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Epidemie Warum Ebola deutsche Spender kalt lässt

Fast täglich erreichen uns neue Meldungen über die Ausbreitung von Ebola. Organisationen mahnen, dass die Prävention verbessert werden muss. Doch die Deutschen scheint das wenig zu berühren. Die Spenden sind dürftig.
04.10.2014 - 17:56 Uhr 3 Kommentare
Helfer mit einem Mädchen in Monrovia: Die Zahl der mit Ebola Infizierten steigt. Quelle: ap

Helfer mit einem Mädchen in Monrovia: Die Zahl der mit Ebola Infizierten steigt.

(Foto: ap)

Düsseldorf Die Bilder sind erschreckend: Kinder, die leblos auf der Straße liegen, völlig verhüllte Helfer in Plastikkutten, Häuser mit großen X auf den Wänden – und fast täglich kommen neue Meldungen über Menschen, die an Ebola erkrankt oder bereits an dem Virus gestorben sind, hinzu. Anfang der Woche wurde der erste Fall in den USA bekannt. Dass sich die Situation bald verbessert, ist unwahrscheinlich.

Ein großes Problem bei der Eindämmung der Epidemie ist fehlendes Geld. Erst vor wenigen Tagen erreichte ein Hilferuf der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Ohne mehr direkte Hilfe Ihrer Regierung werden wir diese Schlacht gegen Ebola verlieren“, schrieb sie.

An der Ebola-Epidemie sind nach aktuellen Angaben der Vereinten Nationen inzwischen 3.338 Menschen gestorben. Insgesamt infizierten sich 7.178 Patienten mit dem Virus, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch bekanntgab. Ohne einen verstärkten Kampf gegen das tödliche Ebola-Virus wird es in den nächsten Wochen möglicherweise rund 21.000 Infizierte geben, schätzt sie.

Auch private Spenden würden dringend benötigt, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Zentralinstituts für Soziale Fragen. Das Institut mit Sitz in Berlin überprüft Nichtregierungsorganisationen hinsichtlich ihrer Mittelverwendung und vergibt das „DZI-Spendensiegel“. Zum Beispiel würden mehr Isolierstationen gebraucht, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, appelliert Wilke. „Aber die kosten mehrere Hunderttausend Euro pro Stück“, sagt er im Gespräch mit Handelsblatt Online.

Die Spenden der Deutschen für den Kampf gegen Ebola fallen bisher dürftig aus. So haben sie an die Caritas für die Ebola-Prävention bisher nur 11.000 Euro gespendet, für die Bedürftigen im Irak in diesem Jahr jedoch bisher 5 Millionen Euro, für die Ukraine 100.000 Euro. Bei der Diakonie Katastrophenhilfe sieht die Verteilung nicht anders aus: für die Ebola-Prävention gingen 41.000 Euro Spenden ein, für den Irak in diesem Jahr bisher mehr als 3 Mio. Euro, für die Ukraine 400.000 Euro.

Der Kampf gegen die Krankheit ist kompliziert
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3 Kommentare zu "Epidemie: Warum Ebola deutsche Spender kalt lässt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Spenden schön und gut, aber die sollen mir lieber mal erklären warum eine Isolierstation 100.000 € kostet. Hat das den gleichen Grund aus dem ich in Deutschland für 10 Parametacol 3,20€ und in den Niederlanden 0,50€ zahle?
    Schuldigung, aber wenn ich Spende, dann erwarte ich das die Organisation welche von meinen Spenden bezahlt werden auch zum Selbstkostenpreis arbeiten.

  • Die Sozialindustrie die Kirche schwimmt im Geld, die Sozialindustrie ebenfalls, statt immer mehr Menschen zu einer inhumanen Völkerwanderung zu ermuntern, sollte sich die Sozialindustrie endlich darauf konzentrieren ihre Resourcen, ihr Geld für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Ländern aufzuwenden. Solange aber die NGOs politisch "zündeln" und damit Bürgerkriege mit auslösen, solange die Sozialindustrie so gut an Flüchtlingen, Asylbewerbern, Zuwanderern hier in D verdient, erwarte ich, daß sie diese Einkünfte dann in Krisenländern verwenden. Spenden aber gibt es für keine einzige Organisation mehr. Es gibt genügend Armut im eigenen Land unter der eigenen Bevölkerung, da kommen direkte Hilfen auch besser an.

  • "Die Spenden sind dürftig."
    Ist es tatsächlich Spendenmüdigkeit oder einfach nur keine Lust mehr. Wofür sollen wir alles Spenden, helfen, unterstützen...?
    Es fließen Steuergelder zur Hilfe gegen Ebola, das sind auch Spenden.
    Wenn sich der Finanzminister hinstellt und 1 Mrd. aus dem Fluthilfefond nimmt, dann braucht er sich nicht wundern, wenn die Leute nicht mehr spenden wollen.
    Wir werden hier noch viel Geld benötigen, wenn Ebola erst einmal in Europa angekommen ist.

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