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Deutsche Börse und LSE Börsen-Fusion erst nach der Brexit-Abstimmung

Die Aktionäre von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) sollen erst nach der Brexit-Abstimmung über die Fusion entscheiden. Kritiker lehnen die Verschmelzung beider Unternehmen im Falle eines Austritts ab.
18.05.2016 Update: 18.05.2016 - 12:16 Uhr

Europäische Superbörse? Das sind die Gefahren einer möglichen Fusion

Frankfurt Die Entscheidung der Aktionäre über den geplanten Zusammenschluss der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE) fällt erst nach dem britischen Referendum über einen EU-Austritt. Der Frankfurter Marktbetreiber kündigte am Mittwoch an, er wolle seinen Anteilseignern im Juni das offizielle Umtauschangebot vorlegen. Die Aktionäre des Dax-Konzerns können dieses dann mehrere Wochen prüfen, enden wird die Annahmefrist voraussichtlich im Juli.

Die LSE-Eigentümer stimmen in einer außerordentlichen Aktionärsversammlung ab, die für Juli geplant ist. Genaue Termine nannten die Konzerne nicht. Beide Seiten müssen mit mindestens Drei-Viertel-Mehrheit für die Fusion stimmen, sonst scheitert der Zusammenschluss der Börsenbetreiber auch im dritten Anlauf.

Die Briten entscheiden am 23. Juni über die EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Die beiden Börsenbetreiber hatten stets betont, auch bei einem möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union („Brexit“) an den Fusionsplänen festhalten zu wollen.

Ursprünglich hatten die Unternehmen erwogen, ihre Anteilseigner noch vor dem Referendum über den milliardenschweren Zusammenschluss abstimmen zu lassen. Dies sollte dem Vernehmen nach mögliche Konkurrenten unter Zeitdruck setzen. So hatte etwa der US-Börsenbetreiber ICE eine Gegenofferte für die LSE erwogen, dann aber vor zwei Wochen sein Interesse offiziell aufgegeben.

In Deutschland hat nun zunächst die Finanzaufsicht Bafin das Wort, die das Angebot zum Tausch bestehender Aktien der Deutschen Börse in Papiere der neuen gemeinsamen Dachgesellschaft genehmigen muss. Als Sitz der Holding ist London vorgesehen, die Frankfurter sollen gut 54 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten. Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter soll die neue europäische Super-Börse führen, die auf mehr als 25 Milliarden Euro Marktwert kommen würde.

Die beiden Konzerne streben an, den Zusammenschluss Ende 2016 oder spätestens im ersten Quartal 2017 zum Erfolg zu führen. Außer den Aktionären müssen noch zahlreiche Behörden zustimmen.

Die größten Börsenbetreiber der Welt
Platz 10: BM&F Bovespa
1 von 10

Die Bedeutung der brasilianischen Börse hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Das Land steckt tief in der Rezession. Neben den hausgemachten Problemen lastet auch die globale Konjunktureintrübung auf dem südamerikanischen Schwellenland. Die Börse in Brasilien hat sich dementsprechend katastrophal entwickelt. Auf Jahressicht hat der Bovespa über 15 Prozent verloren. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung reicht es deswegen nur für den zehnten Platz.

Marktkapitalisierung: 4,6 Milliarden Euro*

*Stand: 23. Februar 2016

(Foto: Reuters)
Platz 9: Singapore Exchange
2 von 10

Die Singapore Exchange ist 1999 aus der Fusion der Stock Exchange of Singapore und der Singapore International Montary Exchange hervorgegangen. Insgesamt sind knapp 800 Unternehmen an der Börse in Singapur gelistet.

Marktkapitalisierung: 5,0 Milliarden Euro

(Foto: dpa)
Platz 8: ASX
3 von 10

Der Preisverfall an den Rohstoffmärkten hat auch Australien hart getroffen. Vor allem die Geschäfte mit dem Hauptabnehmer China verlaufen schleppend. Die jahrelang glänzend verlaufenden Geschäfte im Eisenerzhandel sind nicht mehr so gewinnbringend. Auf Jahressicht hat die ASX knapp 15 Prozent verloren. Das ging an der Marktkapitalisierung nicht spurlos vorbei.

Marktkapitalisierung: 5,3 Milliarden Euro

(Foto: dpa)
Platz 7: Japan Exchange Group
4 von 10

Die Börse in Tokio hat ein lange Geschichte. Gegründet wurde sie 1878. Seit 1999 gibt es keinen Parketthandel mehr, sondern nur noch den elektronischen Börsenhandel. Neben dem Tokyo Stock Exchange existierte noch die Osaka Securities Exchange, 2011 fusionierten sie. Die Japan Exchange Group ging 2013 an den Start und ist laut Marktkapitalisierung die siebtgrößte der Welt.

Marktkapitalisierung: 7,6 Milliarden Euro

Platz 6: Nasdaq
5 von 10

Die Nasdaq startete im Februar 1971 als vollelektronische Handelsplattform. Ihre ganz große Zeit hatte die Nasdaq in den 90er-Jahren. Inzwischen muss sie hart um Marktanteile kämpfen. Das Wahrzeichen der Börse im Herzen New York ist die Wand mit Bildschirmen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung liegt die Nasdaq zwar noch vor der Japan Exchange Group, doch der Abstand zu den Spitzenplätzen ist groß.

Marktkapitalisierung: 9,5 Milliarden Euro

Platz 5: London Stock Exchange
6 von 10

Die London Stock Exchange (LSE) könnte bald mit der Deutschen Börse fusionieren. Das Interesse der Deutschen ist allerdings nicht neu. Bereits 2004 buhlten die Deutsche Börse um die LSE. Damals scheiterten die Verhandlungen, weil den Londonern das Angebot zu niedrig war. Die LSE ist mit 3000 handelnden Unternehmen aus über 70 Ländern der internationalste aller Handelsplätze und über 300 Jahre alt.

Marktkapitalisierung: 12,2 Milliarden Euro

Platz 4: Deutsche Börse
7 von 10

Bei einem Zusammenschluss könnte das fusionierte Unternehmen aus Deutscher Börse und LSE zu einem der größten Börsenbetreiber der Welt aufsteigen. Aktuell liegen die Deutschen schon auf Platz 4.

Marktkapitalisierung: 15,9 Milliarden Euro

(Foto: dpa)
  • dpa
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