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Digitale Coaching-Plattform Coachhub übernimmt Moovone und erhöht Finanzierung auf 130 Millionen Dollar

Das Berliner Start-up übernimmt den französischen Konkurrenten Moovone. Frisches Geld von Investoren dürfte das Wachstumstempo weiter erhöhen.
23.09.2021 - 09:00 Uhr Kommentieren
Die beiden Seriengründer wollen das Business-Coaching demokratisieren.Foto: CoachHub
Die Coachhub-Gründer Yannis (l.) und Matti Niebelschütz

Die beiden Seriengründer wollen das Business-Coaching demokratisieren.

Foto: CoachHub

Düsseldorf Das Berliner Start-up Coachhub übernimmt die französische Coachingplattform Moovone. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zum Kaufpreis wollte sich Coachhub-Mitgründer Yannis Niebelschütz im Gespräch mit dem Handelsblatt nicht äußern. Die nach eigenen Angaben weltweit führende digitale Coachingplattform dürfte jedoch über genügend frisches Kapital verfügen, um die Übernahme zu stemmen.

Erst vor wenigen Wochen hatte Coachhub im zweiten Durchgang seiner Series-B-Finanzierungsrunde weitere 80 Millionen Dollar von Investoren erhalten und das gesamte Series-B-Kapital auf 110 Millionen Dollar erhöht. Draper Esprit, RTP Global, HV Capital, Signals Venture Capital, Partech und Speedinvest hatten sich an der jüngsten Finanzierungsrunde beteiligt. Die seit 2019 eingeworbenen Mittel betragen insgesamt 130 Millionen Dollar.

Das 2015 von Alain Manoukian und seinen zwei Söhnen Hugo and Axel gegründete Start-up Moovone ist nach eigenen Angaben Marktführer für digitales Coaching in Frankreich mit mehr als 200 Kunden und 500 Coaches. 60 Prozent der Kunden sind im französischen Leitindex CAC 40 vertreten – wie zum Beispiel L’Oreal, Engie, Orange oder Axa.

Neben dem verbesserten Zugang zu Unternehmenskunden in Frankreich gab es laut Niebelschütz noch weitere Gründe für die Übernahme von Europas Nummer zwei in der Branche: „Moovone hat einige Technologiebausteine, die wir nicht haben, und wir prüfen gerade, wie wir sie zusammenführen und daraus eine Plattform entwickeln können.“ Das soll bis Ende 2022 gelingen.

Darüber hinaus kann Coachhub mit der Übernahme der Moovone-Belegschaft einen Teil seines wachsenden Personalbedarfs decken: „Wir suchen derzeit selbst mehrere Hundert neue Mitarbeiter“, erklärt Niebelschütz. Geplant sei es, die 25 Coachhub-Mitarbeiter in Frankreich mit den rund 70 Moovone-Beschäftigten zusammenzuführen. Dafür werde zusätzliche Bürofläche im Pariser Büro benötigt, die noch angemietet werden müsse.

Globale Expansion nimmt Fahrt auf

Durch die Übernahme wächst die Mitarbeiterzahl bis Ende 2021 auf mehr als 500 und die Zahl der Business-Coaches weltweit auf insgesamt 3000. Das Tempo der Neueinstellungen soll sich 2022 weiter beschleunigen. Bis Ende des Jahres treten Coachhub und Moovone als separate Marken auf. Danach geht Moovone komplett in Coachhub auf.

Die Übernahme ist für Coachhub der nächste Schritt im Zuge der globalen Expansion, die seit dem Ausbruch der Coronapandemie zusätzlich Fahrt aufgenommen hat: „Während der Pandemie konnten die klassischen Classroom-Trainings nicht mehr gemacht werden. Durch die wachsende Nachfrage nach digitalen Coachingangeboten sind wir sehr stark gewachsen“, sagt Niebelschütz. Und so eröffnet Coachhub derzeit Büros auf der ganzen Welt – unter anderem in Australien, China, Japan, Singapur und dem Mittleren Osten. „Wir sehen überall extrem positive Signale, weswegen wir in dem Bereich investieren“, sagt Niebelschütz.

In der aktuellen globalen Coachingstudie der Unternehmensberatung PwC im Auftrag des weltgrößten Coachingverbands ICF wird das Umsatzvolumen der Branche, bezogen auf das Jahr 2019, auf rund 2,85 Milliarden Euro geschätzt. Das entspricht einem Wachstum von 21 Prozent im Vergleich zu 2015, wo die globalen Umsätze auf rund 2,36 Milliarden Euro geschätzt wurden. Im Jahr 2011 lagen die Erlöse der Branche schätzungsweise noch bei 1,7 Milliarden Euro.

Die Idee des Mitte 2018 gegründeten Start-ups: Coachhub bringt auf einer digitalen Plattform Coaches und Mitarbeiter von Unternehmen zusammen. Zunächst füllt die zu coachende Person zwei kurze Fragebögen aus, bevor ihr ein Algorithmus drei Coaches vorschlägt, die besonders gut zu ihren Zielen und Vorlieben passen.

Wenn die Chemie stimmt, startet anschließend das digitale Coachingprogramm: Der Mitarbeiter kann über die Plattform Videosprechstunden mit seinem Ausbilder vereinbaren, seine Fortschritte in der dazugehörigen App verfolgen und zwischendurch kleine Übungsmodule abarbeiten.

Wissenschaftliche Expertise

Die Coaches decken eine Reihe von Themen ab, darunter Zeit- und Stressmanagement oder Resilienz – die psychische Widerstandskraft. Gerade in der Pandemie hätten bei vielen Menschen Stress und die Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz zugenommen, sagt Niebelschütz. Auch die Frage, wie Teams im Homeoffice aus der Ferne geführt werden können, sei ein wichtiges Thema gewesen.

Coachhub greift bei der Entwicklung seiner Lernmodule auf ein Team von Verhaltenswissenschaftlern zurück, das von einem Coachinglabor unterstützt wird. Dessen Leitung übernahm Anfang September Jonathan Passmore, Professor für Coaching und Verhaltensänderung an der Henley Business School.

Das branchenübergreifende Angebot will es Firmen ermöglichen, ein personalisiertes Coachingprogramm für die gesamte Belegschaft zu entwickeln, unabhängig von Abteilung und Hierarchieebene. Die beiden Seriengründer Yannis und Matti Niebelschütz, die unter anderem auch den Onlinehändler Myparfum mit personalisierten Düften aufgezogen haben, sprechen in diesem Zusammenhang gern von der „Demokratisierung des Zugangs zu Business-Coaching“.

Mehr: CoachHub trainiert Unternehmen per App

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