büros in Düsseldorf und Essen zur Vorsicht großflächig desinfiziert werden. Für das Unternehmen war die schnelle Schließung des Standorts auch deswegen problemlos möglich, weil ein großer Teil der Büroarbeit eines Wirtschaftsprüfers oder Unternehmensberater aus dem Home Office erledigt werden kann.
Eingeplante Meetings mit Anwesenheitspflicht habe man verschoben, ansonsten habe es keine größeren Beeinträchtigungen gegeben, heißt es bei EY. Von daher erwarte man auch keine negativen Auswirkungen fürs Geschäft.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.