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Dickes Plus beim Autovermieter Sixt will in den USA Gas geben

Bei Sixt läuft es derzeit rund. Der wohl profitabelste Autovermieter verzeichnet satte Zuwächse bei Umsatz und Gewinn und erhöht die Prognose. Hat Firmenchef Erich Sixt nun genügend Wucht für den Großangriff in den USA?
20.08.2015 Update: 20.08.2015 - 11:48 Uhr Kommentieren
Erich Sixt, Vorstandschef des gleichnamigen Autovermieters, wagt sich auf den großen, aber schwierigen amerikanischen Markt. Quelle: dpa
Familienunternehmer Erich Sixt

Erich Sixt, Vorstandschef des gleichnamigen Autovermieters, wagt sich auf den großen, aber schwierigen amerikanischen Markt.

(Foto: dpa)

München Für Erich Sixt gibt es derzeit nur wenig Grund zu klagen. Die Führung seiner Mitwagenfirma ist seit diesem Jahr noch fester in Familienhand. Seit dem Aufstieg seiner Söhne Alexander und Konstantin tragen drei von fünf Vorstandsmitgliedern inzwischen den Namen Sixt. Der Vertrag des 71-Jährigen als Vorstandschef wurde vor einigen Monaten bis 2020 verlängert. Für diese nächsten Jahre hat er sich ehrgeizige Ziele gesetzt, die Eroberung des riesigen, aber nicht einfachen US-Marktes ist womöglich das wichtigste davon.

Hilfreich dabei dürfte sein, dass die Geschäfte auf dem europäischen Heimatmarkt sehr gut laufen. Das zeigten die Zahlen, die Erich Sixt jetzt vorlegte. Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz um gut 18 Prozent auf 482,7 Millionen Euro. Und zugleich unternmauerte die Sixt AG den Ruf, der wahrscheinlich profitabelste Autovermieter zu sein. Der Gewinn vor Steuern kletterte im Vergleich zum Vorjahr um gut 14 Prozent auf 46,7 Millionen Euro.

„Wir wachsen in der Autovermietung im Ausland rasant und gewinnen kontinuierlich Marktanteile“, erklärte Firmenchef Erich Sixt. Für das Gesamtjahr erwarte er nun ein deutliches Umsatzplus und einen leicht höheren Gewinn vor Steuern. Bislang war Sixt von einem in etwa stagnierendem Ergebnis ausgegangen.

„Weil es dem Unternehmen gut geht, geht es mir auch sehr gut“, sagte Sixt. Über die finanzielle Solidität der Wettbewerber äußerte er sich eher abfällig. Die hätten teils hohen Goodwill in der Bilanz, während Sixt sehr konservativ bilanziere. „Wir stehen im Vergleich zum Wettbewerb finanziell sehr, sehr stark da.“

Auch Konkurrent Europcar ist seit einigen Wochen an der Börse. Der IPO war nur mühsam gelungen. Der Ausgabepreis von 12,25 Euro lag im unteren Bereich der Bookbuilding-Spanne, aktuell notiert die Aktie unter dem Ausgabepreis. Im ersten Halbjahr konnte Europcar zwar den Umsatz um Währungseffekte bereinigt um gut sechs Prozent auf 961 Millionen Euro steigern. Der Nettoverlust wurde aber – auch wegen der Kosten für den Börsengang – auf 157 Millionen Euro fast verdoppelt. Das operative Ergebnis immerhin verbesserte sich. Europcar-Chef Philippe Germond ist überzeugt davon, dass der Transformationsplan „Fast Lane“ bald weitere Früchte trägt.

Ein Gauland als Nachbar? Lieber umziehen!
Sixt-Werbung mit Alexander Gauland
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„Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ AfD-Politiker Alexander Gauland. Jérôme Boateng erlebte danach zahlreiche Solidaritätsbekundungen – sogar Politiker wie Sigmar Gabriel oder die Bundeskanzlerin schalteten sich ein. Nun mischt auch Sixt mit und nimmt Gauland auf die Schippe. Mehr zu der Kampagne.

(Foto: Sixt)
2014: GDL
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„HDGDL, GDL“ - mit dieser leicht ironischen Botschaft bedankt sich der Autovermieter Sixt für den Bahnstreik. Das Buchstabenkürzel „HDGDL“ steht in der Sprache von SMS und Whatsapp für „Hab' dich ganz doll lieb“, die Abkürzung GDL steht für die Gewerkschaft der Lokführer, die am Wochenende die Deutsche Bahn bestreikt hat. Der Streik hat bei vielen Reisenden für Unmut gesorgt - und das Geschäft bei Autovermietern und Fernbussen angekurbelt.

(Foto: PR)
2014: Roberto Blanco
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Zuletzt warb beispielsweise der Schlagersänger Roberto Blanco in einem vielbeachteten Internet-Musikvideo für Cabrios von Sixt. Ironischer Titel des Songs: „Ein bisschen Spar'n muss sein“. Darin macht sich der Schlagersänger selbstironisch über den Unterhaltsstreit mit seiner Ex-Frau lustig. Textbeispiele: „Goldene Uhren, riesiger TV - ich habe alles verloren, nur wegen meiner Ex-Frau.“ Nebenbei ständig im Bild: Der Schriftzug des Münchener Autovermieters.

2001: Angela Merkel
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Auch die Kanzlerin hat schon Erfahrung mit den hämischen Werbern von Sixt und ihren Cabrios gemacht: Im Jahr 2001 lästerte der Autovermieter über die Frisur der damaligen CDU-Bundesvorsitzenden Angela Merkel – und ließ ihr die Haare zu Berge stehen.

(Foto: picture-alliance)
2007: Matthias Reim
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Ein weiterer Pleitegeier, den Sixt für die Werbung nutzte: Schlagersänger Matthias Reim machte 2007 Schlagzeilen mit seiner Finanzmisere - und war sich kurz darauf nicht zu schade, sich selber und einen seiner Mega-Hits an Sixt zu verkaufen. Titel: "Verdammt, ich hab nix"

(Foto: PR)
2007: Gibsnisch!
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Mit einem fiktiven Konkurrenten schickte der Autovermieter auch die eigenen Kunden schon in die Irre. Slogan: Günstiger als bei Sixt gibsnisch!

(Foto: Jung von Matt)
WM
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Das WM-Aus der Italiener würde von Sixt mit gewohnter Häme kommentiert: Mit einem Tritt mitten in die Männlichkeit warb Sixt für schnelle Cabrios.

(Foto: pr)

Europcar ist in Europa-Marktführer und hier laut einer Erhebung von Euromonitor aus dem vergangenen Jahr etwa doppelt so groß wie Sixt. In Deutschland hatte das Unternehmen von Erich Sixt dagegen mit einem Marktanteil von 34 Prozent die Nase vorn. Europcar kam hierzulande auf 29 Prozent.

Seit Jahresbeginn hat die Sixt-Aktie um etwa ein Fünftel zugelegt. Vom Jahreshoch bei 47 Euro ist sie allerdings noch ein gutes Stück entfernt.

Carsharing kannibalisiert Leihwagen nicht
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