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Eurofighter-Kollision Die fliegenden Zielattrappen

Wenn Bundeswehr-Kampfjets zu Übungsflügen aufsteigen, haben sie oft ein Ziel vor Augen: Diese Rolle übernehmen Piloten der Firma GFD in Learjets. Über Jahrzehnte ging dabei nichts schief – bis diesen Montag.
24.06.2014 Update: 24.06.2014 - 12:14 Uhr 2 Kommentare
GFD-Jets auf einem Flugplatz: Erster großer Unfall der Firmengeschichte. Quelle: PR

GFD-Jets auf einem Flugplatz: Erster großer Unfall der Firmengeschichte.

(Foto: PR)

Düsseldorf Auf der Homepage zeigt die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) stolz ihre Flotte. Elf Learjets der Typen 35 und 36 stehen sauber aufgereiht auf einer Piste, alle weiß lackiert mit einem blass blauen Streifen auf den Flanken. Der Öffentlichkeit war ihre Aufgabe bislang wenig bekannt – doch am Montag stürzte eine Maschine nach einem tragischen Zwischenfall über dem Sauerland ab.

Vermutlich hatte ein Eurofighter der Bundeswehr das Flugzeug touchiert, es fiel Augenzeugenberichten zufolge „raketenartig, mit nur noch einem Flügel“ auf eine Wiese nahe des Ortes Olsberg-Elpe. Die Trümmer fanden sich weit verteilt in der Region, die Leiche eines der beiden Insassen wurde gefunden. Der zweite GFD-Mitarbeiter an Bord gilt auch am Dienstagmorgen noch als vermisst.

Die beiden 50 und 43 Jahre alten ehemaligen Bundeswehrpiloten in dem Jet hätten am Montag in einem Learjet gemeinsam mit zwei Kampfjets einen sogenannten Renegade-Einsatz geflogen, so GFD-Geschäftsführer Klaus Menzel am Dienstag. Der Begriff „Renegade“ stammt aus dem Englischen und steht für Abtrünniger oder Überläufer. „Es passiert jeden Tag, dass ein Flugzeug in den deutschen Luftraum eintritt und nicht identifiziert werden kann“, sagte Menzel. Genau dieser Fall habe trainiert werden sollen. Die etwa 80 Mitarbeiter sind mit ihren Learjets genau dafür da: Übungsobjekt für die Bundeswehr zu sein.

Die Firma mit Sitz auf dem Luftwaffen-Stützpunkt Hohn nahe dem schleswig-holsteinischen Rendsburg arbeitet seit Jahrzehnten für die Bundeswehr. Sie ist eine Tochter des Rüstungskonzerns Airbus Defence and Space. Die Muttergesellschaft bestätigte am Montagabend lediglich den Vorfall und die Eigentümerschaft, gab aber zunächst keine weiteren Details bekannt. GFD-Chef Menzel sprach nach Angaben der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung von einem Schock für die gesamte Firma. Man habe sofort ein Team zur Unglücksstelle entsandt.

Das betroffene Geschwader berichtet auf seiner Homepage, dass es sich vom 2. bis zum 30. Juni mit einer sogenannten Alarmrotte in einer ununterbrochenen Einsatzbereitschaft befindet. Diese bestehe aus zwei einsatzklaren Luftfahrzeugen. Beschrieben wird ein Einsatzszenario, bei dem zwischen zivilen Luftfahrzeugen und Flugsicherung kein Funkkontakt aufgenommen werden kann. Der Alarmrotte blieben nach Alarmierung durch den zuständigen Gefechtsstand 15 Minuten, um abzuheben. „In solch einem Fall steigt die Alarmrotte auf und nimmt über Funk oder mittels Zeichen Kontakt zu dem betroffenen Luftfahrzeug auf“, hieß es auf der Homepage.

Video gibt Einblick in Arbeit der GFD
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2 Kommentare zu "Eurofighter-Kollision: Die fliegenden Zielattrappen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • diese idiotische kriegsspielerei. im ernstfall ist soundso kein verlass auf diese "helden".alles nur sinnlos verplemperte steuergelder.

  • Mein Beileid für die Piloten der abgestürzten Manschine. Anstelle hier mit verharmlosenden Worten den Auftrag der Piloten zu beschreiben (visuellen Kontakt aufnehmen wenn kein Funkkontakt nicht möglich), sollte einfach mal offen und ehrlich berichtet werden um was es sich hier handelt. Für mich handelt es sich klar um ein Abfangmanöver, von Manschinen die in eigenen Luftraum eingedrungen sind. Das zum Thema "nicht funken können....."
    Es hätte mich persönlich interesseirt, was denn wirklich war. War es Auftrag der Learjet-Piloten sich den "Weisungen" der Kampfjets zu wiedersetzen und ist es deshalb zur Kollision gekommen oder war der Pilot übermütig. Ich denke da an einen Fall, wo ein Pilot vor einigen Jahren eine Seilbahn zum Absturz gebracht hat, in dem er mit der Heckflosse das Tragseil durchtrennte.
    Aber leider kriegen wir nur wieder verharmlosende Infos vorgeworfen. Wer sich nun eigene Gedanken macht (dies ist nur ein Beispiel), wird ob seiner ja so abwegigen Theorien sofort zum Verschwörungs-Theoretiker ernannt :-)
    Ich lese seit eingier Zeit parallel zum Handelsblatt (für mich das beste Deutsche Informationsmedium) Russia Today. Ich finde dort werden viel mehr Hintergrund-Informationen gegeben als in deutschen Medien. Es ist wirklich sehr bedauerlich, was in Deutschland passiert. Hier wird dem Bürger tatsächlich Wissen absichtlich vorenthalten. Ein beweisbares Beispiel möchte ich anfügen. Es gibt "medizinische Fachinformationen" die kein Leihe lesen darf !!! Dies können z.B. irgendwelche Studien über Medikamente sein oder z.B. auch die Rote Liste (deutsches Medikamenten-Verzeichnis). Für "Fachpersonal" sind diese Informationen zugänglich, für den dummen Leihen nicht. Ich habe diese Beispiele nur mal erwähnt, um zu Zeigen wie Deutschland informations-technisch "Tickt". Man will als Fachmann unter sich bleiben, das normale Volk ist dumm und darf sich nicht wagen das gleiche zu wissen, weil ja eben viel zu blöd. Deshalb gibt es auch keine Volksentscheide bei uns.

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